14 Anspannung

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Hand in Hand liefen Navy und Taya hinter Andre her. Er hatte sie gerade abgeholt und brachte sie jetzt in die Kuppel. Taya musste sich sichtlich immer mehr zusammenreisen um Navy nicht einfach anzugreifen. Navy bemerkte das natürlich und drückte ihre Hand um Taya zu beruhigen. Sie sah zu ihm hoch und lächelte ihn an. Er nickte ihr ermutigend zu.

"Taya, in genau 13 Minuten wird der Blutmond am höchsten stehen.", informierte Andre sie. Sie nickte. "Okay.", sagte sie leise und blies die Luft aus ihren Lungen. 

Sie blieben stehen. Vor ihnen war eine geschlossene Tür. Andre drehte sich noch einmal zu Navy und Taya um. Prüfend blickte er Beiden in die Augen. Jetzt war auch sein Geschick gefragt, denn er musste wenn nötig, Navy beschützen. 

Andre öffnete die Tür. Davor standen ungefähr drei Dutzend HorrorKid's. Sie waren in der ganzen Kuppel verteilt, immer bereit anzugreifen. Am Ende der riesigen Halle standen wie vorhin auch die zwei Throne. Nur waren sie diesmal besetzt. Eine Frau und ein Mann. Die Meister. Taya's Eltern. 

Sie waren nicht königlich oder prunkvoll gekleidet. Sie trugen normale Alltagskleidung. Die Frau sah auf den ersten Blick wie Anfang 40 aus, der Mann vielleicht Mitte 40. Vereinzelt konnte man graue Strähnen in den Haaren der Personen erkennen und auch ein paar Falten im Gesicht. Sie sahen einfach wie ganz normale Menschen aus. Für Navy zumindest.

Die HorrorKid's bildeten eine Gasse. Sie endete natürlich bei den Meistern. 

Taya, Navy und Andre liefen langsam durch diese Gasse hindurch. Navy zwang sich nach vorne zu sehen. Er wollte keine Angst zeigen. Diesmal drückte Taya beruhigend seine Hand. 

Keiner von den Dreien verzog eine Miene, als sie bei Taya's Eltern ankamen. Die Frau stand auf und ging auf die kleine Gruppe zu. Ihr Mann folgte. Andre stand jetzt hinter Taya und Navy.

"Mutter. Vater.", sagte Taya abgehackt zu ihren Eltern und sah Beiden in die Augen. "Es freut uns, dass du gekommen bist. Heute wird es ein großes Fest geben.", sagte ihre Mutter mit einem Seitenblick auf Navy. Automatisch rückte Andre noch näher an ihn heran und auch Taya stellte sich leicht vor ihn. 

Taya's Vater zog die Augenbrauen hoch. "Hatte ich denn eine Wahl?", fragte Taya leise ihre Mutter. Diese schüttelte belustigt den Kopf und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. Navy's Hand verkrampfte sich leicht. 

"Wer ist denn dein Gast?", fragte jetzt ihr Vater. Taya sah unsicher zu Navy hoch. 

"Das ist Navy. Mein Freund.", sagte sie stumm und benutzte absichtlich seinen Spitznamen. Das Wort 'Freund' bescherte Navy eine leichte Gänsehaut. Waren sie jetzt offiziell zusammen? In solch einer Situation? Navy vergaß nie, dass er jeden Moment sterben könnte. Demonstrativ blickte er Taya's Vater in die Augen. Sie waren grün und in der Mitte wurden sie gelb. 

Taya's Vater nickte nur. 

"Ich habe in den Büchern darüber gelesen. Ich dachte wir können uns nicht verlieben?", fragte Taya dann scheinheilig mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Sie merkte sofort, dass ihre Eltern unsicher wurden. 

Taya aber bekam keine Antwort. Und die brauchte sie auch nicht. Das Schweigen ihrer Eltern genügte ihr voll und ganz. Und wer stand denn da vor ihr? Ihre Eltern waren verheiratet und sie liebten sich wirklich. 

"Ich werde ihn beschützen. Mit meinem Leben.", sprach Taya nun langsam und direkt. 

"Gut. Denn diesen Schutz wird er brauchen.", sagte ihr Vater und blickte nach oben. Taya und Navy folgten seinem Blick. In der Kuppel war ein Fenster eingelassen und zeigte jetzt den höchsten Punkt des Blutmondes. 

Taya hörte wie der Eingang zur Kuppel abgeschlossen wurde. Jetzt konnte keiner mehr hinein oder hinaus. Sie spürte etwas seltsam warmes durch ihren Körper fließen. Ihr Blut wärmte sie immer mehr auf und Navy spürte es an Taya's Hand. Aber er wollte sie nicht loslassen. Nicht jetzt. 

Aber er musste. Andre zog ihn von Taya weg. Unbewusst hatte sie ihre Augen geschlossen und den Kopf seltsam gesenkt. Auch die Kinder um sie herum benahmen sich anders. Natürlich, sie rochen Navy. 

Plötzlich schoss Taya's Kopf hoch und sie drehte sich zu Navy und Andre. Die Meister verloren ihre Beherrschung nicht. 

Taya's Augen strahlten Angriffslust aus. Die Kinder warteten nur auf einen richtigen Moment um Navy angreifen zu können. 

Taya kam auf Andre und Navy zu. 

"Lass ihn los.", zischte Taya bedrohlich und stand jetzt vor Andre, der Navy hinter sich hatte. Dieser schluckte einmal kurz und gab dann schließlich den Weg frei. Jetzt stand Navy völlig ungeschützt in einer Masse von HorrorKid's. 

Aber warum auch immer, hatte er keine Angst. Er vertraute Taya. Auch wenn sie unter Einfluss des Mondes stand. 

Sie legte ihre linke Hand an sein Gesicht und kam mit ihrem Mund an sein linkes Ohr. Auf einmal fing sie an zu flüstern. Nur Navy und sie konnten es verstehen. 

"Renn mit Andre zur Tür und versucht sie aufzubrechen. Rennt ihn den Wald hinein. Immer in eine Richtung."

Sie hatte schnell geredet und Navy musste die Worte nochmal in seinem Kopf wiederholen. 

Sie war nicht besessen! Sie spielte das alles nur! Sie würde Navy beschützen und alle anderen ablenken. 

. . .

Sorry, heute ein bisschen kürzer aber ich fand diese Stelle irgendwie gut um zu cutten. 

Mal wieder eine Frage, und diesmal ist sie wirklich sehr wichtig!

Wollt ihr eine Fortsetzung haben?! Bitte sagt in den Kommentaren Bescheid, da ich das Ende im nächsten Kapitel dann anpassen muss. Und ja richtig gehört: Dass nächste Kapitel wird das letzte sein. Wahrscheinlich wird es auch erst Freitag kommen, damit ihr Zeit zum antworten habt. Mich würde es natürlich auch freuen eine Fortsetzung zu schreiben, aber nur wenn ihr wirklich wollt.

Bitte ganz dringend in die Kommentare schreiben!!

G-Kid is raus


HORRORKID - Navy WestghostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt