10 Abschied

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Warnung: Das Kapitel wird sehr kitschig, aber das musste einfach sein... Ich sag Bescheid wenn ihr das Lied oben anmachen sollt.

Zwei Stunden waren seit der Ankunft von Taya vergangen und Navy ließ sie nicht mehr aus seinen Armen. Er war glücklich sie endlich bei sich zu haben. Und auch Taya fühlte sich endlich vollständig. Sie wusste, dass sie ihre wahre Liebe gefunden hatte. Und er wusste es auch. 

Es war mittlerweile 17.00 Uhr und es regnete immer noch. 

"Wieso bist du eigentlich nach Köln gekommen?", fragte Mokuba sie interessiert. Taya lächelte leicht. "Navy hatte gesagt, dass ihr hier lebt.", antwortete sie leise. Sie saß mit ihrem Rücken an Navy angelehnt und er hatte seine Arme um ihren Bauch geschlungen. Sie hörte sein leichtes Lachen. 

Weitere zehn Minuten waren vergangen und Taya war gerade dabei sich von jedem mit einer Umarmung zu verabschieden. 

Navy war der letzte. 

Alle Anderen gingen wieder aus dem Flur raus und schlossen die Tür. Taya und Navy waren wieder alleine.

Sie standen Nahe beieinander. Navy hatte seine Hände an ihre Hüfte gelegt und Taya ihre Hände an seine Brust. 

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"Wann sehen wir uns wieder?", fragte Navy leise. Taya sah schuldbewusst auf den Boden. Sie musste es ihm sagen. Und zwar jetzt. 

Mit Trauer in den Augen sah sie in die seine. Sein Blick fing an zu zweifeln. "Taya...?", fragte er wieder. Man konnte die Trauer in seiner Stimme hören. Sie sah auf den Boden und schüttelte leicht den Kopf. Taya hob wieder den Kopf und hatte Tränen in den Augen. 

"Ich werde wegfahren.", sagte sie leise und schuldbewusst. "Wohin?" Sie merkte, dass seine Stimme brüchig war. Er konnte seine Tränen nur schwer zurück halten. 

"Frankreich"

Sein Blick sagte alles. "Wieso?" Sie sah wieder auf den Boden. "Meine Eltern hatten einen Unfall. Sie hatten sich in Frankreich ein Leben aufgebaut und ich muss jetzt für das Haus sorgen. Sie werden lange im Krankenhaus liegen." Es war schwer für sie, diese Lüge auszusprechen. Aber es musste sein. Sie wollte ihn nicht in Gefahr bringen und musste dafür sorgen, dass er ihr nicht folgte. 

"Dann komm ich mit.", sagte er entschlossen mit einer komischen Stimme. Seine Stimme zitterte und die Träne die sein Auge verließ machte das ganze nicht besser. 

Taya schüttelte sachte ihren Kopf. Sein Griff um ihre Hüfte verstärkte sich. 

"Du hast hier dein Leben. Werf' es nicht für mich hin. Das bin ich nicht wert." Fassungslos schüttelte er seinen Kopf. "Dann komm' ich dich besuchen. Jedes Wochenende."

Taya sah wieder in seine Augen. Sie wollte ihn nicht verlassen. Musste es aber. Es schmerzte ihr genauso wie ihm. Sie hatte ein Stechen in der Brust. 

Wieder schüttelte sie ihren Kopf. "Das bin ich nicht wert.", wiederholte sie leise. 

In seinen Augen konnte sie nur Trauer erkennen. Sie glänzten stark und er musste sich sichtlich zusammenreisen um keine Tränen zu vergießen. Aber er scheiterte. Zwei verließen seine Augen. 

Auch sie vergoss Tränen. Mehr als Navy. 

"Heißt das...?", fragte er. Sie nickte. "Das kannst du uns nicht antun. Ich kann ohne dich nicht leben. Irgendwann müssen wir uns wieder sehen." Er verzweifelte fast. Sie wollte es nicht. Sie wollte ihn nicht verlassen! Wieder verfluchte sie ihre Rasse. Sie verfluchte das Buch. Ihre Eltern. Den verdammten Blutmond. Hätte er nicht später kommen können? Oder am besten gar nicht! 

Sie wollte noch nicht sterben. 

"Es tut mir leid.", flüsterte sie kaum hörbar. 

Sofort zog er sie in eine feste Umarmung. Er wusste, dass das die letzte sein würde. 

Er presste sie an sich, wollte sie nie wieder loslassen. Er war verzweifelt. Wieso war sie nicht schon früher gekommen? Er wusste, dass sie log. Ihre Eltern waren nicht der Grund. Aber er wollte nicht fragen, es nicht noch schwerer machen. Er hätte eh keinen richtigen Satz sagen können. 

Leise fing Taya an zu schluchzen und instinktiv zog er sie näher an sich. Er ließ seinen Tränen jetzt freien Lauf, wollte sie nicht mehr zurückhalten.

Sie löste sich aus der Umarmung und sah Navy wieder in seine Augen. Sie hatten jeden Glanz verloren. Aber ihre sahen bestimmt nicht besser aus. 

"Ich habe eine Bitte an dich.", schluchzte sie leise. Er nickte. "Wenn du den Blutmond siehst, dann denk nicht an mich." Etwas verwirrt nickte er. Wieso fing sie jetzt mit dem Blutmond an? Was sollte das heißen? "Und vergiss mich nicht.", flüsterte sie und drückte ihren Kopf an seine Brust. Er schüttelte seinen Kopf. Er würde sie nie wieder vergessen!

"Wann fährst du?", fragte er leise. "Morgen", kam die leise Antwort. Er nickte.

Jetzt löste sie sich komplett von ihm. Sofort spürte sie eine Kälte in sich aufkommen. 

Sie zog ihre Jacke an, welche mittlerweile schon getrocknet war, und öffnete stumm die Wohnungstür. Noch einmal sah sie zu Navy, welcher einfach im Flur stand. Mit Tränen in den Augen. In ihrem Blick konnte er etwas sehen, was ihn verwirrte. Es war wie, als ob sie auf der Schwelle zum Tod stand, wenn sie jetzt ging. Und irgendwie tat sie es ja auch. 

Die Tür schloss sich. Navy war alleine. 

Taya ging durch das Treppenhaus und fing wieder an zu weinen. Sie hatte ihn verlassen. Und es war die schlimmste Entscheidung in ihrem ganzen Leben.

Ein paar Sekunden stand Navy wie eingefroren da. 

Plötzlich stürmte er zur Tür und riss sie auf. Er rannte durch das Treppenhaus und raus in den Regen. Es goss wie aus Eimern und hektisch sah er sich nach links und rechts um. Er konnte eine kleine Gestalt erkennen, welche das Haus immer weiter verließ. Er rannte in die Richtung und hoffte, dass er Taya nicht aus den Augen verlieren würde. 

Bei ihr angekommen, schnappte er sich ihr Handgelenk und wirbelte sie zu sich herum. Erschrocken sah sie ihn an. 

"Ich liebe dich.", sagte er leise. 

Ohne darüber nachzudenken, zog sie ihn an seinem T-Shirt zu sich herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Wieder legte er seine Hände um ihre Hüfte und zog sie noch näher zu sich. Der Regen störte die Beiden nicht im geringsten. 

In diesem Kuss steckten so viele Gefühle und keiner wollte ihn beenden. Aber leider mussten sie sich wegen Luftmangel lösen. 

Atemlos sahen sie sich beide in die Augen. 

"Ich dich auch.", flüsterte sie, was Navy, trotz der Situation, ein Lächeln auf die Lippen zauberte. 

Ihr erster Kuss, und gleichzeitig ein Abschiedskuss. 

. . .

Puhh, endlich fertig. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Es war für mich irgendwie sehr schwer das zu schreiben, aber ich glaube es ist ganz gut geworden.

G-Kid is raus

HORRORKID - Navy WestghostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt