Kapitel 11 Kassra

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Ich hörte dem Wind zu, welcher ich nach Informationen gebeten hatte über Bradian. Auch wenn ich gesagt hatte, dass ich neu beginnen möchte, konnte ich die Sorge in meinem Herzen nicht verleugnen. Diese Person hatte sich in der Zeit, in der ich mich verschlossen hatte, langsam an mein Schloss vor meinem Herzen gestohlen und es geknackt. Wie es diesem Jungen gelungen war sich meine Freundschaft zu verschaffen, welcher in den Bereichen Geldud und Behherschung mich am Anfang erschüttert hatte, wusste ich nicht. Fakt jedoch war, dass dieser Teil von mir, welcher nach Bradian rief, mich bis zu einem Grad zum Umkehren bewegen wollte, machte mich wütend. Und doch hörte ich dem Wind aufmerksam zu und zog jede Information in mir auf, bevor ich dem Wind dankte und wieder zurückschickte. Ein Bild, wie Bradian gebrochen nd mit tränenverschleierten Augen blind vor sich her starrten, tauchte in mir auf und liess mich zusammenzucken. Für ihn wird es auch besser sein, sein Burder wird für ihn sorgen und ihn mich vergessen lassen, es wird so das Beste sein. Auch wenn ich mcih zu überzeugen zu versuchte, zog sich mein Herz schmerzvoll zusammen und ich war froh, mich von dem Geruch der Wüste, welcher Zechar umhüllte, zu betören und mich gegen seine starken, vertrauten Schultern zu lehnen. Es wird das Beste sein für uns alle.

„Lass uns nach einer Raststätte suchen, sodass wir morgen mit genügend Energie weiterziehen können. Wir haben einen genügend grossen Abstand und ich habe unsere Spuren verwischt, sodass niemand uns mehr auffinden kann."

Siher gab mir sein flüsterndes Einverständnis und auch Zechar symbolisierte mir seine Zustimmung. Durch Sihers scharfe Aldersaugen und Zechars Katzenaugen fanden wir schnell einen Unterschlupf in der aufziehenden Dämmerung. Eine kleine Höhle bot uns dreien gerade noch genügend Platz.

„Zechar könntest du uns Feuerholz und Laub für eine kleine Liegestätte suchen, während wir zwei jagen gehen?"

„Ich könnte genauso gut jagen wie das Ferdervieh!"

Mein Feuervertrauter zwinkerte Siher zu, während ich meine Augen verdrehte.

 „Und wie soll er die Äste tragen und ein Feuer entfachen?"

Ich schickte mich an, vorzuschnellen und schnappte spielerisch mit meinen Zähnen nach ihm. Lachend rannte er weg und verwandelte sich im rennen in dieses brennende schwarze Umgestüm.

„Endlich sehe ich wieder seine Augen glühen so hell, wie sein Lebenswille wieder entfacht wurde, als er dich sah. Auch ich bin froh dich wieder um mich herum zu haben, doch du musst wissen, dass du wegen uns nicht auf die Gemienschaft verzichten musst. Wir werden dir überall hin folgen, ich möchte bloss, dass du dies weisst. Also falls du wegen diesem Jungen..."

Ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und er nickte. In angenehmen Schweigen liefen wir nebeneinander her, darauf bedacht nichts aufzuschrecken. Ich liess meine Kräfte etwas wirken, damit ich mit meinen Katzenaugen die Landschaft und die darin verborgenen Körper besser sehen konnte. Ich erwartete keinen grossen Fang, sodass ich mich auf das auffällige Zittern in den höheren Gräsern konzentrierte, während Siher vorsichtig abhob und anfing am Himmel aufmerksam zu kreisen. Ich zeigte ihm an, wo ich etwas gesehen hatte, während ich stillstand und dem Wind befragte, nach der nächsten Quelle. Schliesslich kam ich mit einer Literflasche aus Zechars Gepäck zurück, welche bis zum Rand mit sauberem Wasser gefüllt war. Schon von weit her roch ich das Fleisch, welches in sicherem Abstand über dem Feuer briet. Die blauen und hellbraune Augen schauten auf, als ich eintrat und rückten etwas zusammen, damit ich auch noch ans Feuer sitzen konnte. Schweigend sassen wir und genossen diesen Nachklang von früheren Erinnerungen.

„Wie lange habe ich nicht mehr nach vorne gesehen und Freude verspürt, wieder die ersten Strahlen am Himmel zu sehen?"

Siher nickte zustimmend und auch ich musste meinem feurigen Schutzgeist zustimmen. Auch wenn die letzten Wochen durch ihn schon fast lebenswert geworden waren, hatte stets ein Schatten auf mich gewartet. Ich schüttelte den Kopf, ich würde ihn nicht mehr erwähnen, selbst in meinen Gedanken würde er von heute an verbannt sein. Und doch schickte ich im gleichen Moment meine Gedanken aus und befragte den Wind, wie es dieser verbotenen Person ging, einer Person, welche ich so gerne eine Rolle zukommen lassen würde in meinem neuen Leben.

Blinded: Rache von Feuer und WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt