Meine Traumwelt bestand nicht mehr aus geishcter, welche mich anklagten und mich mit blutbefleckten Händen zu ihn zerren wollte. Meine träume waren ruhig, während ich durch zusammenhanglose Bildder und Farben wechselte. Seit ich wieder mit meinen Vertrauten verbündet war, waren wir in der Nähe des Ortes geblieben, wo wir das erste Mal übernachtet haben. Ich wusste nicht, warum ich mich nicht wieter entfernen wollte, obwohl dann die Gefahr
bestand, eher gefunden zu werden. Weder Zechar noch Siher haben ein Wort darüber verschwendet und dafür war ich ihnen so dankbar. Und doch verspürte ich immer wieder Zechars besorgten Blick auf mir,auch wenn er ihn sofort wieder senkte, sobald ich zu ihm hinüberschaute. Jedes Mal wenn ich aus meiner unscheinbaren Traumwelt aufwachte, fühlte ich mcih so traurig, dass mich wieder der triste Alltag mit der Bulldoge, Schule und Kämpfe erwarten würde, bis mir klar wurde, dass dieses Leben längst vorbei war. Ich streckte mit geschlossenen Augen nach Siher aus und streichelte leicht über sein Gefieder. Auch wenn er wie flüssiges Glas aussah, war er so weich wie jede andere gestalt mit Gefieder. Plötzlich vernahm ich ein Schnurren hinter mir und spürte kurze Ziet später warmen Pelz an meinen Rücken. Die Sonne schien warm auf meine Haut und ein Frieden breitete sich in meinem inneren aus, welcher in den letzten Tagen immer wieder vorzufinden war und ein solch kostbares Gut für mich darstellte. Auch heute hingen wir einfach rum, ohne ein festes Ziel vor Augen und holte unsere Zeit von damals wieder auf. Während wir kein Geld brauchten, um überleben zu können, gingen wir währenddessen jagen und erkundigten die Umgebung. Natürlich überprüfte ich meine so lange verborgen gebliebene Fähigkeiten, doch es schien, als hätten sie sich nicht verändert und als ich das erste Mal wieder meine gelernten èbungen vollführte folgte meine Magie ohne Zögern, als wäre keine Zeit vergangen. Wie jeden Abend sassen wir zusammen um ein Feuer herum, welches entweder unter unserem angeregten Stimmen unterging oder der einzige Laut während unserem angenehmen Schweigen war. Während Zechar und Siher sich scherzend aufspielten, welcher die stärkere Magie habe, liess ich meine Gedanken abschweifen. Wir hatten zwar bemerkt, dass sie uns immer noch suchten, doch die Versuche wurden immer weniger. Auch wenn ich es mir nicht gerne gestand, wusste ich warum ich diesen Ort nicht verlassen wollte. Der Ort war hübsch, doch er hätte mich niemals soweit faszinierend können, sodass ich hier geblieben wäre. Der Fakt war, dass wenn ich jedesmal einen Schritt von hier mich entfernen wollte, schien es, als würden mich dunkelblaue Augen schmerzvoll beobachten und Bradians Schrei hallte in meinem Gedächtnis wieder. Fröstelnd zog ichden Reissverschluss meiner langen Jacke zu, die mir Zechar gegeben hatte, als er einen kritischen Blick auf mein schwarzes Tanktop, meine grünen Hotpants und meine weissen Turnschuhe geworfen hatte. Zwar hatte ich diese Sachen noch nicht gegen Kleidung tauschen können, welche mehr zu mir gepasst hätte Wie gewöhnlich liess ich den EInd zu mir kommen, um zu berchten, wie es ihm ging. Es hatte mich traurig gemacht, ihn so ohne Leben zu sehen und doch war da der Stich der Eifersucht, als er darüber hinweg war und mir der Wind von seiner Besserung erzählte. Deshalb raubte mir die Eindrücke, welche mir der Wind mitbrachte, den Atem. Klirren, Fauchen und der Gestank nach Blut drangen in jede einzelne Pore von mir. Doch wenn es bloss das gewesen wäre, wäre ich nicht zu einer Statue geworden, welcher aussah, als wäre sie aus feinstem Alabastar gemacht. Ich spürte die Verzweiflung, wie der Tod an den Türen der kämpfenden magier klopfte, während sie vollkommen unterlegen gegen ihr Schicksal ankämpften. Erst als ich Bradians schmerzverzerrtes gesicht mit übeln Schrammen und der Rabentyp, welcher sich knapp die Köter durch seine Raben vom Lieb halten konnte, löste sich meine Erstarrung. Wie vom Blitz getroffen sprang ich auf. Zechars überraschtes Fauchen beachtete ich nicht, während Siher bereits mir seinen Rücken anbot, da er die Botschaft vom Wind mitgelauscht hatte. Ich sprang auf und gleich darauf sprang Siher in die Luft, welche er mit schnellen Flügelschlag durchtrennte. Unter mir hörte ich Zechar, welcher uns vom Boden aus hinterherrannte, ohne erschöpfung zu entfinden. Ich war heilfroh, dass sich Vertraute untereinander Nachrichten schicken konnten, so hatte Zechar bloss einen Eindruck von meiner Gefühlswelt erhaschen müssen, um die Situation zu verstehen. Während die Sonne immer mehr versank, kam es mir vor, als wären die letzten, kämpferischen Strahlen, Bradians letztes Aufbegehren gegen den Tod. Ich wünschte mir so sehnlichst schneller als der Wind zu sein, ich betete, dass ich nicht zu spät kommen würde. Siher konnte meine Unruhe
förmlich spüren und beschleunigte seinen Flügelschlag noch mehr, obwohl seine Flügel schon jetzt zu zittern begannen vor Anstrengung. Während mein Vater als einziger in seiner gesamten Familie in der Geschwindigkeit mit dem Wind reisen konnte, hatte er sich geweigert, es mir beizubringen, da es für ein zu junges Alter zu ein grosses Risiko beherbergen könnte. Ich verfluchte ihn für diese Sicherheitsmassnahme, denn Siher war zu langsam, doch schlat mich aber gleich darauf. Mein Vertrauter versuchte sein Bestes und hatte ohne zu fragen sich mir angeboten, ohne die gefahren zu erwähnen. Als wir schliesslich von Weitem Schreie hörten, war die Dämmerung schon vorbei und die Nacht herrschte. Dank meinen guten Katzenugen konnte ich die Gestalten unter mir wahrnehmen, welche sich 20 Meter vor uns tummelten. Die Schlacht war schon fast fertig, doch ich erkannte mit erleichterung, dass die Köter ihre Magier noch nicht getötet hatten, sondern ausser Gefecht gesetzt in der Mitte umkreist hatten. Dies hatten auch sie schon früher gemacht, damit jeder ihrer Feinde zuschauen konnte, wie ihr Kamerad vor ihren Augen abgeschlachtet wurde, ohne etwas dagegen tun zu können.
Lass mich runter zu Zechar. Ich werde mit ihm das hier klären, während du ins Lager zurück fliegst und sie um Hilfe bittest.
Ich spürte Sihers Widerwillen, doch er wusste genauso gut wie ich, dass wir nicht durch den Wind eine Nachricht schicken konnten, da dies bloss an den Barrieren von Zemorua des Unterschlupfes abprallen würde, die das Lager von magische Attacken von aussen schützten.
Na gut, aber versprich mir, nicht auch in die Arme des Todes zu gehen wie mein früherer Meister.
Ich streichelte ihn sanft über sein Nackengefieder, während er in kleinen Kreisen abstieg. Zechar erwartete mich schon als Menschenjunge mit feurigen Augen. Kaum war ich abgestiegen, stiess sich Siher schon vom Boden ab und acuh wenn seine Schwingen zitterten, mühte er sich ab, um sie noch schneller durch die Luft schneiden zu lassen.
„Zechar, du kämpfst am Anfang als Raubkatze, während ich auf dir reite. Sobald wir im Kreis sind, schütz ich dir den Rücken, während du die anderen befreist von den Fesseln. Wollen wir mal sehen, ob die Unterrichtsstunden bein meiner Mom was genützt haben."
Zechars Anblick verzerrte sich etwas und schwarz mit Feuer umfloss seine Gestalt, bis er sich schliesslich auf allen vieren als Raubkatze vor mir stand. Mit etwas Schwung hangelte ich auf ihn, welcher gut die Höhe eines Ponys hatte. Das einzige Geräusch war das Zischen des Grases unter Zechars Pfoten, welcher durch die brennenden Krallen verbrannte. So leise wie es bloss eine Raubkatze sein konnte, schlich er sich dem Kreis an, welcher die Köter gebildet hatten. Unter mir konnte ich jeden einzelnen Muskel von Zechar fühlen, welche geschmeidig miteinander arbeiteten. Als wir vor der letzten Deckung innehielten, hielt ich den Atem an. Gerade rannte ein Köter mit Hyänenartigem Lachen im Innern des Kreises um jeden seiner Kamaraden abzuklatschen. In seiner Hand blitzte etwas silbernes Langes auf, welches wohl ein Dolch war. Kontrolliert stiess ich den Atem wieder aus und zog mir die Kapuze von der Jacke über den Kopf.
Los!
Mit einem gewaltigem Sprung gehorchte mir Zechar und im selben Augenblick in dem die Köter uns bemerkten, spürte ich meine Augen von blau zu einem brennenden Braun zu wechseln.
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Blinded: Rache von Feuer und Wind
FantasiaDie Welt ist nicht so, wie sie scheint. Hinter der Scheinfassade herrscht ein Kampf zwischen den Magiern und der Sekte der Köter. Während die Magier verzweifelt versuchen zu überleben, gewinnen die Köter immer mehr an Macht. In den Wirren dieses Bür...