~3~ Offenbarung

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Nachdem ich mit meinem Kater gesprochen habe und wir was gegessen haben, sind wir schlafen gegangen.
Mitten in der Nacht wache ich auf. Keine Ahnung, warum. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es 2:16 Uhr ist. Da ich Durst verspüre, gehe ich in die Küche und will mir ein Glas Wasser holen. Doch da erblicke ich Legolas, der in einem Sessel sitzt. Sein Blick gen Sterne gerichtet. ,,Hi Legolas, kannst du nicht schlafen?"
,,Hallo, Laura. Nein, kann ich nicht." Ich setze mich neben ihn, auf einen weiteren Sessel. ,,Vermisst du deine Heimat?" ,,Das tue ich. Weißt du, wenn ich so hier sitze, habe ich genug Zeit zum nachdenken. Ich denke sehr viel über meine Mutter nach, die ich nicht kenne." ,,Ich weiß, wie es dir geht. Ich kenne meine Eltern auch nicht." Traurig seufze ich. ,,Ich dachte, deine Eltern wären auf einer Reise. Das sagtest du doch." ,,Das sind meine Adoptiefeltern. Sie haben mir vor zwei Jahren gestanden, dass sie nicht meine leiblichen Eltern sind. Sie sagten, dass sie mich in einem Korb vor ihrer Haustür gefunden haben. Bei mir lag ein Zettel, mit einem einzigen Wort: Laurena." Legolas spannte seine Muskeln an. Er verspannte sie eher. Warum bloß?
,,Sie fanden den Namen nicht schön, also nannten sie mich Laura. Laurena finde ich, hört sich besser an. Es hat etwas elbisches an sich." ,,Da stimme ich dir zu..." Eine Träne läuft ihm die Wange runter. ,,Alles in Ordnung?" ,,...Nicht wirklich. Ich vermisse Tauriel . . . Sie hat sich das Leben genommen, kurz nach der Schlacht. Sie wollte in den ewigen Landen bei ihrem Geliebten sein. Bei Kili. Deswegen bin ich auch im Düsterwald geblieben und habe nicht nach Streicher gesucht." Das ist hart. Legolas tut mir echt leid. ,,Das tut mich aufrichtig leid, aber du hattest wenigstens Jemanden, der dir etwas bedeutete. Einen Freund. Ich habe keine Freunde. Niemand hat etwas gegen mich, aber sie wollen nicht mit mir befreundet sein. Warum auch immer." ,,Es wäre wirklich schön, wenn du mit zu uns in den Wald kommst. Dann könnte ich dir alles zeigen." ,,Das wäre so schön. Liebend gerne. Aber erst müssen wir herausfinden, wie wir überhaupt zurück nach Mittelerde kommen."
Dieser Moment, der Moment, in dem wir uns unsere Seelen offenbaren, ist einmalig. Es sind traurige Schicksale, sowohl seins, als auch meins. Aber es tut gut, mit jemanden darüber zu reden. Legolas ist ein wirklich guter Zuhörer.
Im Licht des Mondes schläft Legolas wieder ein. Seine ruhige Atmung beruhigt mich und auch ich schlafe ein. Kein Albtraum jagt mich, nur der Gedanke, dass ich bald in Mittelerde im Düsterwald sein werde, umkreist mich.

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