~12~ Gespräch

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,,Laurena, bitte lass mich mit dir reden, dir alles erklären." Versucht Lego mich um ein Gespräch zu bitten. Doch ich lehne wie immer ab. Stattdessen gehe ich zu Thrandy. ,,Ich habe meinen ehemaligen Eltern einen Brief geschrieben. Das sollte genügen." meine ich. ,,Hm . . . Okay . . . Laurena, eigentlich wollte ich mich nicht einmischen, aber bitte sprich doch mal mit meinem Sohn. Er ist sehr traurig über euren Streit und er würde so gerne ein Vater für dich sein. Es geht ihm wirklich schlecht." Mit ernster Miene guckt der König mich an. ,,Mal gucken..." Na toll, jetzt fängt der auch noch damit an. Da ich keine Lust darauf habe, gehe ich einfach. Die Worte des geflügelten alpha Hirschen und die meines Großvaters schwirren mir durch den Kopf. Vielleicht sollte ich wirklich mal mit Legolas reden. Wer weiß, was er mir zu sagen hat. Und wenn man vom Teufel spricht . . . Dann taucht er auch immer auf. ,,Laurena, bitte!" fleht er, ohne große Hoffnung. Dieses mal gebe ich seufzend nach. ,,Na gut, Legolas. Komm mit." ,,Danke." Er folgt mir in mein Gemach. Dort setzen wir uns in die Sessel auf dem Balkon. Erwartungsvoll mustere ich ihn. ,,Vor etwa achtzehn Menschenjahren habe ich mich in deine Mutter verliebt, sie hatte genau die gleiche Augen wie du. Sie bekam ein Kind, dich. Wir wurden Eltern. Ich war der glücklichste Elb im gesamten Wald. Doch eines Morgens war deine Mutter verschwunden, mit dir. Ich habe euch gesucht und als ich sie fand, warst du nicht mehr bei ihr. Sie sagte mir, sie hätte dich weggegeben, weil sie nicht bereit sei, eine Mutter zu sein. Ich habe sie angefleht, gebettelt mir zu sagen, wo du bist. Doch sie schwieg. Also suchte ich in ganz Mittelerde, doch ich fand dich nicht. Daher versuchte ich es auf der Erde. Allerdings ist sie riesig und bald habe ich die Hoffnung, die Hoffnung dich zu finden, aufgegeben. Tausend mal flehte ich deine Mutter an, mir zu sagen, wo du bist. Ich schrie sie sogar an. Aber sie sagte kein Wort. Jedes Jahr bin ich oft auf die Erde gereist und habe dich dort gesucht. Ohne Erfolg. Ich habe dich nie vergessen. Meinem Vater habe ich nie etwas davon erzählt. Er war auch zu viel mit sich selber beschäftigt, als irgend etwas mit zu bekommen. Bitte, verzeih mir, dass ich dich nicht gefunden habe. Dass ich es nicht geschafft habe, dich zu finden.
Lass mich jetzt dein Vater sein. Lass mich von vorne anfangen. Bitte." Niedergeschlagen schaut er zu Boden.
Was er mir erzählt hat, ergibt alles einen Sinn. ,,Lass mich darüber schlafen, Lego." meine ich. ,,Habe, habe ich denn eine Chance?" ,,Vermutlich." Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen verlässt er mein Zimmer. Und ich, ich lege mich ins Bett und überlege über all das, was Lego mir gesagt hat.

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