~8~ Stiller Streit

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Blinzelnd öffne ich meine Augen. Erleichtert stelle ich fest, dass mein Rechtes noch intakt ist. Die Narbe, die ich haben müsste, ist nicht vorhanden. Dann erst bemerke ich Legolas, der an meinem Bett kniet und meine Hand hält. Sofort ergreift mich wieder der Zorn auf ihn und ich entziehe meine Hand der seinen.
Erst jetzt erkennt er, dass ich wach bin. ,,Laurena! Endlich bist du wie..."
,,Lass mich, Legolas." bitte ich ihn ruhig. ,,Aber Laurena." ,,Lass mich." Dieses mal zische ich es. ,,Was ist denn?" ,,Gehe!" herrsche ich ihn an.
Verdutzt, wegen meinem Ton, starrt er mich an. Dieses mal versucht er nicht, was zu sagen. Er steht bloß auf und geht. Endlich.
Eine Weile habe ich meine Ruhe. Doch meine Wut auf Legolas steigt von Sekunde zu Sekunde. Und dann klopft es. ,,Ich habe dir gesagt, du sollst mich in Frieden lassen, Legolas!" fauche ich. ,,Ich bin es, Thranduil." Oh. ,,Komm rein." ,,Wie geht es dir, Laurena?" fragt er besorgt.
,,So weit, so gut." Auf meinen Großvater kann ich nicht böse sein. Er weiß wahrscheinlich noch nicht einmal, dass er eine Enkelin hat. ,,Das freut mich. Sag, wieso bist du sauer auf meinen Sohn? Er ist total aufgelöst zu mir gekommen." ,,Das soll er dir selber sagen." meine ich kühl. ,,Ach, und verpass ihm eine Ohrfeige von mir." bitte ich ihn monoton. ,,Wieso sollte ich das tun?" ,,Das wirst du wissen, wenn er dir alles gebeichtet hat." ,,...Wie du meinst . . . Noch alles gute." Damit verlässt er elegant, aber dennoch verwirrt, das Zimmer. Mit meinen guten Elbenohren höre ich, wie Jemand näher kommt. ,,Vater. Wie geht es ihr? Was sagt sie?" erkundigt sich Legolas. Die Schritte entfernen sich und ich verstehe leider nichts mehr. Also beschließe ich, mich noch etwas aus zu ruhen.
Später am Tag wache ich erneut auf.
Da ich mich gut fühle, stehe ich auf und ziehe mich um. Ich möchte zu Thrandy, ihn etwas fragen. Schnell gelange ich zu ihm. Legolas steht neben seinem Vater. Ich beachte ihn nicht. Warum auch, er hat mich im Stich gelassen. ,,Thranduil, müsste ich nicht eine Narbe haben und Verbrennungen? Hast du sie geheilt? Und wie lange war ich eigentlich bewusstlos?" ,,Zwei volle Tage. Das habe ich, in der Tat." lächelt er. Es ist also Montag auf der Erde. Was soll's. scheiß auf Schule. ,,Ist das dann so, wie bei dir?" ,,Ja, genau." ,,Wie bin ich eigentlich hier hin gekommen?" frage ich weiter. ,,Das hast du dem weißen Hirschen zu verdanken." ,,Hm . . . Dann werde ich sofort zu ihm gehen und mich bei ihm bedanken." beschließe ich. ,,Aber Laurena..." funkt Lego dazwischen. ,,Mit dir habe ich nicht geredet!" herrsche ich ihn erneut an und mache mich davon. Dieser Elb hat mir nichts zu sagen, auch wenn er der Prinz ist.
,,Sei vorsichtig." ruft mir Thrandy hinterher. Bevor ich am Thor ankomme, kommt mir Lego entgegen.
,,Laurena, lass mich dir erklären. Bitte. Ich möchte doch nur, dass du verstehst." fleht er. Doch ich beachte ihn nicht. Gehe einfach weiter. Würdige ihn keines Blickes. Verzweifelt bleibt er stehen.

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