Kindheitserinnerungen juhee

209K 6.6K 660
                                    

"Junia!", meine Oma kommt aus dem Haus und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

„Oma, danke dass ich kommen durfte.“, sag ich und drücke sie ganz fest.

Meine Oma ist einfach nur toll.

„Also, triffst du dich mit deinen Freundinnen?“, fragt sie mich, während wir meine Sachen in mein altes Zimmer tragen.

„Vielleicht mit Mells. Ich gehe joggen Oma. Ruf mich an, wenn das Essen fertig ist.“

In meinen Sportklamotten laufe ich los, meine alte Strecke. Manchmal bin ich hier mit Julian gelaufen. Bei dem Gedanken an ihn werde ich sofort wütend und laufe etwas schneller. Nach 3 Kilometer bin ich total fertig und entscheide mich zu meinem Baumhaus zu laufen. Das habe ich mit Mark und meinem Vater gebaut, als ich noch klein war.

Ach, Kindheitserinnerungen.

„Da sie mal an. Junia Bennet. Das ich dich nochmal sehe, hätte ich nie gedacht.“; ruft eine bekannte Stimme vom Baumhaus runter. Es ist Julians bester Freund, Andi.

„Andreas Kleister, was verschafft mir die Ehre?“, rufe ich zurück und klettere auf das Baumhaus. Er sitzt oben, seine Füße baumeln runter und er schaut mich interessiert an.

„Wie geht’s dir Kleines?“ Er umarmt mich leicht und ich setze mich neben ihn.

„Alles gut. Alles besser. Und du? Wie geht’s dir? Schon mit Mells zusammengekommen?“

Er wird ein bisschen rot und schaut weg.

„Oh mein Gott, noch immer nicht?“, sage ich jetzt gespielt geschockt.

Er und Melanie sind bestimmt füreinander, doch natürlich sieht das jeder, nur die beiden nicht.

„Reden wir lieber über dich.“, meint er schüchtern. „Wie kommst du mit der ganzen Julian und Laura – Sache klar?“

„Julian habe ich sogar schon getroffen, dort wo ich jetzt wohne. Laura hat sich nicht gemeldet, ist auch besser so.“

Er lächelt mich an und fährt durch seine blonden Strubbelhaare.

„Wie lange bist du hier?“, fragt er mich irgendwann.

„Bis Sonntag Vormittag.“

„Uh Partytiger. Dann machen wir heute Party.“

„Hast du mich gerade Partytiger genannt?“

Wir lachen und ich lehne mich hinter.

„Weißt du Junia, nachdem du gegangen bist, hast sich viel verändert. Laura und Julian, mit denen redet fast niemand mehr und wir? Es ist still geworden und niemand will darüber reden, doch wir vermissen dich wirklich und deinen Bruder auch.“, sagt er nun leise und ruhig.

„Ich vermisse euch auch.“

-

„Mells!“, rufe ich, als ich meine Freundin erblicke. Natürlich habe ich Angst wie alle reagieren, doch Andi hat mich überredet, mit auf die Party zu kommen. Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass das eine schlechte Idee war?

„Junia!“, sagt sie überrascht. „Was, was machst du denn hier?“ Sie umarmt mich und ich lasse sie nicht los. Nein.

„Ich hab dich vermisst.“, flüstert sie mir ins Ohr.

„Bennet, du bist hier!“, höre ich die anderen schreien. Anscheinend bin ich ihnen doch nicht so egal.

„Natürlich bin ich hier. Oder glaubt ihr, ich lasse euch hier ohne mich feiern?“, scherze ich und umarme alle. Meine alten Freunde, die Menschen, bei denen ich gedacht habe, dass ich ihnen nie wieder in die Augen schauen können werde.

„Wo hast du deinen Bruder gelassen? Wie ist sein Fuß?“; fragt mich Max, einer er alten besten Freunde von Mark.

„Ja man, der meldet sich gar nicht. Ist alles bei ihm?“, interessiert jetzt auch die anderen

„Mark geht’s gut.“

Nach ein paar Minuten über mein neues zu Hause reden, setzen wir uns alle um einen Tisch und sie fangen an zu erzählen. Von den Lehrern, die sich kaum verändert haben und von Laura und Julian, die total komisch geworden sind. Sie erzählen mir auch von ihren Plänen, in den Herbstferien zu Mark und mir zu fahren.

„Das währe toll.“, sage ich glücklich. Endlich weiß ich wieder, wie es früher war. Ich liebe meine Freunde hier, doch nichts auf der Welt kann mich zum erneuten Umziehen bringen. Es ist einfach zu viel passiert.

Als er Alkohol weiter fliest und alle mit den Trinkspielen anfangen, läutet mein Handy.

Jake.

„Hi du.“, sage ich.

„Junia, geht’s dir gut? Ich hab gehört dass du für das Wochenende nach Hause gefahren bist.“

„Alles toll, wirklich toll.“ Meine alten Freunde schauen mich alle erwartungsvoll an.

„Jake, wartest du kurz, ich gehe kurz raus.“ Bei dem Namen 'Jake' sind sie noch aufgeregter.

„So, jetzt bin ich allein.“, sage ich, als ich mich draußen auf die Bank setze.

„Ich wollte fragen, ob wir am Sonntag vielleicht das Projekt weiter machen könnten?“

Mein Herz schlägt ein bisschen schneller. Alone-time mit Jake!

„Das ist eine gute Idee. Bei dir oder bei mir?“

„Komm doch mal zu mir. Ich bin alleine zu Hause.“

Ok, Herz, du kannst aufhören so schnell zu schlagen, ich will keinen Herzinfarkt bekommen.

„Gut, sehen uns dann.“

Er legt auf und ich gehe zurück ins Haus. Wo ich die ganze Geschichte von Jake und mir erzähle. Von Anfang an.

-

„Ciao Leute.“, ich umarme meine Freunde zum letzten mal und als ich bei Mells ankomme flüstere ich ihr „Pass auf Andi auf.“ ins Ohr.

Sie wird noch roter als er und kichert.

Hoffnungslos verliebt, eindeutig.

„Bekomme endlich ein Paar Eier und lade sie auf ein Date ein!“, sage ich zu Andi, als er mich zu meinem Haus begleitet.

„Ist gut, aber du bist schuld, wenn es nicht funktioniert.“

„Glaub mir, es wird funktionieren.“, versichere ich ihm und umarme nun auch ihm zum Abschied.

„Junia?“

„Ja?“

„Jake klingt toll, pass auf dich auf.“

Lachend verabschiede ich mich und gehe ins Haus, wo meine Oma schon schläft.

-

Ding.

Ach verdammt.

Ding.

Vielleicht ist er ja gar nicht zu Hause.

Ding.

Ja das wird’s sein.

Ding.

Ok und jetzt gehe ich.

„Junia, sorry ich war gerade in der Dusche.“, sagt ein oben-ohen-Jake.

Ein verdammt heißer oben-ohne-Jake.

„Schon ok.“

Nicht auf seinen Oberkörper schauen, nicht auf seinen Oberkörper schauen.

„Du kannst aufhören krampfhaft nicht auf meine Oberkörper zu schauen. Vergessen? Du kannst damit tun was du willst.“

Und Röte, hier kommst auch du.

„Du…ich…also das ist jetzt unfair!“

Er lacht leise und ich gehe in sein Haus. Na das wird was.

So, jetzt wisst ihr wie Junias Leben früher war undsoon. Das nächste Kapitel wird sich lustig zum Schreiben sein. Sagt mir was ihr denkt, jede Meinung wird geschätzt. Luv ya.

Die NeueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt