Fesselnde Liebe

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Das hier ist irgendein verrückter Oneshot, der den unendlichen Tiefen meines Hirns entsprungen ist😅

Viel Spaß beim Lesen! :)

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"Gut, wir müssen jetzt ganz leise sein", flüsterte Hicks Astrid zu. Die beiden waren gerade dabei sich an eine Horde schlafender Nachtschrecken anzuschleichen. Es war Astrids Idee gewesen, das als neue Anschleichübung einzuführen, doch die anderen Reiter hatten sich mit allen möglichen Ausreden vor der neuen Übung gedrückt. Raff und Taff mussten ach so plötzlich die Wildschweingrube neu umzäunen und Rotzbakke war so müde, dass er keinen Schritt mehr tun konnte. Auch Fischbein war wie aus dem Nichts eingefallen, dass er seinen Garten umgraben musste. Somit waren Hicks und Astrid alleine los um die neue Übung zu bewältigen.

Ohne einen Laut von sich zu geben, schlichen die beiden, dicht aneinandergedrängt, durch das Unterholz auf die Lichtung mit den Nachtschrecken zu. Noch hatte sie keiner der Drachen bemerkt. Aber auch Hicks und Astrid schienen etwas Wichtiges nicht bemerkt zu haben. Sie machten einen weiteren Schritt vorwärts und hingen plötzlich in der Luft. Ein Seil hatte sich um die Fußgelenke der beiden geschlungen und mit einem überraschten Schrei baumelten sie kopfüber zwischen Geäst und Blättern. Sie waren in eine von Raff und Taffs Drachenjägerfallen getreten. Die ganze Insel war gespickt voll davon und wenn man nicht wusste, wo sie platziert waren -was niemand außer den Zwillingen wusste- kam es schon mal vor, dass man eine dieser Fallen auslöste.

"Äh, so sehr ich es auch liebe mit dir abzuhängen, Astrid, aber könntest du vielleicht deine Hand von meinem Aug wegnehmen? Danke", bat Hicks die Drachenreiterin mit der er von dem Baum hing. Schnell zog Astrid ihre Hand weg, doch bevor sie sich entschuldigen konnte, setzte sich das Seil, mit dem die beiden gefesselt waren, in Bewegung. "Ahhh, zieh den Kopf ein!", rief Hicks, der es gerade noch geschafft hatte seinen eigenen Kopf außer Gefahr zu bringen, bevor er gegen einen Baumstumpf geknallt wäre. Die Konstruktion der Zwillinge war nicht gerade auf Sicherheit ausgelegt.

Das Seil, an das die Falle mit Hicks und Astrid durch eine Rolle gebunden war, war durch den ganzen Wald gespannt. Hicks und Astrid rutschten fest umklammert dieses Seil entlang und versuchten den Ästen und Felsen auszuweichen, die ihnen in die Quere kamen. Diese wilde Seilrutschpartie durch den gesamten Wald der Drachenbasis schien kein Ende zu nehmen. Das Blut war den beiden Wikingern vom langen Hängen bereits in den Kopf gestiegen und ihre Häupter waren sichtlich rot. "Wenn das nicht bald aufhört, muss ich kotzen", kommentierte Astrid und hielt sich die Hand vor den Mund. Die ständigen Seitenwechsel und Kurven schienen ihrem Magen nicht wirklich zu bekommen.
Die Haare der beiden Wikinger waren von der wilden Fahrt durch die Büsche und Sträucher voller Blätter und anderem Grünzeug. Gerade wieder spuckte Hicks einen kleinen Zweig aus, der irgendwie in seinem Mund gelandet war. "Weißt du, mal abgesehen davon, dass wir gerade an einem Seil durch den Wald geschleift werden, finde ich es ganz gemütlich so- Achtung, Dornenbusch!- neben dir zu hängen, M'Lady", kommentierte Hicks die Position in der sie sich befanden. Sie umarmten sich so fest, als hinge ihr Leben davon ab. "Ja, Hicks. Bis auf die -tiefhängender Ast!- ganzen Bäume und den Blick nach -Schrecklicher Schrecken!- unten, ist es ganz angenehm." So schlitterten sie noch einige ins Gesicht peitschende Äste weiter, fest umklammert, durch den Wald.

Plötzlich endete das Seil und die beiden krachten unvorbereitet gegen einen Baum. "Au, mein Schädel", brummte Hicks und rieb sich die schmerzende Stelle an seinem Hinterkopf. Wenigstens schien dies das Ende der Falle zu sein und sie könnten sich nun darauf konzentrieren aus den Fesseln zu kommen. Doch es wären nicht Raff und Taff gewesen, wenn die Qual hier ein Ende gehabt hätte. Durch die Erschütterung, die der Aufprall der beiden Wikinger auf den Baum verursacht hatte, lockerte sich eine Axt, die im Baum gesteckt hatte und durchschnitt das Seil, das die beiden an das Rutschseil gebunden hatte. Immernoch aneinandergefesselt fielen sie einer dichten Blätterdecke entgegen, die sich jedoch nur als Tarnung eines Loches entpuppte. Schreiend fielen sie auf das Loch zu und landeten auf dem harten Boden einer unterirdischen Grube. "Uff. Ich dachte schon, das hat nie ein Ende", stöhnte Astrid und rappelte sich auf bis sie sitzen konnte. Hicks lag neben ihr und hielt sich den Kopf. "Wenn wir hier wieder raus kommen, können die zwei was erleben!", knurrte Astrid. "Falls wir hier rauskommen", erwiderte der Braunhaarige nach oben blickend und setzte sich, sofern es möglich war, ebenfalls auf. Durch das Loch in der Decke schien etwas Sonnenlicht in die Grube und erleuchtete so den Raum. Hicks beugte sich vor und untersuchte das Seil, das sich um ihrer beider Füße geschlungen hatte. Es war ein komplizierter Knoten, den er noch nie zuvor gesehen hatte. "Du hast nicht zufällig ein Messer oder so dabei? Ich hab mein Schwert bei der wilden Rutschpartie durch den Wald nämlich fallen gelassen." "Nein, mir ist meine Axt aus der Hand gefallen, als wir plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen hatten", erwiderte Astrid und zupfte sich ein paar gröbere Ästchen aus dem Haar. "Na super, den Knoten kriegt man nämlich mit bloßen Händen nicht auf." "Bis wir hier raus sind, können sich die Zwillinge schon mal darauf vorbereiten, bald einen Kopf kleiner zu sein", merkte Astrid an und blickte sich in der leeren Grube um. "Wir müssen versuchen aufzustehen", meinte Hicks und erklärte Astrid, wie es funktionieren könnte.

Zumal sie so gefesselt waren, dass ihre Füße zueinander zeigten, wenn sie saßen, fassten sie sich an den Händen und zogen sich so aneinander hoch, bis sie stehen konnten. Als sie beinahe standen verloren sie jedoch das Gleichgewicht und stürzten zu Boden. "Whoaaa!", riefen sie und ruderten mit den Armen in der Luft um vielleicht das Gleichgewicht wieder zu finden. Doch es gelang ihnen nicht. Hicks war vorn übergekippt und landete mit einem dumpfen Knall auf Astrid, die nun unter ihm begraben lag. Astrid stöhnte auf, als Hicks' Gewicht auf ihr zu liegen kam. So schnell er konnte flüchtete er sich in eine Liegestützstellung, um ihr die Luft nicht wegzudrücken. "Astrid, tut mir leid. Geht's dir gut?", fragte er und blickte sie besorgt an. Sie musste unwillkürlich lächeln, als er so über ihr lehnte und sie besorgt musterte, während ihm seine zu langen Haarsträhnen ins Gesicht hingen und kleine Zweige und Blätter von seinem Kopf abstanden. Es sah schlichtweg zu komisch aus. "Kein Sorge, mir gehts gut", versicherte sie ihm und wuschelte einmal kurz durch seine Haare. "Hey!", rief er und schüttelt seinen Kopf, wobei ein paar der Äste und Blätter zu Boden fielen. Da er sich sicher war, dass es Astrid gut ging, rollte er sich von ihr herunter. Er hatte jedoch nicht bedacht, dass ihre Fußgelenke noch immer zusammengebunden waren. Und so kam es, dass sich Astrid durch seine Bewegung ebenfalls mitdrehte und nun auf ihm lag. "Ups", war sein einziger Kommentar dazu, bevor er zu grinsen anfing, weil es einfach zu süß aussah, wie Astrid erschrocken auf ihm lag, während das Grünzeug, das in ihren Haaren hang, sie erscheinen ließ, als ob sie den ganzen Tag durch den Wald gelaufen wäre. Nun war es an Astrid sich in Liegestützstellung über Hicks zu halten. "Was machen wir hier eigentlich?", fragte sie plötzlich und deutete damit auf die Position hin, in der sie sich befanden. "Ich weiß es nicht, M'Lady, aber mir gefällt es ganz gut", meinte Hicks und stahl sich einen kurzen Kuss von seiner Freundin, bevor er sie wieder zurückdrehte, sodass er abermals oben lag. Er stützte sich mit seinen Unterarmen neben ihrem Kopf ab und grinste sie an. "Und so gefällt es mir noch besser", fuhr er fort und versiegelte ihre Lippen mit einem Kuss. Bald schon küsste sie zurück und der Kuss wurde intensiver. Sie dachten gar nicht mehr daran, dass sie gefesselt in einer tiefen Grube festsaßen, so sehr waren sie nur damit beschäftig den anderen zu spüren. Ihre Küsse wurden immer leidenschaftlicher und Astrids Hände hatten sich in Hicks' Haaren verfangen. Die Zweiglein in der kastanienbraunen Pracht, die ihre Hände zerkratzten nahm sie erst gar nicht wahr. Das Einzige, was sie spürte, waren Hicks' Lippen, die soeben angefangen hatten ihren Hals mit Küssen zu bedecken. Kurz darauf fuhr Hicks mit seiner Zunge ihren Hals entlang und sie musste lachen. "Was?", fragte er schelmisch und hob seinen Kopf bevor er seine Tat wiederholte. "Lass das, das kitzelt!", rief Astrid lachend und wand sich unter ihm. Er hörte auf damit und presste seine Lippen erneut auf ihre. Wieder entbrannte das Feuer ihrer Leidenschaft und es dauerte nicht lange bis Astrids Schulterschützer und Hicks' Lederrüstung irgendwo vergessen am Boden des Erdlochs lagen. "Eigentlich", gestand Hicks zwischen mehreren Küssen, "bin ich ganz froh über diese Falle. Wenn wir hier irgendwann rauskommen, müssen wir den Zwillingen für unsere alleinige Zeit in dieser Grube danken." Astrid nickte und schlang ihre Arme um Hicks um ihn näher zu ihr zu ziehen.

Die Sonne senkte sich bereits in einem Meer von Rottönen dem Horizont entgegen und in der kleinen Grube wurde es von Augenblick zu Augenblick etwas dunkler, was die beiden Drachenreiter in jenem Erdloch jedoch nicht davon abhielt sich stürmisch, wie zwei Drachen auf Drachenwurz, abzuküssen. Schwer atmend lösten sie sich wieder von einander und Hicks rollte zur Seite, so dass sie sich nun gegenüberlagen. Sie konnten den Atem des anderen auf ihren Gesichtern fühlen und genossen einen Moment lang einfach nur die Nähe ihres Gegenübers.

"Denkst du, sie bemerken, dass wir nicht zurückgekommen sind?", fragte Astrid außer Atem, während sie ihre Finger langsam Hicks' Oberarm auf und ab gleiten ließ. "Ich weiß es nicht, aber bis sie uns gefunden haben, wird uns bestimmt nicht langweilig", meinte Hicks grinsend und verwickelte Astrid erneut in einen wilden Kuss.

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Und wenn die anderen sie gefunden haben und sie nicht in der Grube verreckt sind, dann geht es ihnen gut.

Ende XD

Neues von der Drachenbasis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt