Chapter 9

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Chapter: 9

Scorpius:

Ich war ziemlich überrascht davon dass Albus sich zu mir gelegt hatte, nach dem Kuss in der Abstellkammer. Ich hatte das Gefühl dass er den Kuss sogar erwidert hatte, aber ganz sicher war ich mir da nicht. Ich drückte ihn leicht an mich und genoss es seine Nähe zu spüren. Seine Atmung verriet mir dass er bereits schlief. Ich lächelte. Wenn dies der Erste und Letzte Moment war indem ich ihm so nahe sein konnte, wünschte ich es würde keinen Morgen geben. In den Nächten wirkte alles so Zeitlos, als würde die Zeit einfach stehen bleiben und am Tage verging alles so schnell als würde die Zeit davon laufen. Ich hatte Angst vor dem morgigen Tag. Alles könnte kaputt gehen. Was würde morgen passieren? Ich zog Albus noch etwas näher an mich heran und sog seinen unvergleichlichen Duft ein. Ich schlief ein, die Furcht vor dem Tag im Herzen tragend.

Als ich wach wurde, war Albus weg. Ich setzte mich auf. War es doch nur ein Traum gewesen? Ich sah zu seinem Bett hinüber welches ebenfalls leer war. Mein Herz zog sich zusammen. Ich legte meinen Zeige- und Mittelfinger auf meine Lippen welche Albus' berührt hatten. Dann ging die Tür auf und Albus stand in einem Handtuch um die Hüften in der Tür. Ich nahm schnell die Finger runter und räusperte mich. „Guten Morgen..?" es hörte sich eher fragend an. Er wurde ein kleines bisschen rot und lächelte. „Guten Morgen Scorpius." ich sah nach unten um ihn - und seinen halbnackten Körper – nicht anzustarren. „Ich wollte dich nicht wecken, immerhin haben wir doch heute frei..und ich – äh - hoffe du konntest gut schlafen, auch wenn ich da war." es war also kein Traum? Ich nickte. „Ich konnte gut schlafen.." ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er schien den Kuss nicht anzusprechen also ließ ich es auch bleiben. „Hast du schon gegessen?" ich sah ihn an und versuchte so normal wie möglich zu klingen. Er schüttelte den Kopf. „Ich hab auf dich gewartet." er ging zu seiner Kommode wo seine Klamotten verstaut waren und suchte sich Freizeitsachen heraus. Als er sein Handtuch fallen ließ konnte ich seinen nackten Arsch sehen da ich die ganze Zeit zu ihm gesehen hatte. Ich lief knallrot an, ließ mich nach hinten aufs Bett fallen und legte die Hände auf mein Gesicht. Warum hatte er das denn gemacht?! Es war mir so peinlich ihm dabei zugesehen zu haben, aber ich musste zugeben: sein Arsch war schon..knackig. Selbst dieser Gedanke war mir peinlich, das gehörte sich doch nicht! „Scorpius?" seine Stimme klang ziemlich nahe und als ich die Hände weg nahm war er fast direkt über meinem Gesicht gebeugt und sah mich an. „Hmm?" ich hatte eine Gänsehaut. „Willst du nicht duschen und dann frühstücken?" er lächelte, grinste sogar schon fast. „Ja." ich rollte mich übers Bett zur anderen Seite und ging zu meiner Kommode. Ich sammelte meine Klamotten raus, nahm mein Handtuch und verließ das Zimmer. Im Bad schloss ich ab und zog mich aus, dann stellte ich mich unter die Dusche und stellte das Wasser an: es war eiskalt. Ich presste mich blitzschnell an die Duschwand um dem eiskaltem 'Todesstrahl' zu entgehen und drehte mit dem Fuß das warme Wasser auf. Ich könnte schwören das Albus das mit Absicht verstellt hatte. Als ich schließlich fertig mit duschen und anziehen war, kam ich ins Zimmer zurück. „Na endlich." er grinste. „Das hast du mit Absicht gemacht." ich sah ihn an und schloss die Tür hinter mir. „Ich weiß nicht was du meinst..aber es lief mir ja nicht eiskalt den Rücken runter." er lachte. Ich ging auf ihn zu, nahm sein eigenes Kissen und haute es ihm plump ins Gesicht. Er griff nach meinen Handgelenken und sah mich an. Ich sah ihn an. Stille breitete sich aus. Ich spürte mein Herz welches aufgeregt in meiner Brust klopfte. Er ließ meine Handgelenke los und ich setzte mich neben ihm aufs Bett. Ich sah geradeaus. „Du Scorpius?" seine Stimme war ruhig, aber hatte eine ernste Tiefe in den Worten. Er wartete auf keine Antwort. „Warum hast du mich gestern geküsst?" mein Herz schlug schneller. „Warum hast du dich gestern zu mir gelegt?" Gegenfragen waren gut, oder? „Weil.." er konnte nichts weiter dazu sagen. Ich lächelte leicht. Ich wusste die Antwort auf das 'Warum?' aber ich konnte es ihm nicht sagen. Stille breitete sich erneut aus. Ich wechselte das Thema. „Gehen wir frühstücken?" ich sah zu ihm, er lächelte. „Ja." er stand auf und ging zur Tür. Ich folgte ihm. Im großen Saal waren schon recht viele Plätze frei und so setzten sich Lily und Rose zu uns. Rose beobachtete uns beide intensiv, zu intensiv. „Ist etwas zwischen euch vorgefallen?" sie sah zwischen uns hin und her. Albus lief rot an und ich starrte auf das halb belegte Brötchen welches auf meinem Teller lag. Lily sah fragend zu Rose. „Huh? Denkst du sie haben sich gestritten?" dann sah sie zu Albus und mir. „Nein..alles wie immer." ich sah beide dabei an und biss dann von meinem Brötchen ab. Rose hob eine Augenbraue, sagte aber nichts mehr dazu. Wir frühstückten zu ende und blieben noch eine Weile beieinander sitzen. Es fiel mir schwer ihm so nahe zu sein und dabei das Gefühl zu haben an den Gefühlen für Albus zu ersticken.

Als Lily dabei war eine Geschichte von ihrem Kurs des Wahrsagens zu erzählen, stand ich auf. „Ich wollte noch in die Bibliothek, etwas nach lesen. Bis später Al..bus." ich verließ schnellen Schrittes den Raum. Ich konnte es kaum aushalten in seiner Nähe zu sein ohne zu wissen was Sache war. Es machte mich verrückt.

Ich ging in die Bibliothek, nahm mir irgendein Buch und setzte mich an einen Tisch. Ich schlug das Buch auf und versuchte zu lesen, doch meine Gedanken waren ganz woanders. Gerade als ich dabei war in den Erinnerungen mit ihm zu versinken, setzte sich ein Mädchen mir gegenüber. „Du interessierst dich für Kräuter?" ich blickte auf. „Was?" sie deutete auf das Buch. Ich merkte jetzt erst dass es um verschiedene Arten von Kräutern handelte. „Achso..eigentlich nicht nein." ich sah sie an. „Warum liest du es dann?" sie kicherte ein wenig, sie wirkte recht freundlich. „Das weiß ich selbst nicht so genau.." ich lächelte. Ich musste mich wie der letzte Vollidiot anhören. „Du versuchst dich von etwas abzulenken, oder?" ich nickte zögerlich. Ich sah ihr in die Augen, sie strahlten Ehrlichkeit aus. „Ich schätze mal du bist verliebt." sie lächelte. „Wie schön." ich wusste um ehrlich zu sein nicht warum sie sich überhaupt zu mir gesetzt hatte und sich mit mir unterhielt. „Naja.." ich lächelte leicht. „Woran liegt es dass du so traurig drein schaust?" „Es ist kompliziert.." ich seufzte. „Warum denn das? Liebe ist doch etwas schönes." sie lächelte. „Nicht wenn man es dem Anderen nicht sagen kann, weil dann alles kaputt gehen würde.." ich sah auf ein abgebildetes Bild im Buch vor mir. „Das ist das Risiko dabei, weißt du? Aber du wirst nie wissen ob sich etwas positiv daran ändern würde, wenn du schweigst. Wer weiß was als nächstes passiert..vielleicht ist Morgen schon alles zu spät." ich sah sie an. „Verstehst du?" sie lächelte ein aufrichtiges Lächeln. „Du hast Recht." ich lächelte. Mir kam es so vor als ob alles auf einmal viel klarer war. „Danke." obwohl ich dieses Mädchen nicht kannte, war sie mir gerade eine große Hilfe gewesen.

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