Chapter 13

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Chapter: 13

Scorpius:

Wir hielten heimlich unter dem Tisch unsere Hände wodurch ich die ganze Unterrichtsstunde wie ein Idiot vor mich hin lächelte. Als die Stunde nach gefühlten 10 Jahren endlich vorbei war, lösten wir uns schließlich wieder voneinander und verließen den Raum nebeneinander her gehend. „Endlich ist es vorbei." ich atmete laut aus. „Irgendwie komisch dass du dich darüber beschwerst wenn der Unterricht vorbei ist, wo du doch so ein Streber bist." Albus grinste mich an. „Wahrsagen ist einfach nicht mein Ding." entgegnete ich und ignorierte die Sache mit dem 'Streber' ausnahmsweise. „Ja natürlich." er sah immer noch grinsend wieder geradeaus während wir die Treppen hinunter gingen. „Was haben wir jetzt?" fügte er weiteres hinzu. „Kräuterkunde und danach Muggelkunde..ich hoffe dass letzteres ausfällt." gab ich als Antwort zurück und bekam einen fast schockierten Blick von Albus zurück. „Du hoffst dass Unterricht ausfällt? Bist du krank?" dann grinste er. Wir waren bereits unten angekommen und Bogen in den Flur ein der vom Turm weg führte. „Ja, krank vor Liebe." ich grinste ihn an und leckte mir über die Lippen woraufhin er ein kleines bisschen rot anlief und verstummte. Normalerweise würde ich so etwas peinliches nicht sagen, allerdings war ich vorher auch nicht verliebt. Ich lächelte bei diesem Gedanken. Ich bin in ihn verliebt und er in mich. Ich konnte es noch immer kaum fassen. Am liebsten wollte ich seine Hand nehmen wenn wir durch die Gegend liefen, wie es andere Pärchen auch taten, aber wir waren ja nicht wie andere Pärchen. Es musste geheim bleiben. Unsere Väter wären definitiv nicht davon begeistert wenn sie es auf irgendeine Weise erfahren würden und um ehrlich zu sein war ich mir nicht sicher ob mein Vater mich dann von Albus fern halten würde. Ich seufzte kurz auf und zog die gesamte Aufmerksamkeit von Albus auf mich. „Woran denkst du?" ich spürte seinen Blick auf mir. „Ich musste an meinen Vater denken." wir blieben neben der Tür, die zum Raum führte worin wir in wenigen Minuten Kräuterkunde belehrt wurden, stehen und sahen uns an. „Ich glaube das wird alles schwieriger als gedacht." ich sah zu ihm. Er stand vor mir und sah mir in die Augen. „Es wird nicht leicht aber trotzdem schaffen wir das." er lächelte ermutigend. Ich nickte und lächelte ebenfalls. Er gab mir das Gefühl dass uns nichts anhaben könnte wenn wir zusammen waren. Es tat unglaublich gut ihn an meiner Seite zu haben. „Nun aber rein mit euch." Albus und ich fuhren erschrocken zusammen, wir hatten Mr. Longbottom gar nicht bemerkt gehabt welcher nun aber direkt neben uns stand und lächelte. Schnellen Schrittes gingen wir rein, gefolgt von Longbottom welcher vor der Klasse stehen blieb während wir nach hinten zu unseren Plätzen gingen. Er sah noch kurz zu uns nach hinten ehe er damit begann eine Seitenzahl unseres Buches 'Tausend Zauberkräuter und – Pilze' an eine große Tafel zu schreiben. „Meinst du er hat uns gehört?" flüsterte ich zu Albus hinüber und schlug mein Buch auf der angeschriebenen Seite auf. „Keine Ahnung." flüsterte er zurück und tat es mir gleich. Wir sahen uns unsicher an. Ob er irgendwas gehört und vor allem verstanden hatte? Wenn ja, würde er Harry etwas sagen? Ich sah nach vorne. Neville Longbottom war ein guter Freund von Albus' Vater und hatte sogar an dessen Seite in der großen Schlacht gegen Voldemort gekämpft. Dies war wohl einer der Gründe wieso Longbottom von ziemlich jedem Schüler und sogar McGonnagall geschätzt wurde. Mein Vater hatte ihn allerdings eher als einen ziemlich tollpatschigen Trottel beschrieben und mir einiges erzählt was Neville in den Jahren in Hogwarts widerfahren war und auch Albus gab solche Geschichten die sein Vater ihm erzählt hatte hin und wieder zum besten. Meinen Vater hatte ich jedoch nie etwas darüber erzählen gehört, wie er und seine Freunde damals Spaß gehabt hätten, geschweige denn ob sie überhaupt einmal richtig Spaß hatten. Ich hatte das Gefühl dass mein Vater in seiner Schulzeit insgeheim ziemlich einsam war. Oft nachdem er mir etwas erzählt hatte, wenn es überhaupt dazu kam, was ihn und Harry inklusive seiner Freunde betraf, konnte ich bei ihm einen eher bedrückten Blick feststellen. Vielleicht wollte er auch solche Geschichten, welche die aus seinem Leben stammten. Vielleicht wollte er selbst einmal wissen was wahre Freundschaft bedeutete. Aber vielleicht war es genau der Punkt: er wusste nicht wie es sein musste jemanden voll und ganz zu vertrauen und sich auf jemanden verlassen zu können, deshalb will er dass wenigstens ich es erfahren würde. Vielleicht wäre es für ihn doch nicht so schlimm wenn sein Sohn schwul und dazu mit Harry Potter's Sohn zusammen wäre..

„Scorpius, hallo?" Albus drückte seinen Finger in meine Wange. „Eh ja was?" ich sah ihn irritiert an und realisierte kurz darauf dass wir die letzten Schüler im Raum waren. „Hast du nicht mitbekommen dass der Unterricht vorbei ist?" ich nahm die Hand runter. „Nicht wirklich.." ich schlug mein Buch währenddessen zu und stand auf. Er sah mich besorgt an. „Ja es ist alles in Ordnung, ich war nur in Gedanken." antwortete ich auf seine nicht ausgesprochene Frage. „Zuerst wollt ihr nicht hinein und jetzt nicht hinaus?" Neville wartete an der Tür und grinste ein wenig. Schnell gingen wir mit unseren Sachen hinaus in den Flur. „Ach Albus, bestelle Harry doch bitte schöne Grüße zurück." „Mach ich." entgegnete Albus lächelnd und zog mich dann sanft am Arm mit. Bei seiner Berührung bekam ich ein kleines Kribbeln im ganzen Körper. Zum Glück fielen die letzten beiden Stunden aus und so zog Albus mich den ganzen Weg mit bis in unser Zimmer wo er dann die Tür schloss. „Du bist so nachdenklich heute..ich mache mir Sorgen." ich ließ meine Bücher auf ihren Platz auf dem Schreibtisch fallen. Dann ging ich zu ihm und blieb vor ihm stehen. „Ich denke nur darüber nach, was wäre wenn Longbottom etwas gehört hat und es deinem Vater sagt. Was wäre denn wenn sowohl mein Vater als auch deiner gar nichts dagegen haben?" er sah nach unten. „Das glaubst du doch wohl selber nicht..unsere Väter wollten anfangs doch nicht einmal dass wir Freunde sind." er seufzte. „Ich möchte es einfach genießen mit dir zusammen zu sein, ohne dass sich jemand einmischt." ich musste Lächeln. „Das möchte ich auch, Albus." ich legte meine Hand an sein Kinn und drückte seinen Kopf sanft nach oben sodass er mich ansehen musste. „Ich würde es niemals zulassen dass sich jemand zwischen uns stellt.." nun schenkte er mir ein Lächeln. „Darf ich dich küssen?" er sah mich dabei todernst an und ich lachte laut los. „Hey warum lachst du?" er wurde rot und drehte sich dann schmollend um. Ich versuchte das Lachen zu unterdrücken. „Warum fragst du das denn? Du darfst mich jeder Zeit küssen..du Idiot." ich sah grinsend zu ihm und drehte ihn wieder zu mir um. Er verschränkte die Arme vor der Brust und gab ein „Pfft." von sich. „Schmoll' jetzt nicht." ich pikte einen Finger gegen seine leicht aufgeplusterte Wangen, ich amüsierte mich in diesem Augenblick. „Ich schmolle gar nicht." er drehte den Kopf zur Seite. Ich unterdrückte das Grinsen und drehte seinen Kopf zu mir zurück. Dann gab ich ihm einen sanften Kuss auf den Mund welcher er erst nach einigen Sekunden erwiderte. Er konnte mir nun mal nicht widerstehen.

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