Kapitel 13

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Paul pov.
Mir fiel jemand ein, den ich nach dem Geld fragen könnte. Bevor Semir zurück in unser Büro kam, verschwand ich unbemerkt aus der Zentrale.
,,Paul? Was machst du denn hier?"
,,Hallo Mutter..."
Ich hatte nie ein besonders gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Sie hatte mich und meinen Vater damals einfach so verlassen, meine Schwester hatte sie mitgenommen. Als mein Vater demenzkrank wurde, habe ich versucht Kontakt mit ihr aufzunehmen, aber sie hatte sich nicht dafür interessiert, was mit ihm war. Generell war sie immer für sich selber die wichtigste Person auf der Welt. Aber der Grund weshalb ich sie nach dem Geld fragen wollte war der, dass sie durch ihren neuen Mann viel Geld hatte und da sie nie wirklich für mich da war sollte sie mir wenigstens dieses eine Mal helfen.

Ich betrat gefolgt von meiner Mutter das große Haus. Sie deutete mir, dass ich mich auf die Couch setzen sollte und sah mich fragend an.
,,Was verschlägt dich hier her?" fragte sie.
,,Ich brauche deine Hilfe.." sagte ich, aber weiter kam ich nicht, da mein Handy klingelte. Ich warf einen kurzen Blick auf das Display und als ich sah, dass es Semir war drückte ich ihn einfach weg.
,,Worum geht's ?" wollte meine Mutter wissen.
,,Ich arbeite schon seit einiger Zeit bei der Autobahnpolizei und eine Kollegin von mir wurde entführt...die Entführer wollen bis morgen 10.000€ von mir haben und deshalb wollte ich dich fragen, ob du mir das Geld geben könntest?" erklärte ich ihr die Situation. Meine Mutter sah mich ungläubig an und fing schließlich an zu lachen. Was fand sie daran so witzig ? Es war eigentlich so klar, dass meine Mutter so reagieren wurde...ich hätte mir den Weg eigentlich sparen können.
,,Habt ihr bei der Polizei kein Geld, dass du extra herkommen musst? Weißt Paul, eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass du hergekommen bist, um dich mit mir auszusprechen." Wütend ließ ich meine Wangenknochen arbeiten. War das ihr ernst ?
,,Glaub mir, ich wäre niemals hergekommen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.." sagte ich und stand auf. Ich verließ das Haus, bevor meine Mutter antworten konnte. Auf dem Weg zum Auto rief Semir schon wieder an, nur dieses mal nahm ich ab.
,,WO bist du ?!" wollte Semir aufgebracht wissen.
,,Ich ha..." setzte ich an, aber mein Partner ließ mich gar nicht ausreden.
,,Weißt du Paul, ich habe langsam keine Lust mehr auf deine Alleingänge... entweder du fängst langsam an mit mir zu kooperieren oder das wars."
,,Gott Semir, beruhig dich doch mal.. ich habe versucht das Geld aufzubringen.." sagte ich ruhig, obwohl ich innerlich kochte.
,,Und wo, wenn ich fragen darf ?" fragte mein Partner mich.
,,Erzähl ich dir, wenn ich wieder in der Zentrale bin.." Ich konnte meinen Partner am anderen Ende ausatmen hören.
,,Und hast du das Geld ?" wollte er wissen.
,,Nein." sagte ich und legte auf. Auf direktem Weg fuhr ich zurück zur PAST. Angekommen steuerte ich direkt auf unser Büro zu, wo Semir schon aufgeregt auf mich wartete. Ich machte mir echt große sorgen um Jenny. Was sie wohl gerade durchmachte ? Irgendwie machte ich mir auch Vorwürfe. Immerhin hatte ich versprochen ihr zu helfen, aber sie wurde entführt. Das war auch der Grund für meine Alleingänge. Ich wollte alles wieder gut machen, ich wollte Jenny und Lena auf eigene Faust wieder finden, doch so langsam wurde mir bewusste, dass ich das alleine nicht schaffen werde.
,,Ich war bei meiner Mutter.." beantwortete ich Semir's Frage von vorhin. Er sah mich erst verwirrt an, verstand dann aber.
,,Deine Mutter ? Du hast nie etwas von ihr erzählt.." sagte er.
,,Ja, weil mein Verhältnis zu ihr nicht gerade das beste ist... aber darum geht es jetzt nicht." Semir nickte verständnisvoll.
,,Was hat die Krüger vorhin gesagt?" fragte ich.
,,Die stellen uns das Geld zur Verfügung.." sagte er und ich atmete hörbar aus. Mein Gott war ich erleichtert. So konnten wir Jenny und Lena endlich befreien.
,,Aber du musst mir etwas versprechen.." meinte Semir.
,,Klar, was denn?"
,,Keine Alleingänge mehr!" sagte er mit strengem Ton. Ich lächelte und hielt meinem Partner meine Faust hin.
,,Keine Alleingänge mehr." versprach ich. Semir checkte mit seiner Faust ein und erwiderte mein lächeln.

Unser nächstes Kapitel :) Gefällt es euch ? Wie immer würden wir uns sehr über Feedback freuen, damit wir wissen, wie euch unsere Geschichte gefällt <3

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