Kapitel 21
Erkenntnisse
Peter Pettigrew fluchte leise, als er den Keller von Malfoy Manor betrat. Wie konnten sie es wagen ihn so zu behandeln?
Nach allem was er für den Dunklen Lord getan hatte? Und nun kommandieren sie ihn herum wie einen Diener, der nichts Besseres zu tun hatte, als nach den Gefangenen zu sehen.
Er war vor der Kellertür angekommen und rief durch sie hindurch: „Zurücktreten. Geht von der Tür weg. Ich komme rein."
Peter öffnete die Tür und erstarrte. Der Raum war hell erleuchtet, er konnte kaum sehen und außerdem schien er leer zu sein. Plötzlich stürzten sich zwei Gestalten wie aus dem Nichts auf ihn. Jemand riss seinen Zauberstab nach oben, der anderen hielt ihm den Mund zu, damit er nicht schreien konnte. Peter wehrte sich und die drei begannen stumm zu rangeln. Funken stoben aus seinem Zauberstab und plötzlich spürte Pettigrew, wie seine verzauberte Hand sich um Harry Potters Kehle schloss. Er hörte wie Lucius Malfoy von oben rief, ob alles in Ordnung sei und nahm verschwommen war, wie Ron Weasley seine Stimme imitierte und für ihn antwortete.
Peter sah nur in Harrys Gesicht und auf einmal schien es sich zu verändern.
„Wirst du mich wirklich töten? Nachdem ich dir dein Leben gerettet habe? Du schuldest mir was, Wurmschwanz!", würgte Harry unter Pettigrews Hand hervor, doch Peter hörte ihn kaum. Für einen Moment, einen winzig kleinen Moment, hatte er nicht in Harry Potters Gesicht gesehen, sondern in das seines alten Lehrers Professor Harrison. Er hatte den gleichen Ausdruck von Abscheu und Geringschätzigkeit in seinem Blick gehabt. Und in diesem winzigen Moment begriff Peter, wer Harrison wirklich war. Er war so überrascht und entsetzte, dass sein Griff um Potters Kehle sich lockerte.
„Umsonst.", dachte Peter, während seine magische Hand sich um seine eigene Kehle schloss. Nach allem was er getan hatte um zu überleben, nach allem was er aufgegeben hatte, wusste er jetzt, dass es umsonst war. Er würde hier und jetzt sterben und der Dunkle Lord würde ihm bald nachfolgen, denn Harry Potter würde leben, Wurmschwanz hatte es selbst gesehen. Sein Verrat und seine Opfer, alles umsonst.
„Umsonst.", war der letzte Gedanke, den Peter Pettigrew fasste, bevor er im Keller von Malfoy Manor starb.
Remus Lupin seufzte leise, als er seinem drei Wochen alten Sohn Teddy über den Kopf strich.
„Drei Wochen.", sagte Remus leise, „Bald ist der Krieg vorbei, Teddy. Und dann kannst du ein tolles und glückliches Leben leben. Harry passt schon auf dich auf."
Remus wusste, dass er bald sterben würde, er erinnerte sich noch gut an das, was ihm Harrison/Harry in dieser Nacht vor 20 Jahren erzählt hatte.
Er konnte nicht mehr genau sagen, wann ihm klar geworden war, wer Harrison wirklich gewesen war, aber eine leise Stimme war unterbewusst schon immer da gewesen. Harrys Entschlossenheit den Patronuszauber zu lernen, der Gesichtsausdruck mit dem er Sirius betrachtet hatte, als er ihn noch für den Verräter seiner Eltern hielt . Als dann sein Sohn vor drei Wochen geboren wurde, beschlossen sie ihn nach Doras Vater Edward zu nennen. Vor Wochen hatten sie sich schon geeinigt, dass Harry der richtige Pate für ihr Kind sein würde und als der kleine Teddy dann auch schon anfing, seine Haarfarbe zu verändern, da hatte es „Klick" gemacht. An dem Abend, als Teddy geboren wurde, hatte Remus Lupin verstanden, dass er nur noch drei Wochen zu leben hatte.
Es hatte ihn selbst überrascht, dass ihn der Gedanke gar nicht so sehr mitnahm wie er selbst erwartet hatte.
„Ich werde in den Kampf ziehen und ich werde dabei sterben, aber immerhin kann ich sicher sein, dass mein Sohn leben wird, dass es Menschen gibt, die ihn lieben und dass Voldemort besiegt werden wird.", dachte Remus, während er weiterhin den schlafenden Teddy betrachtete.
„Und wenn ich sterben muss, damit du in einer besseren Welt leben kannst, mein Kleiner, dann werde ich das mit Freuden tun.", flüsterte er Teddy zu.
Drei Woche, hatte Harrison gesagt. Und drei Wochen waren jetzt um. Remus wusste nicht, wann es passierte, ob heute oder morgen oder vielleicht auch erst übermorgen, aber er war sich sicher, dass es passieren würde.
Plötzlich erschien Kingsleys Luxpatronus vor ihm und sagte in Kingsleys tiefer, ruhiger Stimme: „Wir gehen nach Hogwarts. Die Schüler rüsten sich zum Kampf. Voldemort und seine Todesser sind auf dem Weg. Potter ist auch schon da."
Remus seufzte leise, dann nahm er die zwei Briefe, die er seit Tagen mit sich rumtrug, aus seiner Tasche und besah sie sich. Einer war für Teddy, der andere für Harry. Er nahm die Briefe und lehnte sie neben ein Bild, dass er extra neben Teddy Bettchen gestellt hatte. Es besah sich das alte Foto und lächelte dankbar. Lily, James, Sirius, Peter und er selbst hielten den fast zwei Jahre alten Teddy im Arm. Er hatte vielleicht nur drei Wochen mit seinem Sohn verbracht, aber das Schicksal hatte ihm eine Chance gegeben, viel mehr Zeit mit ihm zu verbringen.
Remus küsste Teddy ein letztes Mal, dann verließ er den Raum, um Dora zu sagen wohin er ging und um sie zu bitten, bei Teddy zu bleiben. Er wusste, dass es umsonst war, dass Dora ihm heute Abend folgen würde. Leider auch bis in den Tod, aber er musste es trotzdem versuchen. Für Teddy.
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Zeitreise für Anfänger
FanfictionHarry, Ginny und Teddy geraten aus ungeklärten Gründen in die Vergangenheit. Schaffen Sie es unerkannt zu bleiben? Auch dann noch, wenn Harry sich dazu entschließt als Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts zu arbeiten, wo v...