Neuer Tag - Neues Glück!

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Schrillend weckte mich mein Wecker. Ich stöhnte laut in mein Kissen. Es fühlte sich so an als wäre ich gerade eingeschlafen. Ich rollte auf die Seite um mein Wecker auszuschalten und stoß aus Versehen gegen meinen Laptop.

Vielleicht ist er on?
Vielleicht hat er mir geschrieben?
Vielleicht... ?

Ich schüttelte den Kopf. Es wird keine Nachricht da sein. Er wird nicht on sein. Ich weiß es. Ich weiß es einfach.

Ich wendete den Blick vom Computer und schaltete meinen Wecker aus.

Ich schaltete meinen Kopf aus.

Wie automatisch zog ich eine Jeans und ein T-Shirt an. Kurz sah ich in den Spiegel und riss die Klamotten vom meinem Körper.

Sollten alle doch sehen, dass es mich nicht juckt.
Sollen die doch mehr Stoff zum Lästern haben.
Sollen die doch sich ins Knie ficken.

Ich zog einen roten Kleid und die schwarzen High-Heels an. Es waren Sachen, die meine Mutter mir gekauft hatte, bevor das alles passierte.

Bevor ich nackt im Internet tanzte.

Heute wird mein Tag sein.

Das muss es sein.

Bitte Gott lass es so sein.

Ich weiß nicht ob er mich nicht gehört hatte oder nicht hören wollte, aber das war alles andere als mein Tag.

Aber nichtdestotrotz ging ich raus. Ich ging raus um, um mich zu kämpfen.

Ich ging raus. Raus aus meiner Hölle. Raus aus meiner Sicherheit.

Nur um Probleme zu treffen. Um gebrochen zu werden. Um wieder unglücklich zu sein.

Aber das war meine Entscheidung. Eine dumme Entscheidung, aber immer noch meine.

Auf dem Weg zur Schule traf ich viele von meinen Klassenkameraden. Sie schauten mich an, als würden sie mich nicht kennen. als ich realisesierte, dass sie nicht nur spielen, sondern mich wirklich nicht zu kennen scheinen. Meine Lippen formten sich zu einem koketten Lächel.

Aber mein Glücksgefühl dauerte nicht lange...

Tracy, meine ehemalige beste Freundin hat mich erkannt und rief meinen Namen quer durch die Straße.

- Melanie! Ich habe eine Frage! - ich drehte mich in ihre Richtung. Sie stand mit ihrer Truppe unter der Straßenlampe mit einer Zigarette in der Hand. Früher war sie nicht so bösartig. Sie war meine beste Freundin seit dem Kindergarten.

Aber vieles ändert sich. Wie sie. Oder auch ich.

- Was ist? - fragte ich genervt. Tief in meinen Inneren redete ich mir ein, dass mich deren Meinung nichts interessiert, aber Tracy wusste es besser.

Ich wollte wie alle anderen sein. Zu denen passen, aber was sollte ein Mädchen, das nur zu nackt laufend im Internet fähig ist, denn tun?

- Wie fühlt man sich als ein Porno-Star? - fragte sie, worauf alle anderen in ein schallendes Gelächter mit ihr einfielen. - Ich meine du bist ja sehr hübsch und so, aber dir für Sex bezahlen?

- Locker macht sie es kostenlos. - sagte ein Mädchen namens Clara. Alle lachten noch lauter. Ich unterdrückte ein Keuchen. Vor einem Monat war ich ebenfalls in Tracys Clique, aber seit dem "Streich" von meinen angeblichen Freundinnen, hatte ich einfach keinen Bock mehr. Auf alles.

Mit hängendem Kopf wollte ich schon gehen, als ich die Stimme von Fabian hörte. Fabian, der Mannschaftskapitän. Der heißeste Typ in unserer Schule. Fabian, zu dem ich heimlich schwärmte.

- He, lasst ihr das arme Mädchen in Ruhe? - schrie er die Blondies an. In mir keimte ein wenig Hoffnung, dass Fabian mich immer noch mögen könnte. Dass es ihn nicht interessierte, dass ich nicht mehr zu DEN Mädchen gehörte, dass ich im Internet nackt rumlaufe. Aber nein. Natürlich nicht. Dazu ist Melanie ja nicht so viel wert. - Sie muss sich doch um ihre Klienten kümmern. Ich meine wozu denn die heiße Kleidung?

Ich fühlte die heißen Tränen in meinen Augen. Ich schüttelte mein Kopf. Ich werde nicht vor denen weinen. Oh nein. Dazu kriegen die mich nie. Ich drehte mich auf der Ferse um und floh zurück zu meinen Haus.

Ich kann hier nicht mehr bleiben.

Ich kann das alles nicht mehr vertragen.

Eine verrückte Idee besuchte meinen Kopf.

Ich muss hier nicht bleiben. Und ich werde es auch nicht.

Mit klopfendem Herz ging ich in meinen Zimmer.

Es ist Zeit meinen Koffer zu packen...

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Ich danke allen, die so lange auf die Fortsetzung von Faded gewartet haben. Ohne den Lesern existiert keine Geschichte. Ihr gebt der Geschichte den Atem, mit der sie weiter leben kann. Ich hoffe euch gefällt der neue Kapitel in Melanies Leben und ihre verrückte Idee. Begleitet Melanie und Alan auf deren Wegen.

Ich widme das Kapitel einem Mädchen, das mir Mut gegeben hatte .die Geschichte fortzusetzen. mariarzyt ich danke dir für die Unterstützung ❤️

      Eure
CamilleHutson

FadedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt