Der Plan

58 2 2
                                    

Ich sollte mir echt ein Plan ausdenken wie ich am besten mich aus der Wohnung rausschleichen könnte. Das Einzige was mir gerade einfiel war, dass ich einfach warte bis Alan schlafen geht, was zwar sehr lange dauern wird, aber positiv auslaufen könnte. Alan schlief nämlich nach der langen Arbeit an seinen Liedern wie ein Stein, aber er brauchte immer tausend Jahre um endlich ins Bett zu kommen.
Ich konnte es einfach nicht glauben, dass er seiner Schwester nicht helfen wollte. Ich verstand es einfach nicht. Vor allem warum hat er mir gegenüber nie seine Schwester erwähnt? Und warum war er plötzlich so komisch geworden, nachdem er diese Nachricht gelesen hatte?
Ich wurde von dem Boss entführt. Die Worte kamen mir einfach nicht aus dem Kopf. Die Tatsache, dass der Boss Alan's Vater war, machte es einfach nicht besser. Obwohl... ich wusste eigentlich gar nicht, ob das wirklich die Wahrheit war. Ich bin in Ohnmacht gefallen, hatte einen komischen Traum gehabt und es konnte einfach daran liegen. Aber die Ähnlichkeit war verblüffend. Mein Alan in 30 Jahren. Nur die Augen waren anderes. Wo Alan's Augen immer einen Funken in sich trugen, waren die Augen des Fremden eiskalt. Fast leblos. Ich kannte diesen Mann nicht, aber dennoch wusste ich, dass er in seiner eigenen Hölle lebte.
Ich fragte mich was Alan's Schwester gerade in diesem Moment durchlebte. Gekidnappt. Allein. Verängstigt.
- Mel? - riss Alan mich aus meinen Gedanken. - Alles in Ordnung?
- Gott! Hast du mich erschrocken! - rief ich und probierte meinen Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen.
- Tut mir Leid, Mel. Ich wollte dir keine Angst einjagen. - er kratzte sich am Kopf und wisch dabei meinem Blick aus. - Ich weiß, dass du dir Sorgen machst.
- Natürlich mache ich mir Sorgen! - schrie ich ihn an. - Deine Schwester wurde gekidnappt und du willst ihr nicht helfen, Alan! Ich frage mich langsam, was das über dich aussagt. - Gab ich resigniert zu.
- Mel, es ist nicht so, dass ich ihr nicht helfen möchte, sondern...
- Sondern was? - half ich ihm auf die Sprünge, da es ihm ziemlich schwer fiel die richtigen Worte zu finden.
- Sondern, dass wir da nicht hingehen können, weil er genau das von uns erwartet. - stieß er heraus.
- Wie meinst du das? - fragte ich ihn verwirrt. Ist der Boss noch verkorkster als ich dachte? Wer würde denn bitteschön ein schwaches Mädchen kidnappen nur um seinen Sohn in die Falle zu locken. Und dann viel es mir ein, dass es bei meiner Entführung nicht anders war. Manchmal fragte ich, ob ich nach all dem Scheiß nicht eine Therapie machen sollte...
- Na ganz einfach. Wer würde denn eine Nachricht schreiben, dass er Geraden entführt wurde und dann noch um ein Treffen bitten würde? - fragte er mich mit hochgezogen Augenbraue.
Stimmt.
- Und wie lautet dein Plan sonst? Falls du überhaupt einen hast? - fragend sah ich ihn an und er erwiderte meinen Blick mit voller Entschlossenheit.
- Natürlich, habe ich einen. - er lächelte mich an und ich machte mir Sorgen, denn in diesem Moment ähnelte er dem Monster aus meinem Traum.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 28, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

FadedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt