Ich renne die Haustreppen herunter und wäre zweimal fast gestürzt. Unten angekommen fällt mir auf, dass ich immer noch meine Schuhe in der Hand trage. Schnell schlüpfe ich hinein und beeile mich, von hier weg zu kommen, bevor mich noch jemand verfolgt. Ich eile die Schlossallee entlang, nicht um in das Schloss zu kommen, nein ich will in den Park und riesigen Wald dahinter. Dorthin, wo mich niemand finden wird. Nicht meine Mutter, wenn sie nach mir suchen würde. Nicht meine nicht vorhandenen Freunde... Ich gehe durch den verträumt gestalteten barocken Park Richtung Wald. Noch ein Stückchen, dann habe ich den Park endlich hinter mir gelassen. Es schlagartig wird dunkler, als ich die Grenzen des Waldes betrete. Die Bäume schlucken, fast das ganze Sonnenlicht, sodass es wundervoll düster ist. Ich krame in meiner Tasche, nach meinem MP3-Player und Kopfhörern. Als ich beides endlich ganz unten in einer Seitentaschen versteckt gefunden habe, suche ich sofort nach einem Lied und drücke auf Play.
Let it go, let it go You only need the light when it's burning low, Let it go, let it go You only miss the sun when it starts to snow. And here I stand, And here I'll stayYou only know you love her when you let her go, oh The cold never bothered me anyway. Staring at the bottom of your glass Hoping one day you'll make a dream last But dreams come slow, and they go so fast You see her when you close your eyes, Maybe one day you'll understand why Everything you touch surely dies. Don't let them in, don't let them see Be the good girl you'll always have to be Conceal, don't feel, don't let them know Well now they know. Let it go, let it g You only need the light when it's burning low Let it go, let it go You only miss the sun when it starts to snow 'Cause here I stand, And here I'll stay You only know you love her when you let her go, oh The cold never bothered me anyway. Let it go, let her go You only need the light when it's burning low You only miss the sun when it starts to snow You only know you love her when you let her go, oh You only know you've been high when you're feeling low You only hate the road when you're missing home You only know you love her when you let her go And now you know Let it go, let it go You only need the light when it's burning low Let it go, let it go You only miss the sun when it starts to snow 'Cause here I stand, And here I'll stay You only know you love her when you let her go, oh Du-du-du-du-du-du-du-du-du [x3] The cold never bothered me anyway
Dieses Lied war mein ein und alles. Ich habe alles verloren, was mir wichtig war und immer noch ist. Nicht etwa einen Freund oder eine Liebe. Nein ich hab das wertvollste verloren, was ich je hatte. Hope, Hoffnung war schon irgendwie passend. Sie wurde mir entrissen. Ja, sie. Hope war nicht mein fester Freund oder so, Nein Hope ist meine kleine Schwester. Sie war mein ein und alles. Ich war immer für Sie da. Genaugenommen, war sie "nur"meine Halbschwester. Ich liebte sie trotzdem. Ich half ihr, wenn sie sich nicht mehr helfen konnte. Ich musste sie gegen ihren Vater verteidigen. Er schlug sie, wenn sie nicht das machte, was er wollte. Das hat uns unzertrennlich gemacht. Doch sie wurde mir entrissen. Ihr Vater hat sie getötet. Sie fuhren auf der Autobahn, als er die Kontrolle über den Wagen verlor. Er raste mit überhöhter Geschwindigkeit über die regennasse Autobahn, kam von der Stecke ab und raste durch die Mittelplanke. Der entgegen kommende Pkw konnte nicht mehr ausweichen. Die Fahrerin kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Mittlerweile ist sie Gott sei dank wieder komplett genesen. Meine Halbschwester sowie ihr Vater starben noch am Unfallort. Ich verlor sie an einem 13.4. Es war ein Mittwoch. Ich verlor ein Teil von mir. Sie fehlt mir so sehr. Ich verlor Hope und meine Hoffnung auf ein normales Leben. Ich fiel in eine tiefe Depression, die ich noch immer nicht überwunden habe. Der Tod von Hope ist mittlerweile 5 Jahre her. Ich verlor in den letzten 5 Jahren noch nur Hope. Auch alle meine Freunde, die meine Depression und Selbstverletzung nur als geifern nach Aufmerksamkeit und Zuwendung abtaten. Nun bin ich allein. Mit meiner Familie, also meiner Mutter komme ich seit damals nicht mehr klar. Neue Freunde habe ich auch nicht gefunden. allein, ohne Hoffnung. Ich habe das Ziel meiner "Wanderung "erreicht. Ich stehe auf der Brücke. Es ist die einzige Brücke in meiner Gegend, wo sich das Springen lohnen würde. Doch ich kann ja nicht. Wegen Hope. Deshalb setzte ich mich wie jedes mal nur auf die Mauer und lass meine Beine in den Abgrund baumeln. Mein Blick schweift in die Ferne. Gerade erleuchtet der Sonnenuntergang die Wolken und eigentlich wäre dieser Moment echt romantisch gewesen, würde ich nicht alleine auf einer Brücke sitzen.
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Als dann die Sterne endlich zu sehen sind. Also auch Hope. Für mich ist Hope nun ein Stern im Himmel. Der Kleine kurz über Orion. Deshalb kann ich nun auch zu ihr reden... "Hi Hope, wie geht es dir. Alles gut im Himmel? Du fehlst mir so sehr. Was soll ich nur ohne dich tun?"Was mach ich hier eigentlich? Ich rede mit Sternen. Ich stehe auf und trete meinen Rückweg Richtung Zuhause an. Doch jetzt mach ich wiedermal den Umweg über den Friedhof und bleibe kurz bei Hopes Grab stehen und eine einzige Träne rollt mir über die Wange. Zuhause angekommen gehe ich sofort in mein Zimmer, schmeißen mich auf mein Bett und schlafe sofort ein. Ich will nicht an morgen denken. Weil da alle meine Probleme wieder auf mich warten. Ich brauch definitiv eine Neue Art mit meinem Leben umzugehen. Doch ich weiß nicht wie.
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Schwarz wie die Nacht
General FictionMein Ich ist ein bloßer Scherbenhaufen, eine Ansammlung verkrüppelter Einzelteile über einer schwarzen zerstückelten Seele, ein Nichts. Ich trete vor meinen Schrank der überquoll vor farbenfrohen Anziehsachen: Röcke, Hosen, T-Shirts und Jacken. Doch...