8. Kapitel - Mich will ja eh keiner

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Es ist schon dunkel. Die Sonne ist schon lange untergegangen, als ich endlich Zuhause ankomme. Deshalb schmeiße ich meine Schuhe in die Ecke und gehe erst mal in mein Zimmer. Meine Mutter trifft sich heute wieder mit irgend so einem Typen. Den Namen merke ich mir eh nie, da ich ja eh nie mit ihm reden werde und meine Mutter aller 2 Wochen mit jemand anderem ankommt. Das nervt total. Kann sie sich dann nicht einfach festlegen oder wie ich, Single bleiben, wenn sie mit den Männern nicht mehr auskommt? Ich schaff das doch auch. So langsam werde ich auch mal ins Bett gehen. Auf einer Brücke sitzen und nachdenken macht müde. Schnell noch geduscht und danach, betrachte ich nochmal die Sterne, bevor ich mich in meine schwarze Bettwäsche kuschel... Die frische Wunde fängt wieder an zu schmerzen. Es ist genau 3:00 und ich bin wach. Na toll. Schlafen kann ich mit nem pochenden Arm eh nicht. Wir haben heute wieder Mittwoch. Also Schule. Da werde ich wohl wieder im Unterricht schlafen müssen. Oder mich mit Kaffee ertränken und wach bleiben. Da wir bald die Abschlussarbeiten schreiben, wird es wohl eher der Kaffee werden... Das Koffein ist mein Lebensretter.Ich versucht trotzdem erst mal wieder ein zu schlafen.
...
Am Morgen setzte ich missmutig gelaunt über meiner Cornflakes Schüssel und überlege mich in ihr zu ertränken. Geschlafen hatte ich diese Nacht viel zu wenig. Die Farbe meiner Augenringe passt perfekt zu meinen schwarzen Anziehsachen. Die Uhr zeigt mir, dass ich mittlerweile los machen muss. Ich will nicht raus, denn es gießt wie aus Eimern. Meine Laune ist auf dem Tiefpunkt. Wie soll ich diesen Tag heute überleben? Ich sollte wirklich mal anfangen Drogen zu nehmen. Also von meinem übermäßigen Kaffeekonsum mal abgesehen. Aber irgendwie kann ich mich doch nie überwinden. Vollkommen durchnässt, komme ich am Bus an. Ich quetsche mich trotz der aufkommenden Panikattacke zwischen die anderen Schüler.In der Schule ist es wiedermal total langweilig. Frau Korb, unsere Mathelehrerin erzählt uns zum gefühlt 100sten Mal, das die BLF (Besondere Leistungsfeststellung ) sehr wichtig ist und was wir alles beachten müssen. Ich hasse Mathematik... Als Mathe noch aus Zahlen bestand, war es ja noch einfach, aber seitdem Deutsch und vor allem diese beschissenen Buchstaben... Variablen genannt, in Mathematik Einzug erhalten haben, checke ich es einfach nicht mehr. Das ist mir einfach zu hoch. Manches Zumindest. Oh nein, die nächste Stunde hab ich wieder Sport mit Noah... Müssen wir heute wirklich eine Vertretungsstunde haben. Gestern Sport hat mir eigentlich gereicht. Ich habe mir vorgenommen mich bei ihm zu entschuldigen. Ich hoffe ich schaff das. Hoffentlich lässt er heute seine Anmachsprüche. Sonst... Ja was sonst... Soll ich wieder ausrasten uns am Abend meine Wut gegen mich selber richten? Das klingeln der Schulklingel reißt mich wie so oft wieder aus meinen Gedanken in die viel zu grausame Wirklichkeit des Hier und Jetzt. Ich mache mich auf, um mich so schnell wie möglich umzuziehen. Natürlich trage ich ausschließlich schwarze Sportkleidung. Die selbe, die ich in den seltenen Momenten anhabe wie wenn ich tanze. Tanzen ist meine ganz eigene Welt und wie die Musik mir echt wichtig. Es ist ein Teil von mir. Ich bin ein Raver und am liebsten shuffle ich. Obwohl Kjell, mein ehemaliger Tanzpartner beim Schul-Gesellschaftstanz gemeint hätte ich könnte das nicht. Deswegen shuffle ich nur noch für mich selbst, wenn ich ganz alleine bin. Wenn ich tanze, vergesse ich alles um mich herum. Nun muss ich in die Turnhalle. Da steht er und schaut mich mit sehnsüchtigen und zugleich traurigen Augen an. Ich blinzle und der Moment ist vorbei. Mittlerweile trägt er wieder sein Grinsen im Gesicht, für das alle, nein fast alle, Mädchen sterben würden. Oh nein. Er kommt auf mich zu. Scheiße, ich will weg von hier. "Hi Lux"warte seit wann nennt er mich beim Nachnamen? "Lust mal mit mir auszugehen?""Noah, ich glaube ich habe schon gestern meine Meinung dazu zum Ausdruck gebracht. Soll ich das jetzt nochmal wiederholen, oder reicht dir ein NEIN? Eigentlich wollte ich mich ja bei dir entschuldigen, aber nein, diese Ohrfeige hattest du mal wirklich verdient. Was bildest du dir eigentlich ein? Das alle Mädchen nach deiner Pfeife tanzen?""Nein, alle außer dir.... das macht dich ja so interessant."Jetzt hat es mir wirklich die Sprache verschlagen. So ein Arschloch. "Noah geh. Bevor ich komplett die Beherrschung verliere"Wo war den bitte die kleine verletzliche Leonie geblieben. So kenn ich mich ja gar nicht. "WENN JETZT BITTE DIE HERREN UND DAMEN FONT UND LUX AUCH ZUR RUHE KOMMEN WÜRDEN KÖNNTEN WIR JA AUCH MIT SPORT BEGINNEN"brüllte her Adler durch den Raum. Alle Augenpaare waren auf Noah und mich gerichtet. Ich merkte wie die Röte mir ins Gesicht stieg. Die Mädchen schauten mich mit zornigen Augen an. Logisch es war ja ihr Noah. Sie können ihn gerne haben und er kann sie eine nach der anderen knallen. Das ist mir egal der Typ ist ein Arsch, doch das merken sie alle nicht. "LEONIE"schrie nochmal Herr Adler. Noah hatte sich schon längst zu seinen Jungs in die Reihe gestellt und ich stand dämlich rum. Ich gesellte mich zu den anderen und die Sportstunde kann beginnen. Natürlich mussten wir wieder Volleyball spielen. Das ist bei meinen Armen echt der Hit. Nach dieser Stunde waren 2 Wunden wieder aufgegangen und hatten angefangen zu bluten. Ich hasse Volleyball dafür. Meine Unterarme schmerzen wie Sau. Und alle haben mich wieder bluten sehen. Ich würde am liebsten nie wieder Sport haben.

Schwarz wie die NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt