Als ich mich etwas beruhigt hatte, fing ich mit zitternden Händen endlich an zu lesen.
Hallo, meine Schöne.
Ich hab bemerkt, dass dich dieses Arschloch belästigt hat. Ich hab mich darum gekümmert, dass er das niemals wieder machen kann! Komisch war aber, dass du um den Idioten geweint hast, als ich ihn erschossen habe. Du magst ihn doch eigentlich nicht! Und es bleibt dabei: Wenn du das alles irgendjemanden erzählst, wird dafür jemand anderes, den du magst, büsen.
LG xxx
PS:Mit jedem weiteren Wort, das ich las, fing das Pulsmessgerät neben mir immer schneller und lauter an zu piepen. Ich hatte das Gefühl mein Herz würde stehen bleiben, weil ich keine Luft mehr bekam.
Es war Tony....schon klar, ich mochte ihn, aber er ist auch ein Mensch und er idt jetzt tot verdammt und ich bin schuld, dass er jetzt tot ist. Nein....nein....das darf nicht war sein. Das hat er nicht gemacht. Er hat Tony nicht erschossen. Er geht nicht so weit. Er DARF nicht so weitergehen.
Ich bekam keine Luft mehrMit meinen letzten Atemzügen, die mir fast keine Kraft mehr schenkten, zerknüllte ich den Zettel und steckte ihn wieder in meine Hosentasche. Auf keinen Fall durfte jemand etwas davon wissen, sonst würde die Polizei geholt werden. Und das wäre das Schlimmste, was passieren könnte.
Als meine Augenlider schwer wurden, stürmte plötzlich der Arzt in mein Zimmer, rannte in eine Ecke und holte eine Sauerstoffmaske. Er lief zu mir und drückte die Maske gegen meinen Mund, sodass ich wieder richtig atmen konnte.
Leider, denn ich wollte nicht mehr atmen, nicht mehr leben und nicht mehr voller Angst sein.
Ich hielt das alles nicht mehr aus.
Ich wand mich unter dem Griff des Arztes bis ich ihm schließlich die Maske aus der Hand schleuderte. Mit einem dumpfen Knall landete sie auf dem Boden und ein Zischen war zu hören. Das war der Sauerstoff, der mich jetzt endlich nicht mehr am Atmen hielt.
Ich war bereit, schloss meine Augen und hörte nur noch leises Geschrei vom Arzt. Das letzte was ich hörte war ein Klirren, wie Zerbrechen von Glas.
Plötzlich, wie aus dem nichts, Druck auf meinen Lippen und Luft, mit der sich meine Lungen wieder füllten. Dann das rhythmische Schlagen auf meiner Brust. Meine Sinne wurden deutlicher und ich schlug panisch die Augen auf.Mein Herz blieb für mich nochmal stehen, als ich in tiefblaue Augen sah. In ihnen spiegelten sich etwas Unerklärliches wieder. Dieses Ozeanblau verschling mich förmlich. Ich merkte, wie mir ein Tuch mit einer ekelhaft riechenden Flüssigkeit unter die Nase gehalten wird. Ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien, doch ich wurde aus irgendwelchen Gründen sofort schwach.
Dann fielen meine Augen zu.***
Diese Augen, sie waren wunderschön...
"Mrs Baker, sie sind endlich wach!" Unterbrach der Arzt meine Gedanken und sah mich dabei traurig an.
Nicht der schon wieder.
"Mpfhhh...." brachte ich genervt hervor.
"Was haben sie sich nur dabei gedacht, huh?" Mahnte er mich.
Sie haben mir einfach so die Maske aus der Hand geschlagen! Und danach...." er brach ab und massierte sich die Schläfe.Ich merkte, wie er sichtlich nervöser wurde.
"Ich weiß nicht was danach war...." setzte er fort.
Komisch!
"Ich hatte Panik und wusste nicht, dass das eine Sauerstoffmaske war...." log ich.
"Ok, machen sie das aber niemals wieder!" Antwortete er mit besorgtem Blick.
Argh...der soll mich in Ruhe lassen! Außerdem: Sag niemals nie.
"Sie brauchen Ruhe, ich komme bald wieder. Auf Wiedersehen." Verabschiedete er sich.
Ich nickte und er ging.
Sofort, als er aus dem Zimmer war, witmete ich meine Gedanken wieder an diese wundervollen Augen. Wem sie wohl gehören?
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Meet my Stalker #wattys2017
Misteri / ThrillerLexie, ein ganz normales 17-jähriges Mädchen. Schreibt gute Noten, hat ein glückliches Leben. So scheint es jedenfalls... In Wahrheit wird sie verfolgt, jeden Tag aufs Neue und niemand glaubt ihr. Seitdem sie bemerkte, dass sich an einem Tag schlaga...