Das Dunkel regt sich

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Hallo Leute,

das hier ist meine erste FF, also zögert nicht mir Rückmeldung, Kritik und Verbesserungsvorschläge zu schicken. Ich freue mich über alles und anders kann man sich ja nicht verbessern oder? ^^

Mir gefällt die Serie echt gut und nach etlichen gelesenen FF wollte ich auch mal eine schreiben.


Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel.


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Unruhig rutschte Katja Wirtz auf ihrem Stuhl herum. Gleich würde es klingeln und die Pause einleiten. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit wartete sie auf den süßen Klang ihrer Freiheit und, was noch wichtiger war, auf eine große Tasse Kaffee. Als Langschläfer hatte sie am Morgen keine Möglichkeit gefunden was zu essen, geschweige was Koffeinhaltiges zu trinken. Missmutig starte sie an die gegenüberliegende Wand. Vor der ersten Tasse Kaffee war sie nicht zu gebrauchen. Da die glatten Wände des Museums kaum Abwechslung boten, wanderte ihr Blick über die verschiedenen Besucher. Das Deutsche Historische Museum in Berlin war gut besucht. Wieder einmal staunte sie, wie vielfältig die Menschen doch sein konnten. Kein Mensch sah gleich aus und es gab so viele Details in denen sie sich unterschieden. Katja schüttelte den Kopf. Sie konnte es sich nicht leisten mit ihren Gedanken so derart abzuschweifen, sie musste arbeiten.


„Guten Morgen, zwei Erwachsene, ein Kind bitte." Bei den Worten sah sie hoch und blickte ihrem Gegenüber tief in die Augen. Es war ein hochgewachsener Mann in einem schwarzen Mantel. Er hatte seinen Arm um eine Frau gelegt und neben ihm stand ein etwa 9-Jähriger Junge. Mit leicht gereizter Stimme antwortete sie: „Der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist kostenlos. Das macht also zwei Erwachsene. 16 Euro bitte." Mit einem leicht gezwungenen Lächeln nahm sie das Geld entgegen und gab ihrerseits die Eintrittskarten an die Familie weiter. Der Mann bedankte sich, nickte und ging in Richtung Ausstellung, seine Familie knapp hinter sich. Es war nicht der spannendste Job, den sie sich vorstellen konnte oder für den sie qualifiziert wäre, aber wenn man es von ihr verlangte... Sie würde sich nicht beschweren, sie wusste von der Wichtigkeit ihrer Tätigkeit.


Plötzlich krachte es. Katja schreckte aus ihren Gedanken hoch und versuchte den Ursprung des Geräusches zu finden. Vom Museumseingang hörte sie Geschrei. Vergessen war der Hunger und die Müdigkeit, sie machten Platz für eine Wachsamkeit, wie man sie nur nach einem langen Training erreichte. Während sie mit zugekniffenen Augen die Menschenmenge absuchte, drückte sie den Alarmknopf. Kurze Zeit später erreichte die Security den Eingangsbereich. Fast gleichzeitig erspähte sie den Grund für die Unruhen. Vier Männer, alle mit Schutzwesten und Sturmgewehren bewaffnet, drängten sich an den Besuchern vorbei um Platz für einen weiteren Mann zu schaffen. Dieser Mann war eindeutig der Anführer der Bande. Wie um das zu beweisen, befahl er seinen Männern, die Menschen zusammen zu treiben und als Geiseln zu nehmen. Die Beamten der Security waren den Angreifern zahlenmäßig überlegen. Trotzdem hielten sie sich zurück, da sie für den Kampf gegen so stark bewaffnete Gegner nicht ausgerüstet waren und sie das Leben der Geiseln nicht gefährden wollten. Der Anführer der Geiselnehmer hatte einen Anzug an und trug weder eine Schutzweste, noch machte er sich irgendwelche großen Gedanken um die Security. Er schritt zielstrebig auf Katja zu und ließ seine Männer hinter sich die Besucher bewachen. Sie war nicht die leitende Angestellte und konnte sich nicht vorstellen, warum er genau zu ihr wollte. Diese Tatsache beunruhigte sie stärker, als der Revolver, welchen der Mann in der Hand hatte.


„Guten Tag Frau Wirtz", sagte er, „mein Name ist Patrick Schweizer". Katja fröstelte. Irgendetwas an seinem Wesen beunruhigte sie. Es war weniger die Tatsache, dass er ihren Namen kannte, dieser stand auf einem Namensschild auf ihrer Brust, es war eher die Art, wie er sprach. Er war vollkommen ruhig, so als würde er grade einkaufen gehen und nicht gerade ein Museum überfallen. Aber Katja war gefährliche Situationen gewöhnt und so blieb sie professionell. „Hallo, wie kann ich ihnen helfen Herr Schweizer?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. Dieser schaute sie amüsiert an. „Wissen sie was das Schöne an einem Überfall ist? Es besteht keinerlei Notwendigkeit für Förmlichkeiten", sagte er mit einem betont ruhigen Tonfall und hob gleichzeitig seinen Revolver um seine Worte noch zu unterstreichen. Diesen Moment seiner Unaufmerksamkeit nutzte ein Security-Beamter aus, hob seine Pistole, zielte und schoss auf den Anführer. Blitzschnell, wie als hätte er damit gerechnet, machte Patrick einen Schritt zurück und wich damit der Kugel aus. Katja blinzelte, sie hatte ihn sich nicht einmal bewegen sehen. Kein Mensch war so schnell. Sie ahnte, dass das kein gutes Ende nehmen würde. Sein Blick immer noch auf Katja gerichtet, drehte er seine Waffe auf den Beamten und erschoss diesen. Schockiert, dass ihr Kollege gestorben ist, konzentrierten sich die übrigen Beamten auf Patrick und eröffneten das Feuer. Mit einem verschmitzten Lächeln auf seinen Lippen verabschiedete sich dieser von Katja. „Tut mir sehr leid Katja, darum muss ich mich kurz kümmern. Wir setzen unser kleines Gespräch gleich fort."


Daraufhin löste er sich in Nebel auf und schwebte zu den Beamten rüber. Sichtlich verwirrt und ohne genaues Ziel, stellten sie das Feuer ein. Sie hatten keine Chance gegen ihn. Kurz vor dem ersten Beamten verstofflichte Patrick sich wieder, drehte sich an die Brust des Schützen, griff dessen Kopf und warf ihn über seine Schulter. Dabei brach Patrick dem Beamten das Genick. Er war tot, bevor er den Boden berührte. Den nächsten beiden schoss er mit seinem Revolver in den Kopf und wandte sich danach den restlichen drei Beamten zu. Diese ließen die Waffen fallen und ergaben sich. Patrick verdrehte die Augen. „Menschen, die sich im Angesicht des Todes ergeben und auf ihre Schlachtung warten, sind Schafe", sprach er mit einem ärgerlichen Tonfall und bedachte alle drei mit einem kurzen Blick „und Schafe verdienen es nicht zu leben." Blitzschnell stürmte er vor, ein Messer in der Hand. Mit einem Streich schlitzte er die Kehlen aller drei Männer auf. Betont langsam wischte er das blutverschmierte Messer an der Kleidung seiner Opfer ab. Nachdem er das getan hat, schlenderte er ruhig zu Katja zurück. „Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, ich bin gekommen, um was abzuholen das ich brauche und du wirst mir dabei helfen." „Ich weiß nicht wovon sie reden", presste Katja mit zusammengekniffenen Lippen heraus. Mit einem traurigen Blick schaute sie zu den toten Beamten herüber. Viele dieser Männer waren ihre Freunde gewesen. Patrick schaute sie gespielt enttäuscht an. „Ich bitte dich, du beleidigst uns beide. Ich weiß wer du bist und du weißt wer ich bin. Zumindest vermutest du es. Geld interessiert mich nicht, davon hab ich bereits genug. Was ich will ist mächtiger, viel mächtiger." Katja erstarrte. In Patricks Augen war ein Funkeln bei seinen Worten getreten. Ein Funkeln, welches Katja von früher kannte. Ein Funkeln, welches schlimme Folgen für die gesamte Stadt hatte. Katja kannte es, da es einmal genau so in ihren Augen zu sehen war. Es war ein Zeichen von Gier und Machtwahn.


Sie dachte angestrengt nach. Was konnte er wollen. Ein verrückter Gedanke beschlich sie. Konnte er von dem Artefakt wissen? Patrick war zielstrebig zu ihr gekommen, der Wächterin des Artefakts. Aber kein Mensch konnte es wirklich kontrollieren. Der ungleiche Kampf spielte sich erneut vor ihrem inneren Auge ab. Sie dachte an Patricks übermenschliche Geschwindigkeit, die Fähigkeit sich in Nebel aufzulösen, die Tatsache, dass er einen Anzug und nicht wie üblich einen besonderen Kampfanzug trug und plötzlich erschien ihr der Gedanke gar nicht mehr so verrückt.


Ihre Augen wurden groß. Mit flacher, brüchiger Stimme begann sie zu sprechen: „Doch nicht etwa..." „Doch", unterbrach Patrick sie „genau das." Katja erschauerte, es mischte sich Angst unter ihren nur mühevoll unterdrückten Zorn. Wenn sie jetzt losschlug würde sie rein gar nichts gewinnen. Katja beschloss auf den richtigen Moment zu warten und begann fieberhaft zu überlegen, denn es war schlimmer als sie dachte. Viel schlimmer...

Miraculous - König der VerbrecherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt