Gibt es wirklich so tollpatschige Menschen, die ohne vorher zu gucken über eine wie ausgestorbene Straße laufen, und ausgerechnet von einen Fahrrad angefahren werden?
Anscheinend schon, denn sonst würde ich nicht jetzt mit blutigen Knie auf der staubigen Schotterstraße liegen und mir den schmerzenden Arm reiben der pochte wie Hölle.
,, Verdammt" fluchte ich ungeniert.Warum musste das immer mir passieren? Ich war echt die Tollpatschigkeit in Person!
,,Schei.... geht's dir gut?" fragte eine tiefe Stimme mit der Southern Akzent eines Kaliforniens. Ich hörte die Bremsen des Fahrrad quietschen und der Kies knirschte unter seinen Schuhen als er näher und sich besorgt zu mir herunterbeugte und mir seine Hand entgegenstreckte um mir aufzuhelfen.
,, Ach was, alles okay" winkte ich ab und griff, dankbar für seine Hilfe nach seiner Hand als etwas wirklich seltsames passierte was mir das Blut in den Adern gefrieren ließ und mein Herzschlag kurz aussetzte.
Mein Finger streiften kurz seine Handfläche als ein elektrischer Schlag durch meinen Körper ging und ich spürte wie sich meine Nackenhaare aufrichten. Ich schwankte, verlor das Gleichgewicht,stützte mich an einen Baum und abrupt verschwand das Gefühl genauso schnell wie es gekommen war als ob es nie dagewesene wäre
,,Was zu..." stotterte ich, zuckte zusammen und starrte den Jungen, etwa in meinen Alter erschrocken an. Er hatte große grüne Augen, die die Farbe eines Smaragdes hatten, blonde fast weiße Haare, brau gebrannt wie jede hier der sein ganzes Leben hier verbracht hatte und hohe Wangen Knochen, die sein Gesicht markanter aussehen ließ. Zusammengefasst: er sah nicht schlecht aus!
Er fluchte leise, aber ich war mir ziemlich sicher das, auch er den Stromschlag gespürt hatte, den er starrte mich genauso erschrocken an, wie ich ihn. Allerdings wurde sein Gesichtsausdruck von Sekunde zu Sekunde düsterer bis er mich schließlich einen finsteren Blick zu warf.
,, Oh mein Gott, Justus Baby, bist du okay?"eine schrille Stimme, die mir leider ziemlich bekannt vorkam, lies mich herumfahren. Caroline! Sie stöckelte mit ihren Monster- Highheels und einer XL Sonnenbrille auf uns zu und fiel "Justus Baby" um den Hals, platzierte ihre knallroten Lippen auf seinen Mund und verpasste ihn einen dicken Schmatzer. Igitt! Manchmal fragte ich mich was Jungs an Mädchen wie Caroline so toll fanden. Ich mein sie war hübsch aber versteckte alles hinter 5 Tonnen Make-up das sie aussehen ließ wie ein schlechter Clown im Zirkus!
Ich räusperte mich laut und Caroline warf mir einen genervte Blick zu.
,, Warum stehst du noch hier"? zickte sie mich an und ihre Lippen verzogen sich zu einem gehässigen Grinsen bevor sie spöttisch hinzufügte
,, Oder hast du Interessen an meinen Freund gefunden, heh?"Ich schnappte nach empört nach Luft und suchte nach Worten um meine Wut Luft zu lassen.
,, Wenn mich dein Justus Baby nicht fast mit seinen verdammten Fahrrad umgefahren hätte, hätte ich eure Abschleckerrei verpasst was mich wirklich gefreut hätte" zischte ich zurück und drehte mich um. Wie heißt das nochmal? Aufstehen, Krone richten, weitergehen? Dann mal los, Mila!,, Na, habt ihr was schönes geplant für heute als euren letzten Ferientag?" erkundigte sich mein Dad, als wir alle am Frühstückstisch saßen inklusive Caroline, die sich nur schweren Herzens von ihren Freund trennen konnte.Ich warf Anna einen fragenden Blick zu, die den Kopf schüttelte und weiter in ihren Müsli rumstocherte, die Stirn in Falten gelegt wie sie es immer tat wenn sie nachdachte.
,, Wie wär's mit einer Fahrradtour? Wir haben wunderschöne Fahrradwege, die direkt am Strand vorbeiführen" schlug Onkel Hannes leise vor. Er sprach so gut wie gar nicht und manchmal fragte ich mich wie er und Olivia es miteinander aushielten, wenn beide so unterschiedlich waren aber Gegensätze zogen sich bekannter weise an! Ich sprang begeistert auf, sodass ich fast den Stuhl umschmiss und sah Anna begeistert an.
,, Tolle Idee, Hannes! Kommst du mit, Anna"?fragte ich voller Optimismus. Für mich waren der Strand und das Meer das tollste auf der Welt und es gab nichts schöneres als seine Füße in das blaue Nass zu halten und zusehen wie die Wellen wie kleine Flammen um meine Füße züngelten! ,, Warum nicht"!Anna nickte bereitwillig und musste lächelte bei dem Gedanken an Sonne, Strand und Meer.
Der Wind wehte durch meine Haare und trieb mir die Tränen in die Augen als wir kurz darauf auf den geleiten Fahrräder von Olivia und Caroline mit im Schlepptau der Australian Shepard Ronja, die mir seit heute Morgen auf Schritt und Tritt folgte und jetzt fröhlich hechelnd neben mir herlief. Neben mir hörte ich das Rauschen des Meeres und beobachtete die tanzenden weißen Schaumkronen auf dem Wellen. Manchmal kam es mir vor als ob ich träumen würde und gleich von meinen nervigen Wecker in Hamburg geweckt werden würde und es aus Eimern goss wie so oft im Sommer.
An einer windgeschützten Düne machten wir Halt, gruben unsere Zehen in den Sand und legten uns in die Sonne. Ronja sprang aufgeregt um uns herum und ich konnte es nicht fassen das sie noch immer nicht total erledigt war.
Ich nahm einen Stock und warf ihn ins Wasser, nur Millisekunden später schoss Ronja los und übergab mir den Stock mit wedelnden Schwanz.,, Mila! Ich glaube dahinten ist ein Eiscafé. Lust auf ein Eis" Anna deutet auf die etwas in den Dünen versteckte Strandbude und ich stimmte ein. Was gab es schöneres als an einen heißen Sommertag ein kühles Eis zu essen?
Wir schlenderte gemächlich zu der Bude und setzen uns auf einer der billigen Plastikstühle worauf wir einen wunderschönen Blick auf das Meer hatten.
,, Wollt ihr etwas bestellen?" die Kellnerin, ein Mädchen ungefähr in Anna's Alter zog ihren Notizblock aus der Jeanstasche und sah uns abwartend an.
,, Zwei Eisschokoladen, bitte " bestellte Anna und ich fügte mit einen Blick auf Ronja
,,Und ein Napf mit Wasser" zu.,, Seid ihr neu hier"? fragte das Mädchen neugierig und ich nickte. ,, Ja, wir sind gestern in das große weiße Haus auf der anderen Seite der Brücke eingezogen" erklärte ich und stellte mich vor. ,, Ich bin Mila und das ist meine Schwerster Anna" Ich sah wie die Kellnerin zögerte bevor sie fragte. ,, So ihr seid verwandt mit Elisabeth Shepherd"?
Sie sprach von meiner Mutter!
,, Kennst du sie"? fragte Anna neugierig.
,, Jeder hier kennt sie" Ich konnte sehen wie ihre Finger sich verkrampften sodass die Knöchel an ihren Handgelenken weiß hervortraten dann flüsterte sie leise.,, Elisabeth war ziemlich bekannt hier. Immer fröhlich und gut gelaunt bis sie Anfing von irgendwelchen Geistern zu faseln die sie in ihren Albträumen heimgesucht haben" das Mädchen stockte bevor sie weitererzählte. ,, Sie zog sich immer mehr zurück, vertraute nur noch ihren derzeitigen Freund und... zwei Wochen später war sie verschwunden. Man glaubt das sie sich von den Klippen gestürzt hätte, aber das komische ist:ihre Leiche wurde nie gefunden"!
Hey, ich bin wieder da!
Tut mir leid das ich so spät noch hochlade aber mein Fußballspiel hat etwas länger gedauert als ich dachte.
Hoffe ihr freut euch über ein neues Kapitel!Nele
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Augenblick
FantasyWas machst du wenn du eines Tages erfährst das du nicht einfach nur ein normales Mädchen bist? Was machst du wenn du erfährst das dein ganzes Leben eine einzige Lüge ist? Was machst du wenn du erfährst das jemand dir deshalb nach deinen Leben tracht...