Sorgen

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Mit einen Pfeifen begann das Spiel. Dieses Jahr waren sie, auf dem Sportfest, mit Völkerball dran und die ganze Klasse wollte wieder einmal zeigen wer die Gewinner sind, die Parallelklasse würde wieder eine Niederlage kassieren. So wie jedes Jahr und so wie jedes Jahr, bei den Probespiele hatte niemand Gnade zum Gegner. Jetzt spielten sie unter sich, aber trotzdem konnte Adrian diesen Druck spüren. Vor allem Kim, der "Anführer" seines Teams und Alix, die Leiterin der gegnerischen Mannschaft, duldeten kein Fehlverhalten. Dies war für eine Person sehr schwer und zwar für Marinette, die nur grob die Anleitung bekommen hat und gleich darauf in den Kampf geworfen wurde. Natürlich versuchte Alya ihr so gut es ging zu helfen, doch selbst sie stand unter diesen Kompetenzgeist der jeden einzelnen alle Nerven kostete. Dies alles wer nicht so schlimm würden die Jungs nicht so fest die Bälle werfen. Noch dazu hatte sich der große muskulöse Kim Marinette als Angriffsziel ausgesucht. Den Blonden blieb nicht viel übrig als so oft es ging den Ball selbst zu fangen oder ihn Max oder Juleka zuwerfen, die ebenfalls in seinen Mannschaft waren. Das Erstaunen der beiden war kaum zu übersehen, wenn der Blonde ihnen jedesmal den Ball zuwarf, da sie in solchen Ballspielen nie wirklich bevorzug wurden. Doch mit dem Glauben das der Blonde dies alles nur tat weil er sich mit jeden sehr gut verstand spielten diese zwei "Außenseiter" so gut es ging mit. Die Anspannung im Turnsaal ließ nicht nach, im Gegenteil, sie wurde immer dicker! Den Blonden wurde langsam schlecht, wie ein dicker Schleier lag der Druck auf jeden, wie ein Monster den man nicht losbekommt!
„Kommt schon Leute strengt euch mehr an!", rief Kim langsam genervt. Der Drang nach Gewinnen hatte Kontrolle über den Jungen gewonnen. Es war natürlich jeden bekannt wie wichtig Kim Sport war, er lebte quasi dafür und dies konnte ihn vor allem Adrien nicht übel nehmen. Selbst er flüchtete sich in Büchern, Fechten und als sein Superhelden Dasein um seinen, von vorne bis hinten, durch kontrolliertes Leben nur vielleicht für ein paar Sekunden zu entkommen. Dies war für den muskulösen Sportler nicht anders, aber im Gegensatz zu den Model wollte er mit Sport groß rauskommen! Niemand musste der größte Genie sein um zu wissen, dass solche Verhalten öfters zu akumatisierungen führten!
„Jo Kim, Alix! Es ist nur ein Spiel kommt wieder runter!", rief Nino aus dem hintersten Ecke des Turnsaales, wo er daraufhin sofort tötende Blicke von den Angesprochen bekam.
„Halt die Klappe Lahiffe!", kam es zu gleich von der kleinen kurzhaarigen Alix.
„Beherrschen Sie sich Fräulein Kubdel!", ermahnte Monsieur D'Argencourt der von weiten das Spiel begutachtete. Genervt widmete sich die kleine Rothaarige wieder dem Spiel zu. Vielleicht würde alles viel entspannter ablaufen, würden Kim und Alix nicht ihr Leben daran hängen. Das Spiel ging weiter, immer weiter. Doch die Augen des Blonden blieben an Marinette hängen, unauffällig versteht sich. Ob es zu komisch rüber kommen würde, wenn er sich jetzt an ihr so richtig interessiert zeigt? Bestimmt. Auch wenn er davor etwas für sie gefühlt hatte, so hatte er dieses Gefühl immer verdrängt. Niemand sollte seiner Ladybug im Weg stehen, auch wenn Marinette sich schon mal in seine Gedanken geschlichen hatte.
„Adrien!"
Mit diesen Ruf wurde er aus seiner Traumwelt erneuet gerissen. Er hatte nicht auf seine Umgebung aufgepasst! Verdammt! Die Zeit schien für ein Moment still zustehen. Alle Blicke lagen auf ihn und er wusste nicht was sie alle wollten. Hatte irgendjemand mit ihm geredet während er in seine Welt geflüchtet ist? Hatte er den Ball nicht gefangen? Nein, der Ball hatte Alya gerade in der Hand. Doch da fiel sein Blick auf den Sportlehrer der ihn mit ein Handzeichen zu sich rief. Neben ihm stand Madame Bustier und schrieb etwas auf ein Blatt Papier. Mit schnellen Schritten lief er zu den beiden Lehrern, ohne wirklich eine gute Vorahnung zuhaben. Nicht das er sich sehr um seine Noten kümmerte, aber der Fakt das er den perfekten Sohn abliefern musste, plus das er sein Vater kein Option geben ihn von der Schule abzumelden!
„...Ja...?"
„Adrien ich würde dich gern sprechen.", fing die junge rothaarige Lehrerin ruhig und wie immer mit ihrer einen leichten Lächeln auf dem Gesicht  „Kommst du mal kurz?"
„Natürlich."
Mit einem nicken bedankte sich Madame Bustier beim Sportlehrer. Beide liefen raus in den Gang, die Sprachlehrerin wollte unbedingt vermeiden, dass die betreffende Person irgendetwas mitbekam. Doch für den Model war das als würde man ihn holen um im zurück in seine Gefängniszelle zu bringen. Könnten die Lehrer in der letzten Schulwoche noch was ändern? Ich wusste es nicht, wie auch es war sein erstes Jahr hier, es hatte lange gebracht um sich damit vertraut zu machen! Sein erster Schultag wollte er am liebsten vergessen, beim Anwesenheitscheck hatte er sich schon genug geschämt. Zum Glück warf ihn das niemand vor, sonst würdet erst recht vor Scham im Erdboden verschwunden. Nahe beim Pausenhof blieb die Rothaarige nun zum stehen und sah den jungen Agreste etwas bekümmert an.
„Ich möchte gleich zum Punkt kommen.", begann Caline. „Es geht um Marinette..."
Ein kalter Schauer rannte es dem Modeln den Rücken hinunter. Wenn es irgendetwas schlimmes war, würde Alya mit hoher Garantie ausrasten...
Doch etwas stimmte hier nicht. Etwas passte nicht in dieses Bild und dieses etwas war er! Außerdem wusste jeder das Alya die beste Freundin der Schwarzhaarigen war, warum sollte man ihn dann her bitten. Generell hätte man zu aller erst die Eltern des Mädchen um ihnen alles Bescheid zugeben. Er hatte mit Marinette in der Schule nie viel zu tun gehabt, vielleicht mal eine Präsentation die beide vortragen mussten, aber mehr nicht.
„Wie du sicher weißt hat sie ihr Gedächtnis verloren, so auch der Stoff dieses Jahres und sonstiges wie Verbote und Benehmen in der Schule..."
Langsam fing Adrien an zu verstehen auf was das ganze hinaus sollte, aber er wusste nicht ob er sich freuen sollte oder nicht.
„Du bist einer meiner besten Schüler dieses Jahre, ich würde dich sehr darum bitten, dass du Marinette hilfst die wichtigsten Fächer und den dazu gehörigen Stoff neue zu erlernen. Könntest du das bitte für mich tun?", in ihrer Stimme war leichte Sorge zu hören.
Es war unglaublich wie sich alles auf seine Seite schlug! Zum ersten Mal war er so froh, dass Nathalie ihm den ganzen Stoff davor bei gebracht hatte!
"Ja ich hab keinerlei Probleme Marinette alles bei zubringen.", sagte er bevor er die ganze Botschaft richtig auffangen konnte.
„Wirklich? Danke Adrien! Warte hier, ich werde dir noch ein paar Zetteln mit den wichtigsten Schulstoff dieses Jahres bringen.", sprach Madame Bustier schon etwas entspannter als vorher, sie wusste das man sich auf Adrien verlassen konnte. Außerdem wäre sie bei ihm besser aufgehoben als bei Sabrina. Da ging man das Risiko mit Chloe ein und die Sprachlehrerin wusste nur zu gut wie das Verhältnis zwischen den beiden war. Und auch wenn Chloe für die letzte Schulwoche zu ihrer Mutter gegangen war, so würde sie doch im verlaufe der Sommerferien wieder zurück kommen und mit hoher Garantie für Marinette das Leben zur Hölle machen.
Während Madame Bustier aus den Augenwinkel des Junges verschwand, tauchte der Kopf einer kleinen schwarzen Kreatur aus der Jacke des Blonde auf.
„Wie ich sehe scheint Amor dich doch nicht so sehr zu hassen!", neckte das kleine Wesen und sah Adrien mit einen provokanten leuchten in den Augen an. Leider ignoriert das Model, zu Plagg's Pech, alles was der Kwami ihm gerade gesagt hatte.
„Meinst du ich hab bei Marinette eine Chance?", fragte Adrien und sah Richtung Turnhalle, als erwartete er, dass seine Geliebte Schwarzhaarige jeden Moment zu ihm gelaufen kam.
„Wenn du dich nicht zu dumm anstellst wie bei Ladybug, bestimmt.", antwortete der Kwami und sah ebenfalls in die Richtung. „Aber ich glaube, dass sie dich auch davor gern hatte."
„Ich weiß nicht..." Er konnte sich noch gut an ihren Streit mit dem Kaugummi erinnern. Und von dem Moment an, an dem er ihr seinen Regenschirm geliehen hat, wollte er alles tun um ihre Entschuldigung zubekommen. Bis heute wusste er nicht so recht, ob Marinette ihn jemals verziehen hat. Sie hatte sich oft in seiner Anwesenheit sehr seltsam verhalten und oft sehr nervös...
„Wie es dem auch sei, verhau es nicht, kapiert? Ich verlange für die Hilfreichen Tipps die doppelte Portion an Käse!", sagte das Wesen noch bevor es sich wieder in der Jacken des Models verkrümelte.
„Oh Danke Plagg der Allwissende...", gab Adrien murmelt von sich, weil er schon von weitem Madame Bustier sah.
„Immer wieder gern und danke das du endlich eingesehen hast wer ich wirklich bin!"
Zwei Minuten später war auch schon die Rothaarige bei dem Jungen angekommen und überreichte ihm drei Seiten Papier.
„Ich möchte dich nicht überfordern, aber es wäre echt vom Vorteil, wenn du es es schaffst es ihr alles bis Ende Sommerferien beizubringen.", murmelte sie noch leise. Unsicher über ihre eigenen Wörter.
„Ich werde mein bestes geben."
„Danke."
Er nickte noch einmal bevor er sich umdrehte und sein Weg zurück zum Turnsaal zu gehen.
Alles lief besser als erwartet! Die Operation Eroberung von Marinette's Herz konnte nun richtig starten! Da er mehr Zeit mit der Schwarzhaarigen verbrachte würde er leichter schaffen ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, ohne ihr hinter her stalken zu müssen. Hoffentlich ging alles gut aus, aber den ganzen Stoff würde er nie alleine ganz mit ihr durchgehen können. Er müsste sich Verstärkung von Nino und Alya holen müssen und auch von anderen Klassenkameraden. Die drei Blätter waren von beiden Seiten beschriftet und das alles nicht mit kleiner Schrift. Irgendwo tat ihm die Halb-Chinesin leid. Denn nichtmal Max würde über den Ferien lernen! Und wenn sogar Max dies nicht machte, was verlangte man dann von den anderen? Adrien war so vertief in seiner Planung um Marinette zu helfen, das er den dumpfen Schlag der vom Turnsaal kam überhaupt nicht wahrnahm. Erst als ein Schrie fiel, wurde er geweckt! Nicht das er paranoid war oder ähnliches, aber wenn irgendjemand Schrie dann war die Wahrscheinlichkeit auf ein Akuma einfach größer als alles andere auf der Welt. Diese Kleinen Schmetterlinge und deren Machtgeber hatten die Menschen in Paris geprägt und nicht zum guten. Sofort fing Adrien an zu rennen, doch es schien ihm so als würde sich der Gang verlängern um ihm mit Absicht den Einblick ins Innere des Saales zu verbieten! Jede Sekunde zählte, oder sollte er sich doch jetzt in Chat Noir verwandeln? Wenn er es schon so genau nahm. Er hörte kein weitern Ton, wie Wand Einschläge, böses Gelächter oder anderes, nur wildes hin und her Gemurmel! Etwas war drinnen passier und er bettete das es sich nicht um Marinette handelte.
Im Turnsaal angekommen, atmete der Blonde erleichtert aus, es war weit und bereit kein Akuma zusehen. Doch zugleich musste er feststellen, dass sich die meisten um jemanden versammelt hatte. Er konnte nicht genau erkennen wer es war, da Ivan sein Sicht auf die Person verdeckte. Somit näherte er sich langsam der Masse, auch wenn Monsieur D'Argencourt versuchte die meisten etwas zu vertreiben.
„Kim du verdammter Vollidiot, sieh was du angerichtet hast!", fauchte plötzlich Alya und mit beiden Händen zu Fäuste geballt, stand sie kurz davor auf den genannten Jungen los zu gehen.
„Ich hab den Winkel falsch gemessen, es tut mir ja leid!", wehrte sich Kim und versuchte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und der Bloggerin zu bringen.
„Es tut mir ja leid...", äffte diese ihm nach und machte drei weitere gefährliche Schritte auf den Sportler zu.
Plötzlich wurde es den Model bewusst wär auf dem Boden lag, denn es gab nur eine Person für die Alya buchstäblich jeden persönlich zur Hölle schicken würde, und diese Person war niemand anderes als Marinette! Jetzt konnte er sie sehen! Ihre Augen waren geschlossen und sie schien erst jetzt wieder zu sich zukommen.
„Marinette geht es dir gut?", fragte der Blonde sogleich, die Schwarzhaarige ihre Augen ganz auf gemacht hatte.
„Es geht ihr bestimmt gut.", versuchte der Sportlehrer alle wieder etwas zu beruhigen.„ Alya könntest du und Nino, Marinette bitte zur Krankenschwester bringen, nur für den Fall."
Sofort war Alya's ganze Aufmerksamkeit wieder bei ihrer Freundin und auch Nino, der währenddessen die Bloggerin davor abgehalten hatte auf Kim los zugehen, konnte wieder entspannter aufatmen.
„Marinette geht es dir gut? Tut dir was weh? Wie viele Finger zeig ich!", fragte Alya ihre Freundin voller Sorge, als sie bei ihr war und zeigte ihr tatsächlich drei Finger.
„Drei und ja mir geht's gut. Wirklich...", beruhigte die Dupain Cheng ihre Freundin.
„Weißt du noch wer wir alle sind?" Die Frage kam von Rose. Und wie ein Schlag blieb die Zeit für alle stehen. Konnte sich Marinette eventuell wieder an alles erinnern? Gab es Hoffnung?
„Ihr habt euch alle heute morgen vorgestellt, also ja...", gab sie leicht verlegen als Antwort.
Sie konnte sich immer noch nicht erinnern. Wäre zu schön gewesen, aber dies war nun mal die grausame Realität!
„Komm ich bring dich zur Krankenschwester..."

Ladybug: Preis der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt