10.Kapitel

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-Flashback 12 Jahre zuvor-

Als ich vier war, war ich mit meinen Eltern auf Urlaub in Spanien gewesen. Der Himmel war strahlend blau, das Wasser klar und im Sand blitze meine Schaufel rot hervor. Ich liebte die Strandurlaube. Der frische Wind der meine Haare herum wirbelte, das salzige, kühle Wasser in das ich meine Füße tauchte. Nicht zu vergessen, das fabelhafte Essen das dort serviert wurde.

Bevor ich den Entschluss gefasst hatte Handballerin zu werden, war mein größter Traum eines Tages Hochleistungsschwimmerin zu sein. Von klein auf konnte ich hervorragend schwimmen, was auch der Grund dafür war wieso mich meine Eltern sorglos alleine ins Wasser los lassen konnten.

An diesem einen Tag lernte ich am Strand einen Jungen kennen. Er war kaum älter als ich und eigentlich konnten wir uns nicht miteinander verständigen, da er vermutlich Spanier war, dennoch spielten wir miteinander.

Nicht nur, dass er viel bessere Sandburgen bauen konnte als ich, er war auch sehr zu meinem Ärger ein besserer Schwimmer.

Mein Ehrgeiz ging damals bereits ins unermessliche, was mir auch den Ansporn gab den Jungen übertreffen zu wollen.

Gemeinsam gingen wir ins Wasser und Wetteiferten, wer tiefer hinein kam. Das Problem der Geschichte... er war größer als ich, was bedeutete, dass ich eigentlich gar nicht gewinnen konnte, da er den Größenvorteil auf seiner Seite hatte.

Nichtsdestotrotz gingen wir beide weit ins Wasser hinein.

Während er noch gut stehen konnte stand ich bereits auf meinen Zehenspitzen, bemüht den Kopf über Wasser zu behalten.

Als es wirklich kaum noch ging beschloss ich mich geschlagen zu geben und den Rückzug anzutreten, allerdings rutschte ich mit meinen Zehen am nassen Sand weg und rutschte nur noch tiefer ins Wasser. Das Schwimmen hatte ich zwar nicht verlernt, allerdings hatte es bereits genug Kraft gekostet mich über Wasser zu halten weswegen ich nicht mehr tun konnte als mich von den Wellen immer mehr ins innere des Ozeans schwemmen zu lassen.

Panik erfasste mich und ich strampelte wie wild mit den Gliedmaßen. Hin und wieder gelangte ich mit dem Kopf an die Oberfläche um ein wenig Luft zu holen nur funktionierte das bloß so lange bis ich eine Ladung Wasser in den Mund bekam, unfähig war zu atmen und mir schwarz vor Augen wurde.

-Flashback ende-

Es war wie ein Deja vu als mich das Wasser des Sees umschloss. Es war als würde es mich genauso in seine Tiefen zehren wollen wie einst das Meer in dem ich fast ertrunken wäre. Die Kälte kroch mir in die Gliedmaßen bis Tief in die Knochen und hinterließ einen Schreck von dem ich mich wohl bloß schwer erholen würde.

Panik erfasste mich und ich stieß einen Schrei aus der direkt vom Wasser verschluckt wurde. Meine Sicht unter Wasser war verschwommen und langsam aber doch verlor ich das Bewusstsein. Wie in Trance trieb ich da. Meine Lungen schrieen förmlich nach Sauerstoff.

Auf einmal spürte ich wie etwas nach mir fasste und mich unter den Achseln packte. Irgendwer zog mich an die Wasseroberfläche.

Meine Haltung war verkrampft und meine Augen bloß leicht geöffnet. Mein Kopf lag in meinen Nacken und mein Blick war in den Himmel gerichtet.

Irgendetwas zog mich übers Wasser und hob mich daraufhin auf festen Boden. Ich war unfähig mich zu bewegen. Ich umklammerte meine angezogenen Beine und kauerte mich hin. Mein Blick war starr auf den Boden gerichtet und ich atmete schwer. Meine Lungen schienen keinen Sauerstoff aufnehmen zu können und ich atmete stoßweise, es glich stark einem Keuchen.

„Lilia?"

Ich hustete und mir stiegen Tränen in die Augen.

Ich nahm wahr wie sich jemand neben mich setzte und mir den Arm über den Rücken legte, allerdings schien es mir zu weit weg. Ein weiterer Hustenanfall schüttelte mich durch, das mir das Gefühl gab mir meine Lunge aushusten zu müssen. Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit bis mein Husten sich besserte und bloß noch ein raues Kratzen in meinem Hals zurück ließ.

Forget the name and play the gameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt