Chapter 3

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Wie eine Irre stürme ich auf meine besten Freundin Stacy zu und lasse mich völlig aufgelöst in ihre ausgebreiteten Arme fallen.

Freudetränen laufen mir leicht über die Wangen und ich wedle aufgeregt mit meinem Recall-Zettel vor Stacys Nase herum.

"Siehst du Lilly, ich hab's dir doch gesagt! Ich wusste eben, dass du es drauf hast."

Überglücklich drückt sie mir einen Kuss auf die Wange und nimmt mich bei der Hand.

Zusammen verlassen wir immer noch lachend das Gebäude und schlendern zu meinem roten Minicooper, den ich vor dem Eingang geparkt habe.

Bei bester Laune steigen wir ein und ich fahre auf direktem Weg zu meiner Wohnung im Zentrum von Köln.

Dort angekommen bestellen wir uns erst einmal Pizza und machen es uns vor dem Fernseher gemütlich, um uns von der ganzen Aufregung zu erholen.

Was jedoch nicht wirklich klappt, da wir beide noch immer total hibbelig sind.

Also holen wir meinen meinen Laptop hervor und sehen uns mein Casting, das inzwischen Online ist, an.

Als wir es bestimmt schon hundert mal gesehen haben und es wahrscheindlich komplett auswendig können, vergleichen wir mich mit den anderen Kandidaten.

Stacy analysiert das alles höchst genau und stellt zufrieden fest, dass für mich keine grosse Konkurenz bestehe.

Wo bei ich aber ganz anderer Meinung bin.

Je länger wir so dasitzen und uns mit DSDS beschäftigen, desto mehr freue ich mich aufs Recall.

Eine Vorfreude, gemischt mit Nervosität, die mich jetzt schon ganz zappelig werden lässt.

Gegen Abend ruft Stacy's Freund Josh an und will sich mit ihr für's Kino verabreden.

Also macht sie sich wenig später auf den Nachhauseweg.

Zum Abschluss umarme ich sie noch einmal ganz fest und drücke ihr dankend einen fetten Kuss auf die Wange. Denn nur wegen ihr bin ich da wo ich jetzt bin.

Nämlich in der zweiten Runde von Deutschland grösster Castingshow.

Ich kann es selber noch gar nicht glauben!

Nachdem Stacy gegangen ist, räume ich schnell die leeren Pizzakartons weg und lasse mir dann heisses Badewasser zur Entspannung ein.

In meinem Zimmer binde ich mit schnell die Haare zu einem Dutt und befreie ich mich von meinen Klamotten.

Als ich meine Hose achtlos aufs Bett werfe, kullert ein kleiner zusammengeknüllter Zettel aus dem Hosensack.

Neugierig hebe ich ihn auf und falte ihn auseinander.

Aufgeregt beginne ich zu lesen.

'064 356 56 25 - ruf an! xoxo'

Da kommt es mir auf den Schlag wieder in den Sinn.

Das ist der Zettel, den Kay One mir in die Hand gedrückt hat.

Wie konnte ich das nur vergessen.

In der ganzen Aufregung habe ich diesen Papierfetzen total verdrängt.

Also habe ich jetzt die Handynummer eines weltbekannten Rappers.

Irgendwie schon noch cool.

Ohne zu zögern speichere ich die Nummer in mein Handy ein.

Kann ja auch nicht jeder sagen, dass er Kay One's Nummer im Handy hat, oder?

Obwol ich nicht vor habe ihn anzurufen, geschweige denn eine SMS zu schreiben.

Denn ich kenne massenweise Typen wie Kay.

Für die sind wir Frauen nur ein Spielzeug zum Ausnutzen.

Mehr nicht.

Seufzend werfe ich den kleinen Zetteln in den Papierkorb und mache mich auf den Weg ins Badezimmer.

Meine Gedanken jedoch drehten sich, und dass gegen meinen Willen, nur um eine Person.

Kay!

Herz aus Stein (Kay One)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt