Kapitel 6.

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Koralla war tatsächlich weg! In keiner Ecke, des Zeltes war sie zu finden. Wir suchten auf im Wald. Hinter jedem Baum, unter jedem Stein und in jedem Bach. Nirgendwo war sie aufzufinden. Mona und Erik waren inzwischen auch wach und halfen uns  bei der Suche nach Koralla. Doch wir waren erfolglos... Wo konnte sie sein? Wir verzweifelten alle. Wie saßen und auf ein paar Baumstämmen, um darüber zu reden. Wir alle hatten keine Ahnung. Doch dann fing Mona direkt an zu weinen. „Was ist... Wenn sie tot ist?", fragte sie, schaute mir dabei in die Augen und hatte tausende von Tränen im Gesicht. Ich rückte ein Stück zu ihr rüber, umarmte sie und habe ihr geschworen, dass Koralla nicht tot sei. „Vielleicht wurde sie entführt.", schlug Erik vor. „Aber das hätten wir doch bemerkt!", rief Lenny und drehte sich zu Erik. „Und was wenn nicht!", wenn Blicke töten können, wäre Lenny schon längst gestorben. Sie guckten sich, wie in einem Duell an. Ich schlug mir mit meiner Hand auf die Stirn und dachte nochmal gründlich nach. Koralla ging in ihr Zelt, nachdem ich ihr über das blaue Licht erzählt habe. Ich grübelte. Vielleicht war Koralla von der ganzen Sache geschockt und... Och nein! Erik und Lenny prügelten sich! „Jungs! Hört damit auf! Jetzt!", rief ich, „Wir haben besseres zu tun!" Erik ließ Lenny los und Lenny hörte damit auf, in Erik's Arm zu beißen. Dann saßen sie sich beide mit einem grummligen, sturren Blick hin und richten ihre Augen auf mich. Ich stand auf und stellte mich in die Mitte, des Baumstamm Kreises. „Also... Koralla ging in ihr Zelt, nachdem ich ihr von dem blauen Licht erzählt habe und-", Erik und Mona unterbrachen mich : „Welches blaues Licht", fragten sie im Chor. „Erkläre ich euch später. Auf jeden Fall ging sie danach in ihr Zelt. Später war sie nicht mehr in ihrem Zelt aufzufinden. Sie muss sich also irgendwie raus geschlichen haben oder sie wurde tatsächlich entführt.", ich richtete meinen Blick auf Erik. Dann blickte ich wieder auf alle drei. „Aber ich glaube nicht, dass sie entführt wurde. Also... Szenario 1: sie muss von alle weggegangen sein. Die Fragen sind: warum und wohin?", erklärte ich. Lenny kam auf eine Idee. „Vielleicht hat das was mit dem blauen Licht zu tun. Nach dem Gespräch, war sie doch erst komisch drauf.", sagte er. Ich nickte. Auf einmal wurde alles schwarz. Erik, Lenny und Mona waren verschwunden. Es war stockdunkel. Das einzige, was vor mir lag, war das blaue Licht. Es sah besorgt aus. „Du willst wissen, wo Koralla ist, richtig?", fragte es hektisch. Da ich nicht sprechen konnte, nickte ich nur. „Dann schau mal!", rief es. Auf einmal konnte ich einen sehr, sehr großen Berg sehen. Er war sehr steil. Darunter ein Wald. Ich wusste nicht, was da so besonders dran war, also zuckte ich mit den Schulter. „Guck genauer!", rief das Licht. Das Bild zoomte an eine Stelle, am Berg. Ganz weit oben hin. Ich konnte es nicht glauben. Das ist doch Koralla, die da kletterte, oder irre ich mich!? „Du siehst richtig! Das ist Koralla! Und, ähm... Das darf ich dir jetzt eigentlich nicht sagen aber... Ich tue es jetzt trotzdem...", sagte es schüchtern, „Koralla wird in genau einer Stunde und drei Minuten von den Berg fallen... Und... Sterben...", das Licht wurde immer leiser. Man konnte die Nervosität in seiner Stimme hören. Ich riss die Augen auf. Woher wusste es das? „Ich kann in die Zukunft schauen. Ich kann dir auch sagen, was du in genau sieben Jahren, zwölf Wochen, drei Tagen, fünf Stunden, neun Minuten und zwanzig Sekunden machst...", es wurde immer ruhiger. Ich muss Koralla retten! Ich lasse nicht zu, dass sie stirbt! „Gute Einstellung! A-aber vergiss nicht, nicht zu viel zu verändern. Sonst zerstörst du die Zeitschleife!", rief es. Warum denn das? „Weil du ja eigentlich nichts davon weist, dass sie stirbt. Ohne mich, würdet ihr nur darüber nachdenken, wo sie sein könnte. So ist es vorgesehen. Also... , dass sie stirbt... Du musst es spontan aus sehen lassen. Sonst weis die Zeit, dass da gefuscht wurde. Also sei vorsichtig und denk daran, dass ihr nur eine Stunde Zeit habt!", rief es. Es zitterte. Ich wollte keine Zeit verlieren, also winkte dem Licht noch  zu. Dann war das blaue Licht verschwunden und Erik, Lenny und Mona waren wieder dort. Auch der Wald und die Zelte standen wieder. Ich konnte wieder das Rauschen der Bächer und das Vogelgezwitscher hören. Ich guckte alle drei ernst an und rief : „Ich habe einen Plan!"

Die Zeit rennt - ein kaltes Geheimnis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt