Kapitel 11

931 45 2
                                    

Kapitel 11

Zwei Wochen später

Becas P.O.V

Ich nahm mir eine paar CDs und drehte die Musik lauter. Luke spielte gerade einen meiner Songs. Ich begann damit, sie in die Regale einzusortieren. Zugegeben, ohne Jesse machte es nicht einmal halb so viel Spaß. Er war wieder mal zu spät. Wenn er sich nicht beeilte schafften wir es nicht mehr rechtzeitig. Heute fanden endlich die Auditions statt. Ich freute mich wirklich darauf und ich war gespannt, ob wir genug Leute überzeugen konnten. Seit ein paar Wochen hatten wir einen neuen Praktikanten im Sender. Kennengelernt hatten wir ihn noch nicht. Ich wusste nur, dass er Danny hieß und Lukes jüngerer Bruder war. Es kam mir ein wenig so vor, als hätte er versucht uns aus dem Weg zu gehen. Heute würde sich das ändern. Luke hatte das Versteckspiel satt. Mir war nicht wirklich klar, warum Danny so eine große Sache daraus machte. Luke schien den Grund auch nicht zu wissen. Es interessierte ihn auch nicht weiter. Er machte sich nicht viel aus dem Privatleben seines Bruders. Die beiden hatten ein relativ gutes Verhältnis zu einender, eben weil sich niemand in die Dinge des anderen einmischte, die ihn nichts angingen. Ich konnte das nicht beurteilen, da ich selbst Einzelkind war. Ich hatte mich zwar immer gefragt, wie es sein musste Geschwister zu haben, mir aber nie wirklich welche gewünscht. Mal davon abgesehen wäre das auch nicht mehr möglich gewesen, seit sich meine Eltern getrennt hatten. Auf eine Halbschwester oder einen Halbbruder mit Sheila als Mutter konnte ich dann doch gut verzichten. Ich seufzte. Wieso musste Luke auch immer Songs spielen, deren Regale meilenweit voneinander entfernt waren? Ich zuckte zusammen, als die Tür plötzlich ins Schloss fiel. Das erste was ich sah, waren strahlend blaue Augen. Zu blau. Ich erkannte ihn sofort wieder.

Er fuhr sich mit einer Hand nervös durch die blonden Haare. »Ähm... Hi...«

»Hi.«, entgegnete ich überrascht.

Luke kam zu uns herüber. »Beca, das ist Danny. Danny, das ist-«

Er unterbrach ihn. »Beca, ich weiß. Wir sind uns schon einmal begegnet.«

Luke sah mich einen Augenblick lang verdutzt an. »Okay...« Er zuckte mit den Schultern. »Na dann. Ihr kennt die Regeln.« Er drehte sich um und verschwand wieder.

Danny warf seinen Rucksack auf einen Stuhl, der einsam neben einem Regal stand. »Wie geht es denn deinem Kopf?«, durchbrach er die Stille.

»Ist das dein Ernst?«, lachte ich. »Das ist fast einen Monat her.«

»Hey, als angehender Arzt interessiere ich mich nun mal dafür.« scherzte er. Wir verstanden uns sofort super. Er erinnerte mich an meinen besten Freund aus der High School. Nathan war damals in New York geblieben und hatte im Betrieb seines Vaters angefangen. Ich hätte ihn im Sommer zu gern mal wieder gesehen, aber er war mit seiner Familie in Washington gewesen.

»Ah okay, na dann hoffe ich mal, dass ich dich nicht mit Dr. Danny ansprechen muss.«

Er grinste. »Hätte ich nichts dagegen. Sag mal, müssten wir nicht eigentlich zu dritt sein? Also abgesehen von meinem Bruder.«

Ich zögerte kurz. »Also wenn du Jesse meinst, der ist mal wieder zu spät. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich nicht dabei bin, findet er den Sender nicht.«

Er zwinkerte mir zu. »Ach, er hat bestimmt eine gute Erklärung dafür.«

»Ich hoffe es.«, sagte ich lachend. »Danke nochmal, dass du den Sender für mich heute übernimmst. Luke hätte es auch gemacht, aber er geht heute in diesen neuen Club.«

»Kein Problem. Ich schätze ich weiß wie wichtig dir das heute ist.«

»Woher weißt du-«

»Ich habe deinen Auftritt gesehen, also bei den Finals der ICCAs. Ich war da, als Erste-Hilfe sozusagen. Ich stand auch hinter der Bühne. Du hast echt eine fantastische Stimme.«

Aca-New-Year ( Pitch Perfect FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt