Part 15 (1)

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Schwer atmend öffnete ich meine Augen. Ich war froh, dass die Bilder verschwanden. Jeder Albtraum hat ein Ende, dass hab ich schon vor langer Zeit gelernt. Die schrecklichen Bilder die mir ins Hirn gebrannt waren, verfolgten mich jede Nacht und ich habe gelernt damit umzugehen. Man kann nicht ändern wer man ist oder was man gesehen hat, egal wie sehr man es möchte, man kann nur lernen damit zu leben und das hab ich.

Ich weiß Träume gehen vorüber. Nur der Gedanke, dass diese Szenen einst real waren, hinterließ eine Gänsehaut auf meinem Körper.

Die Körperwärme neben mir war verschwunden und ich drehte meinen Kopf leicht, nur um die Bestätigung zu bekommen, dass das Bett leer war. 

Ich setzte mich auf und fragte mich ob, dass gestern Abend vielleicht auch nur ein Traum war aber als ich an mir runter sah, zerfiel der Gedanke wieder. Ich hatte immer noch das enge Kleid an und fragte mich wie ich in dem Stofffezen schlafen konnte.

Meine Hände fuhren über das etwas schmutzige Material und zupften an dem Stoff, um das vom Schlafen verrutschte Kleid wieder an seinem richtigen Platzt zu rücken. Jedoch wollte der Stoff nicht zu wie ich und mit einem leisen Aufstöhnen ließ ich meine Hände wieder sinken. Ich würde mich sowieso jetzt umziehen. Also würde ich damit leben können, dass mein BH unter dem Kleidungsstück zum Vorschein kam.

Ich setzte meine Füße auf den kühlen Boden und zog schaff die Luft ein.

Sie schmerzten.

Einen der Füße zog ich zu mir hoch um mir meine Fußsohle anzuschauen. Sie war bedeckt von kleinen Kratzern die nur schwer unter dem fast schon schwarzen Dreck zur Geltung kamen. Ich setzte meinen Fuß also wieder auf dem Boden und versuchte den Schmerz zu ignorieren.

Mit vorsichtigen Schritten tapste ich aus meinem Schlafzimmer und verschränkte meine Arme vor der Burst so, dass das verrutschte Kleid und mein BH bedeckt waren. Im Flur hielt ich an und sah mich kurz um. Alles war wie immer. Ich lauste....Nichts.

"Harry?", fragte ich und versuchte meine Stimme klar und laut erklingen zu lassen. Aber scheiterte daran. Was grundsätzlich nicht schlimm war, da meine Wohnung mickrig war und man mich meiner Meinung nach trotzdem hören konnte.

Als mir niemand antwortete und ich mir sicher war die einzige Person in dieser Wohnung zu sein ließ ich meine Hände sinken, die den Stoff meines BHs überdeckten. 

Jetzt wo ich mit Gewissheit wusste, dass Harry gegangen war machte sich ein Gefühl der Enttäuschung in mir breit. Auch wenn mich , dass in nicht überraschte.

Ich schob alles zur Seite. Meine Gedanken. Meine Gefühle. Und den Schmerz meiner Füße und ging duschen um den Dreck, den Schweiß, den Schmerz und die Erinnerung an letzte Nacht wegzuwaschen.

.......

Ich habe keine Ahnung wie lange ich einfach nur in der Dusche stand und mich von dem Wasser und der Wärme einhüllen ließ aber irgendwann trat ich dann doch aus der Dusche.

Als ich angezogen war griff ich nach meinem Handy und suchte nach Avas Nummer. Ich hatte das Bedürfnis mit ihr zu sprechen. Auch wenn ich nicht vor hatte ihr irgendetwas von letzter Nacht zu erzählen.

Ich hielt mir das kleine Gerät ans Ohr und lauschte dem gleichmäßigen Tuten. 

Grade als mich die Hoffnung verlassen hat das meine Freundin noch abnimmt, meldete sich Ava. Ihre Stimme war nur ein murmeln und hörte sich noch verschlafen an.

"Yeah?"

"Ava? Did I wake you?"

"Yes. What's up?", fragte sie mit ihrer Morgenstimme, die etwas rauer war als sonst.

Safe || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt