Safe || h.s.

Part 16

Ava entschloss sich dafür wieder ins Wohnzimmer zu gehen und folgte ihr, mit Harry im Schlepptau. Irgendwie sagte mir mein Unterbewusstsein, dass es nicht gut gehen würd mit Ava und Harry im selben Zimmer.

Meine Freundin ließ sich wieder auf ihren vorherigen Platz nieder und auch ich setzte mich wieder auf die Couch. Harry nahm auf einen der Sessel platz. Sie ganze Zeit über herrschte eine unangenehme Stille zwischen uns und ich überlegte angestrengt wie ich diese brechen konnte aber mir viel nichts ein. Mein Kopf war wie leer gefegt.

"Carter. Maybe you can ask Harry.", unterbrach Ava die Stille. Nachdem sie Harry ausgiebig gemustert hat. Ich sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen und verwirrten Gesichtsausdruck an. Aber als ich ihr Grinsen sah, wusste ich wovon sie sprach. 

Meine Augen weiteten sich und ich schüttelte leicht den Kopf, in der  Hoffnung Harry würde davon nichts mitbekommen.

"Ask me what?", mischte sich nun auch Harry in unsere Unterhaltung ein. Ich sah zu ihm auf aber als mein Blick seine Augen traf, sah ich schnell zu meinen Händen die auf meinem Schoß lagen. Er hatte die Frage offensichtlich an mich gerichtet aber ich hatte nicht vor sie zu beantworten. Stattdessen ergriff Ava wieder das Wort.

"Carter need a date for tomorrow..-"

"Tomorrwo?", fragte ich fassungslos und unterbrach Ava somit.

"Yes tomorrow.", meinte das schwarzhaarige Mädchen und sah mich kurz eindringlich an, um mich zum Schweigen zu bringen. Dann wendete sie ihren Blick wieder zu Harry. Der hingegen würdigte sie mit keinem Blick und hatte seine Augen starr auf mich gerichtet. Aber Ava ließ sich davon nicht stören und begann weiter zu erzählen.

"So. Would you like to join us?", fragte Ava ihn mit einem Grinsen im Gesicht.

Garde als Harry den Mund aufmachte um etwas zu erwidern, ergriff ich das Wort.

"No. It's fine.", meinte ich zu Harry. Da ich wenig Lust hatte ein ganzen Abend mit ihm zu verbringen. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Ava, weil ich wusste ich hatte nur eine Möglichkeit wieder aus dieser Sache rauszukommen. "Ava. You can call..errr", erst an dieser Stelle viel mir ein, dass Ava mir noch gar nicht verraten hatte wie der Freund von Dean heißt, mit dem sie mich verkuppeln wollte.

"Derek?", fragte sie verwundert aber grinste gleich darauf. "Sure I can ask him for you. I bet he would love to meet you."

Bei dem Namen Derek krampft sich mein Magen zusammen und mir wurde wie auf Kommando schlecht. Mir war bewusst, dass es sich unmöglich um meinen Derek handeln konnte aber trotzdem verbannt ich Erinnerungen mit diesen Namen  und nicht alle davon waren gut. 

Als Ava 'Derek' aussprach, wandte sich Harrys Blick, das erste mal zu ihr. Darauf konnte ich aber keine weitere Beachtung legen, da ich zu sehr in meiner eigenen Reaktion vertiefte war.  

Dann sprang Ava plötzlich von der Couch auf, was mich zusammenzucken ließ, da ich darauf nicht vorbereitet war.

"So I need to go and talk to Dean and Derek. I text you later.", zwitscherte Ava voller Freude und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor sie in Blitzgeschwindigkeit meine Wohnung verließ. Ich starrt auf die Wohnzimmertür, durch die Ava grade verschwunden war, und sah ihr perplex nach.

Nach einigen Sekunden fiel mir ein das ich nicht alleine war und meine Augen fanden Harrys. Er hatte den gleichen emotionslosen Ausdruck wie immer im Gesicht aber irgendwie hielten seine Augen mich im Bann und verboten mir wegzuschauen.

Warum starrte er mich immer an?

Ich wusste nicht wie lange ich seinem Blick standhielt bevor ich meine Augen abwendete aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Keiner von uns sagte ein Wort. Ich konnte nicht fassen das Ava mich mit ihm alleine gelassen hatte und ihm tatsächlich angeboten hatte mit mir auszugehen, ohne mich vorher zu fragen.

"I need something to drink.", murmelte ich und stand auf. Meine Füße trugen mich in die Küche und versuchten so wenigstens für kurze Zeit so viel Abstand wie möglich zwischen Harry und mich zu bringen. Ich hatte ihm nichts zusagen und hoffte er würde bald alleine entscheiden zu gehen, denn mir war klar das ich ihn nicht rausschmeißen konnte. Nicht nach gestern Nacht. Er hatte mich vor Muriel in Sicherheit gebracht und hatte seit dem nicht eine Frage gestellt. Dafür war ich ihm zwar dankbar aber irgendwie kam es mir auch komisch vor.

Außerdem wusste ich nicht wirklich wie ich mich in seiner Gegenwart verhalten sollte, nachdem ich unbedingt wollte das er die Nacht über bei mir bleibt.

Ich griff nach einem der wenigen Gläser in meinem Schrank, um es mit Wasser zu füllen. Kurz bevor ich den Wasserharn öffnete, hörte ich Schritte im Flur. Dann verblasst das Geräusch wieder. Harry muss das Zimmer gewechselt haben.

Der Gedanke daran, dass er alleine durch meine Wohnung ließ verursachte einen bitteren Nachgeschmack in meinem Mund. Aber ich ging ihm nicht nach und versuchte mir einzureden er sein nur ins Badezimmer gegangen, auch wenn ich mir in diesem Punkt nicht so sicher war.

Statt weiter darüber nachzudenken, konzentrierte ich mich wieder auf mein Vorhaben und füllte mein Glas auf. Danach nahm ich einen kleinen Schluck und drehte mich um. Mein Körper lehnte sich gegen die Küchenzeile und grade als ich die Flüssigkeit wieder an meine Lippen führen wollte, hörte ich ein Räuspern und ließ vor Schreck fast mein Glas fallen. Mein Blick wandte sich zur Tür, wo Harry im Türrahmen lehnte und mich wie immer musterte....

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FallenJ