Kapitel 15 ~ Der Düsterwald

2K 70 1
                                    

Es dauerte noch ein bisschen bis alle außer Bilbo munter waren und schon beim Tisch saßen. Ich trug immernoch den Mantel meines Vaters und nachdem auch Bilbo zu uns stieß begannen die Gespräche.

Beon fing an mit meinen Vater zu reden während er Filis Krug mit Milch füllte "Also du bist der den sie Eichenschild nennen. Sag mir wieso macht Azog der Schänder Jagd auf dich und deine Tochter?"

"Azog... woher?", wollte mein Vater wissen und blickte zu Beon der nun bei seinem Kamin stand.

"Mein Volk war das erste was in den Bergen lebte, bevor die Orks aus dem Norden kamen. Azog hat fast meine ganze Familie umgebracht, doch einige hielt er sich als Sklaven. Nicht zum arbeiten. Zum Zeitvertreib. Hautwechsler einzusperren und sie zu foltern schien ihm zu belustigen. Einst gab es viele.", erzählte Beon und ich erkannte eine Kette an seinem Arm. Er tat mir so leid.

"Und jetzt?", wollte Bilbo wissen der neben Balin saß.

"Jetzt gibt es nur noch einen.", antwortete Beon "Ihr müsst den Berg vor den letzten Herbsttagen erreichen." "Ehe der Durinstag zuende geht.", erwiderte Gandalf.

"Ihr habt nicht mehr viel Zeit.", erinnerte uns Beon. "Deshalb müssen wir durch den Düsterwald.", sprach ich und schaute auf.

"Eine Dunkelheit liegt über diesem Wald. Grausame Wesen krichen im Dickicht umher. Die Orks aus Moiath und der Neckromant in Dolguldur haben sich verbündet. Nur in größter Not würde ich mich dorthinein wagen.", klärte Beon uns auf.

"Wir werden den Elbenweg nehmen. Der ist noch sicher.", bestimmte Gandalf. "Sicher? Die Waldelben des Düsterwaldes sind anders. Sie sind weniger klug dafür gefährlicher, aber was macht das schon?", sprach Beon und ich überlegte. Waldelben. Dieses Wort hatte ich schonmal gehört.

"Wie meinst du das?", fragte mein Vater den Hautwechsler. "In dieser Gegend wimmelt es von Orks. Es werden stätig mehr und ihr seit zufuß unterwegs. Ihr erreicht diesen Wald niemals lebend.", sprach Beon und stand auf "Ich mag keine Zwerge. Sie sind gierig und Blind."

Ich bemerkt wie Dwalin eine Maus von seiner Hand schuppste und nahm diese schnell in meine Hand. Ich gab ihr ein Stück Brot was ich übrich gelassen hatte -da mein Vater mich gezwungen hatte wenigstens ein Stück brot zu essen- und gab dieses der Maus.

"Blind für das leben derer die sie für geringer halten als sich selbst, doch Orks hasse ich noch mehr und deine Tochter mag ich sehr. Sie ist freundlich und hilfsbereit.", sprach Beon, nahm mir die Maus aus der Hand und schaute zu meinen Vater "Was braucht ihr?"

Nur kurz darauf standen wir im Garten und warteten. Beon gab uns Pferde doch hatte eines zuwenig. Gerade als mein Vater mir auf das Pferd auf dem er saß helfen wollte ertönte ein wiehern und hufgetrampel.

Mein Herz machte einen Hüpfer als ich das wiehern erkannte und so lief ich schnell zu dem Tor der großen Mauer. Ich lächelte voller Freude als mein schwarzes Pferd nach dieser langen Zeit auf mich zugeritten kam.

"Schattenmähne!", rief ich voller freude und schlang die Arme um den Hals meines Pferdes "Du bist so ein treues Tier Schattenmähne. Ich liebe dich." Ich strich meinen Pferd durch die Mähne und schwand mich dann schnell auf seinen Rücken. 

"Dein Pferd hat dich gefunden.", stellte Gandalf überrascht fest. "Er hat nach dir gesucht und dich gefunden. Ein starkes Band muss zwischen euch bestehen.", sprach Beon und strich meinen Pferd durch die Mähne.

"Ja das Band zwischen ihnen ist stark.", sprach mein Vater und kam mit dem Pferd auf dem er saß neben mir zum stehen. "Geht jetzt solange es noch hell ist. Die euch jagen sind nicht mehr weit.", sprach Beon und sofort ritten wir los.

Einige Stunden später kamen wir bei einem riesigen Wald an der ziemlich düster schien. "Das ist wohl der Düsterwald.", sprach Kili und ich fing an die ganzen Messer die Nachtschatten nach dieser langen Zeit noch bei sich hatte in meine Stiefel und ein paar andere stellen an meinen Körper. Man konnte nie wissen.

"Hier ist unser Pfad durch den Düsterwald.", sprach Gandalf der bei einer Art Torbogen stand.

"Keine Orks zu sehen.", stellte Dwalin fest "Das Glück ist auf unserer Seite."

Ich sah Beon der weiter weg auf einem Felsen stand und da sprach Gandalf "Lasst die Ponys frei. Sie sollen jetzt zu ihrem Herren zurück kehren."

"Dieser Wald scheint irgendwie Krank zu sein. Als wäre er von einem Leiden befallen. Gibt es denn wirklich keinen anderen weg um ihn herum?", wollte Bilbo von Gandalf wissen.

"Nur wenn wir 200 Meilen nordwerts gehen oder zweimal so weit nach Süden.", antwortete ich für Gandalf und stieg von Schattenmähne. Ich hatte beschlossen Schattenmähne zu Beon zurück zu schicken, da er dort sicher war und so sattelte ich den Hengst ab.

Gerade als alle Ponys wegritten und ich Schattenmähne den Sattelabnehmen wollte kam Gandalf aus dem Wald gestürmt und sagte "Tiara nein. Ich brauche Schattenmähne." "Willst du uns etwa verlassen?", fragte ich nach und schaute den Zauberer geschockt an.

"Ich würde es nicht tun wenn ich es nicht müsste.", entschuldigte sich Gandalf. Kurz sprachen Gandalf und Bilbo noch über irgendwas und ich gab meinen Vater seinen Mantel zurück. Ich durfte ihn bis zum Düsterwald tragen.

Es fing an zu regnen als Gandalf zu Schattenmähne und mir schritt "Ich erwarte euch am Aussichtsposten vor den Hängen des Erebor. Bewahrt die Karte und den Schlüssel gut. Geht nich ohne mich in den Berg hinein."

Gandalf stieg auf Schattenmähne und sprach weiter "Dieser Wald ist nicht mehr der Grünwald von Ehedin. Selbst die Luft im Wald ist voller Sinnestäuschung. Er wird versuchen euern Geist in die Irre zu führen."

Ich strich Schattenmähne nochmal über den Kopf als Bilbo fragte "Unsern Geist in die Irre führen? Was soll das bedeuten?" "Ihr müsst auf dem Weg bleiben. Kommt nicht von ihn ab. Wenn ihr es tut, werdet ihr ihn nie wieder finden.", antwortete Gandalf und ritt weg "Was auch kommen mag bleibt auf dem Weg!"

Tiara Eichenschild ~ Die Prinzessin unter dem BergWo Geschichten leben. Entdecke jetzt