Großer Erfolg

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Es war ein Mittwoch Nachmittag im Oktober. Sowohl wir als auch Viktor waren fertig mit schneiden und luden das Video hoch. Viktor hatte ein I Ask und wir eine YouTuber Parodie. Zunächst passierte nichts. Wir hatten vor dem Upload 2000 Abos. Emily und Ich entschieden uns dafür in die Stadt zu fahren. Wir hatten Langeweile und in letzter Zeit sehr viel mit YouTube zu tun gehabt.

Die Stadt war natürlich kein Vergleich zu Köln. Es gab viele Cafés und kleinere Läden und die Schule, die wir besuchten. Es war auch viel übersichtlicher als Köln. Es war bisher der einzige Tag in den Ferien, der nicht regnerisch war, wenn man von dem Shopping Tag in Köln absieht. Wir gingen ins Eiscafé und bestellten unser Lieblings Eis. "Hey, ich kenn euch doch!", rief plötzlich eine Stimme. Wir drehten uns erschrocken um. "Nein ich glaube eher nicht oder?", meinte Emily unsicher. "Ihr seid doch YouTuber! Ihr habt mit Iblali ein Video gedreht. Ich erkenne euch doch!" Es waren zwei Mädchen im Alter von 13-14 Jahren. Ich erinnerte mich noch zu gut an Bibi. Da waren es aber nicht zwei sondern zwanzig Mädchen. "Genau", sagte ich. "Wir sind Emily und Rosa von Emirose." "Eure Videos sind soo cool! Wir haben euch heute entdeckt!", sagte eins der Mädchen. "Hätte nie gedacht, dass ihr in dieser kleinen Stadt wohnt", meinte das andere. Sie wollten sogar ein Foto mit uns. Als sie weg waren schaute Emily mich ungläubig an. "Als ob wir jetzt so richtige Fans haben!" "Ich kann es selber kaum fassen", meinte ich. Bisher wurden wir ja nur in der Schule angesprochen. "Wir sind einfach mal berühmt ohne es zu wissen!", lachte ich.

Nachdem wir mit unserem Eis fertig waren fuhren wir nach Hause. Ich war neugierig wie und warum wir fame waren. Es war absehbar, dass durch Iblali unser Kanal einen großen Zuwachs bekam. Aber dass wir schon richtige Fans hatten, wussten wir nicht. Der Abonennten Zuwachs war riesig. Insgesamt waren es jetzt 9700 Leute, die unserem Kanal folgten. Auch auf unseren Instagram, Twitter und Snapchat hatten wir viele neue Follower. Sehr viele. "Nicht mehr weit bis zu den 10k!", riefen wir gleichzeitig.

Die Schule rückte immer näher. Aber mitterweile hatten wir über 10.000 Abonennten. Auch unsere Familie wusste unseren Erfolg zu schätzen. "Herzlichen Glückwunsch zu 10k!", riefen Max und Emilys Eltern als ich am Nachmittag bei ihr war. Meine Eltern hatten uns schon am Morgen gratuliert. "Hätte nie gedacht, dass ihr es so weit bringt", sagte Max. "Ich auch nicht", meinte Emily. "Vielleicht schaffen wir sogar eine Millionen", sagte ich. Eine Millionen Abonennten klang für mich aber so unrealistisch, dass ich es gleich wieder zurücknahm. "Wenn überhaupt würde das aber noch ewig dauern." "Ihr passt aber bitte auf was ihr wo veröffentlicht. Bei so vielen Zuschauern ist das nämlich wichtig", warnte uns Emilys Mutter. "Haben mir meine Eltern auch schon gesagt", meinte ich. "Macht euch keine Sorgen", sagte Emily. Wir drehten bei Emily ein Video wo wir uns für 10k bedankten und Zuschauer Fragen beantworteten.

F: Wie alt seid ihr?
A: 16 und 17
F: Wo wohnt ihr?
A: In einem Dorf an der Nordsee (Namen sagten wir nicht)

Das waren die ersten Fragen auf die wir eingingen. Danach kamen Fragen wie: Wie findet ihr den YouTuber oder die Aktion; euer Lieblings Essen; Lieblings Serie und so weiter. Eine Frage, die ich vorlas machte mich aber Nachdenklich: "Habt ihr einen Freund?" Wir beide verneinten diese Frage aber ich musste sofort an Jakob denken. Wir haben seid dem Kuss uns nur noch selten gesehen. Nur manchmal geschrieben. Morgen fuhr er mit Lukas nach Köln zurück. Aber ich wusste nicht ob jetzt irgendetwas zwischen uns lief. Wenn ich jedenfalls nicht an YouTube dachte, dachte ich an ihn. Ich wünschte mir, er könnte noch etwas länger bleiben. Es wäre dann so wie früher, als er noch hier wohnte. Ich hatte den drang mit Emily darüber zu sprechen. "Ich hoffe das Video hat euch gefallen und ihr konntet ein bisschen was über uns erfahren", sprach ich in die Kamera. "Wenn es euch gefallen hat, lasst doch ein Like da und Abonniert uns wenn ihr mehr sehen wollt!", beendte Emily das Video. Mein Handy vibrierte. Ich hatte eine Nachricht von Jakob:

Jakob
Herzlichen Glückwunsch zu 10k😘❤. Wollte rüber kommen aber du warst nicht da

Rosa
Danke❤. Hab bei Emily ein Video aufgenommen

Jakob
Ok gut zu wissen. Ich wollte dich nochmal sehen bevor ich wieder nach Köln fahre. Vllt willst du ja zu mir kommen❤

Natürlich wollte ich das. Emily wusste aber noch nichts von uns. Ich brauchte aber Zeit um ihr das zu erklären. "Hast du Lust mit zu Jakob zu kommen?", fragte ich sie. Jakob hatte nichts dagegen, dass Emily auch kam. Schließlich waren sie ja auch befreundet. "Ja klar warum nicht", meinte sie. Jakobs Haus war nur fünf Minuten vom Strand weg. Für den Strand war es an diesem Abend aber zu kalt. Wir saßen also in seinem Zimmer und redeten über dies und das. Emily erzählte ihm unsere erste Begegnung mit Fans. "Mal sehen wie viele es noch werden", sagte er und grinste breit. Sobald sich Lukas und Jakob trafen, habe ich immer versucht mitzukommen. Ich liebte nicht nur das Haus sondern auch die Person, die darin wohnte. Es fühlte sich so an, als wären er und mein Bruder nie weggezogen. Als hätte ich die Chance immer bei ihm zu sein. Dabei musste er doch morgen zurück nach Köln. Als Emily nachHause zum Abendessen musste, waren wir wieder alleine, so wie in der letzten Nacht in Köln. Wir liefen zum Strand, wo es mittlerweile dunkel war. "Wann wirst du wiederkommen?", fragte ich. "Ich hoffe so um Weihnachten rum", sagte Jakob. "Aber eigentlich will ich gar nicht weg." "Ich will auch nicht, dass du gehst", kam es aus mir heraus. Warum habe ich das gesagt? Jakob drückte mich an sich. Ich spürte Tränen in meinen Augen. "Es tut mir so leid aber ich muss", sagte er traurig. "Was auch immer aus dir wird, bleib so wie du bist." Wir küssten uns wieder. Intensiver und länger.

Rosa
Em, ich muss dir was sagen

Emily
Schieß los

Rosa
Nein komm rüber

"Ihr habt euch nicht ernsthaft geküsst!", rief sie. "Doch zweimal schon. Das erste mal war in Köln", sagte ich. "Seid ihr denn jetzt zusammen oder nicht?" "Weiß ich nicht", war meine Antwort. "Was hat er denn gesagt?", war ihre zweite frage. "Er meinte nur ich soll so bleiben wie ich bin und nie vergessen wo ich herkomme, falls wir mal richtig berühmt werden." "Der ist schlauer als ich dachte", sagte Emily. "Wo er Recht hat, hat er Recht." "Genau!", sagte ich. "Was auch immer aus YouTube wird: Wir bleiben Freundinnen." "Für immer!", ergänzte mich Emily

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