Fünf.

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Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Der Abend gestern war schön, danach kam Alex mit zu mir. Er schlief auf dem Sofa im spärlich eingerichteten Wohnzimmer und überließ mir ganz gentlemanlike das Bett. Darüber war ich sehr froh.
Es war 8:47, als ich aufwachte. Nach drei Minuten rumliegen, stand ich auf. Ein Schnarchen verriet mir, dass Alex noch schlief und deshalb machte ich mich leise fertig. Er sollte nicht von mir aufgeweckt werden. Stattdessen machte ich ihm Frühstück aus meinen wenigen Vorräten. Ihm wurden Spiegelei und Toast serviert. Mehr hatte ich nicht. Dazu gab es natürlich Kaffee zum Aufwachen.
Nachdem ich mit dem Frühstück fertig wurde, weckte ich Alex.

"Alex? Aufwachen, Frühstück ist schon fertig.", versuchte ich es.
"Mmhh?", kam es nur zurück.
"Alex, Aufwachen.", sprach ich nun etwas lauter und nun zog er mich an sich.
"Warum aufstehen? Ich liege doch gerade so schön mit meinem Seelenspiegel.", murmelte er kaum hörbar.
Warte, ich war was? Sein Seelenspiegel? War das nur ein Joke oder Ernst?
Daraufhin versuchte ich mich aus seinen muskulösen Armen zu befreien, was aber nicht klappte. Er war einfach zu stark.
"Nicht gehen. Ich habe dich doch gerade erst gefunden, ich werde dich jetzt nicht schon wieder loslassen. Du bleibst bei mir.", flüsterte er nun, drehte mich um und sah mir in die Augen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass er oberkörperfrei war, und so kam ich nicht drum rum sein wunderschönen Sixpack zu begutachten.
"Du musst mich nicht gehen lassen, nur aufstehen. Ich habe Frühstück für dich gemacht.", redete ich ihm gut zu.
"Frühstück? Da bin ich dabei. Solange du auch was isst. Du bist nämlich etwas zu dünn.", lachte er, sprang mit mir auf und sich meinen Körper in der bereits angezogenen Uniform ansah. Dummerweise war die sehr körperbetont und leider hatte ich auch vergessen, den Phönix abzudecken.
"Der Phönix ist wunderschön bei dir.", stellte er fest, fuhr mit seinem Zeigefinger über das Mal und löste dabei in mir Horden von Schmetterlingen aus, allgemein war mir schon während seiner ganzen Wörter warm im Körper geworden.
Dann führte er meine Hand zu seinem Abzeichen, welches ebenfalls in seiner Halsbeuge lag. Also hatte er es wohl auch mit Make-up verdeckt.
Tatsächlich sah sein Phönix ziemlich verkümmert aus.

"Leslie, du weißt nicht, wie lange ich auf diesen Moment warte - 351 Jahre... Und nun steht uns eine Ewigkeit bevor.", erzählte er mit Sternen in den Augen. Er war so süß.
"Du bist also unsterblich? Und ich jetzt auch? Wow... Ich freue mich auf die Ewigkeit!", fügte ich verträumt hinzu.

Seelenspiegel.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt