Auch am nächsten Morgen hoffte ich noch, dass der unbekannte Schöne mein Seelenspiegel war.
Einfach weil ich nicht mehr die einzige ohne Seelenspiegel sein wollte. So war das Leben einsam, denn ich kannte keine Freunde und die anderen Kellner im Café waren zwar nett, aber nach Dienstschluss hauten sie ab.Wie jeden Morgen machte ich mich nun fertig, frühstückte und verschwand dann in Richtung Café.
Im Café angekommen, fing ich schweigsam an zu arbeiten und kümmerte mich freundlich um die vielen Gäste, die heute erschienen waren.
Und die Zahl der Gäste machte mich glücklich. Mehr Gäste, mehr Geld. So konnte ich meine Miete am Ende der Woche bezahlen. Und Geld für nächsten Monat zurücklegen. Essen bekam ich glücklicherweise größtenteils im Café, was mein großes Glück war. Sonst hätte ich deutlich mehr Geldprobleme gehabt.
Auch heute kam der Seelenspiegel wieder ins Café. Wie gestern, bestellte einen Café Latte to Go. Nur heute plus meine Nummer oder zumindest ein Treffen mit mir, dem schönsten Mädchen auf dem Planeten, wie er meinte... Er war ein ganz schöner Schleimer. Aber gegen Ablenkung hatte ich nichts einzuwenden, denn mein Tag war ansonsten ziemlich öde und trist. Und ohne Verabredung hätte ich mich wahrscheinlich nur wieder in meine Wohnung zurückgezogen. So würde ich bald eine ziemliche Einsiedlerin werden. Und das musste ich unbedingt verhindern, sonst würde ich wirklich nie meinen Seelenspiegel, meinen Seelenverwandten finden.
Und das war wichtig für einen menschlichen Seelenspiegel, ohne das paranormale Pendant wäre er irgendwann komplett aufgeschmissen, ohne Schutz, ohne Familie, ohne Liebe, ohne Freundschaft.
Auch der paranormale Seelenspiegel konnte das Fehlen oder gar den Verlust eines Pendant nicht verkraften, ihnen würde das Herz ausbluten und sie würden im Endeffekt genau wie die Menschen nie wieder die gleichem sein. Ihr altes Ich wäre ausgestorben.Krach.
Mist. Ein Becher war heruntergefallen und ich müsste ihn bezahlen müssen. Der Chef mochte mich eh schon nicht, was wenn er mich kündigte... Das wäre die wirkliche H*lle, denn diesen Job brauche ich. Viel mehr als einen Seelenspiegel."Wird's noch was mit dem Kaffee?", fragte mich der junge Mann, den ich Momenten bediente. "J-ja, natürlich. Hier.", meinte ich, reichte ihm den Kaffee und wandte mich dem Kunden zu, der etwas bestellte.
Mit Alex, dem paranormalen Seelenspiegel, würde ich mich heute um 19:30 Uhr treffen in einem angesagten Restaurant. Ich freute mich schon sehr. Aber erst rief die Arbeit.
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Seelenspiegel.
Paranormal- Eine etwas andere Mate-Geschichte - Leslie lebt in einer Welt in der Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten schon lange normal sind. Zumindest für die sogenannten Seelenspiegel. Das sind Menschen mit einem Pendant, dass magische Kräfte hat. S...