Eigentlich wollte ich da gar nicht hin... || Taddl FF

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Ich lehnte mit der Schultern am Türrahmen und wartete mit hochgezogener Augenbraue auf eine plausible Erklärung. Doch der feine Herr ließ auf sich warten. Ich hätte schwören können wir haben ein geheimes Blickduell gestartet. Doch er hätte sowieso keine Chance, hatte er noch nie. Ich habe mir in meinem Teenager alter das starren angewöhnt. Klingt doof ich weiß, ist aber echt praktisch manchmal. Zum Beispiel wenn dich Leute grimmig oder monoton anschauen musst du ihnen nur in die Augen starren und du wirst sehen, sie können den Blick nicht lange aufrecht halten und wenden den Kopf ab. Ist eigentlich schon fast ein Lifehack. (Das klappt wirklich). Naja egal, zurück zu meinem Besuch.

Leon schien nicht gerade als hätte er seinen Plan gut durchdacht. Denn so wie er gerade vor mir steht könnte man meinen er will mir seine Liebe gestehen. Guter Witz ich weiß. Naja ich wollte damit eigentlich nur andeuten das er total verzweifelt aussieht und gerade am liebsten ein Rückzieher machen würde. Ich bin von Grund auf eigentlich ein guter Mensch doch misstrauisch bin auch ich und diese Aktion stinkt gerade von hier bis noch Bugstehude. "Ich mag keine Blumen" war das erste was wieder meinen Mund verließ. Ich mag Blumen halt wirklich nicht. Das ist so classic. So kitischromantik. Ich mag sowas nicht. Und das weiß Leon eigentlich auch. "Würde der feine Herr mir jetzt bitte erklären warum er hier ist oder will er die Aussenseite meiner Tür mustern? Denn schön langsam hab ich kein Bock mehr eine schweigende Person anzustarren." Oh man hoffentlich macht der jetzt mal den Mund auf. Und siehe da er machte den Mund auf. " Emm wie soll ich sagen..... ich brauche deine Hilfe." Meine. Hilfe. Jetzt war ich neugierig. "Uuuuund wobei?" Ich wollte das er weiter Redet. Ja er hatte es geschaft ich war neugierig, unszwar so richtig. Ach ja ihr solltet wissen das Leon NIE Hilfe braucht. Er schafft angeblich alles alleine. Und nun kommt der Ich-kann-alles Typ zu mir und will meine Hilfe. Ich konnte mich gerade noch zügeln nicht in die Küche, zum Kalender , zu rennen und drei rote Kreuze darin zu machen.
"Naja meine Eltern feiern da son fest und jeder meine Brüder bringt seine Begleitung mit, nachdem ich aber immer rumgepralt habe das ich dauervergeben bin und nun ohne Freundin da stehe ist das evtl. ein bischen blöd. Und meine Eltern haben dich als Schwiegertochter geliebt. Könntest du vieleicht. So ganz eventuell. Für das fest wiedermeinenfreundinspielen?" Die letzten Wörter hatte er so schnell ausgesprochen das ich Mühe hatte sie ihm Nachhinein zu entschlüsseln. Doch als dann endlich ihr Bedeutung zu mir durch drang, stahl sich ein kleines schadenfrohes lächeln auf meine Lippen. "Soso, Leon, dem die Weiber angeblich hinterher rennen, will nun das die kleine Pia wieder seine Freundin spielt damit das Müttersöhnchen gut da steht?" Ein einfaches grummeln seiner seits bestätigte meine knappe Zusammenfassung. "Fragt doch unsere ehemalige Putze oder einer deiner vielen besten Freundinnen." Schnauze ich ihn an. "Aber Pi.... ihn den Augen meiner Eltern warst du naja..." Er stockte. "Das beste was mir passieren konnte" setzte er nach einer kurzen Pause hinten ran. Ok damit hatte ich nicht gerechnet. "Das sagst du nur so" behauptete ich ihm gegenüber weil ich mit sowas nie gerechnet hatte. Klar seinen Eltern waren immer super nett zu mir und wir verstanden uns gut aber das sie in so hohen tönen von mir Sprachen wusste ich nicht. "Nein, leider nicht. Sie wissen auch noch nicht das wir eigentlich nicht mehr zusammen sind" Entgegnete der mittlerweile ziemlich verzweifelt wirkende Leon nun. Ich fuhr mir einmal durch dich Haare, atmete tief durch und bat ihn in meine Wohnung. Muss ja nicht jeder mitbekommen das ich die Idee ganz Interessant fand.
Als wir in meiner Küche Platz fanden und jeder eine dampfenden Tasse vor der Nase stehen hatte , ich Kakao denn ich hasse diese schwarze Brühe Namens Kaffee , und Leon seinen heißgebliebten Cappuccino, fragte ich die alles entscheidende Frage. "Was spring für mich dabei raus?" Mein Gegenüber reagierte nicht besonders überrascht, wahrscheinlich hatte er mit so einer Frage gerechnet. "Also das Outfit für das Fest gehen wir neu kaufen und ich zahle selbstverständlich" Das klingt interessant aber nicht ausreichend. Er merkte scheinbar das da noch was nachkommen muss deshalb setzte er noch eins oben drauf. " Ein Wellneswochenende für dich und Li in einem fünf Sterne Hotel?" Yes. Er hatte mich am Hacken. Und wie ich dieses Wochenende haben wollte. "Ihre Angebote klingen verlockend. Ich nehme an." Waren meine einzigen Worte zu diesem Thema. Leon's Gesicht erhellte sich schlagartig und er umarmte mich stürmisch. Zu. viel. Nähe. Ich täschelte ihm nur den Rücken und hoffte das er bald wieder los lässt.
"Daran müssen wir aber noch üben wenn wir ein Wochenende das immer noch glückliche Pärchen spielen wollen." Sagte mir Leon grinsend ins Gesicht. "Wie Wochenende? Ich dachte nur ein Tag?" Warf ich komplett überrumpelt in den Raum. "Ach hab ich vergessen zu erwähnen das wir Freitag hinfahren dort schlafen, Samstag das Fest ist, und wir erst Sonntag Abend wieder fahren? Upps." War das einzige was er dazu zu sagen hatte. Meine Gesichtszüge entglitten mir und ich starrte ihn bloß fassungslos an.

Nach einer Kurzen Schockminute fasste ich mich wieder und erinnerte mich an mein erhandeltes Wochenende. Ach wird schon halb so schlimm werden. Hoffe ich. Ich seufzte und nickte. Ich hatte ja sowieso schon zugesagt. Wie ein Junges Reh sprang der 25 Jährige vor mir auf und ab. Ich musste schmunzeln. Maches ändert sich halt nie.

So schön langsam hatte ich es dann geschaft die letzten Einzelheiten zu besprechen und ihn dann aus meine Wohnung zu verbannen. Fernseher ich kommen. Und damit mich diesmal aber auch wirklich niemand stören konnte stellte ich die Klingel ab und stöpselte das Telefon aus. Hoffentlich lassen mich die restlichen Geschöpfe für heute in ruhe.
Doch vorsorge brachte nichts den kaum saß ich wieder auf der Couch, klingelte mein Handy. Drecks Teil. Es war Li. Wer auch sonst. Wären ich dabei war auf den grünen Hörer zu drücken, denn Li wegdrücken ist so ungefähr der größte Fehler den man eigenen kann, bummerte jemand mit aller Kraft gegen meine Haustür. Ich glaub sowas nennt man Karma. Wenn man Telefon und Klingel ausstellt dann ruft halt jemand auf dem Handy an und wer anders klopft gleichzeitig an deiner Tür. Minimal überfordert nahm ich den Anruf an und machte mich auf den Weg zur Tür. " Heyy Pia will dich gar nicht lange stören aber.... Hallo jemand am Telefon?" Kam es aus den Lautsprecher meines Handys. Ich war an der Tür angekommen und nun stand mein werter Nachbar auf meiner Matte und begrüßte mich wie Leon heute schon mal mit einem "Heyy". "Ja, Hii" Das war so die Antwort die für beide Gesprächspartner galt. Das ja für Li das ich da bin und das Hii für meinen Nachbarn. Doch dann fing die Verwirrung an. Beide fingen das quasseln an und ich musste mich echt konzentrieren beide zu verstehen. "Als wie gesagt kurz und knapp. Bock feiern zu gehen?" Fragte Li wären mein Nachbar meinete " Hättest du ein bischen Zucker ich hab leider nichts mehr und muss für morgen Kuchen backen." Also ersten nein ich hatte gar kein Bock feiern zu gehen, doch irgendwie war ich so mit der ganzen Situation überfordert das meine Antwort nicht ganz an die Person ging an die sie sollte. "Ja hab ich warte" sollte eigentlich an meine Nachbar wegen dem Zucker gerichtet sein doch Li dachte das ich ja zum feiern meinte. "Super ich hol dich um 21 Uhr ab" war dann natürlich Li's Antwort. "Ja em das wäre cool danke" antwortet mein Nachbar vor der Tür. "NEIN. HALT DAS MEINTE ICH NICHT" Rief ich aufgebracht ins Telefon weil ich nicht mit Feiern gehen wollte. Doch zu spät Li hatte schon aufgelegt. "Ist ja gut dann nicht ganz ruhig" meinete der Männlichen Besuch vor meiner Tür. Upps er dachte ich meinte ihn. Peinlich. "Nein nein warte dich meinte ich nicht, ich hab Zucker warte." Rief ich eigentlich schon wären dem gehen.
Nachdem mein Nachbar nun endlich mit Zucker versorgt war und ich mich damit abgefunden hatte das ich jetzt wohl oder übel feiern gehen muss. Führte mein Weg ins Bad. Erstmal Duschen. Schadet nie. Na dann auf in Nasse.