7. Kapitel

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Helena bestieg als Erstes die Tube. Unter ihr öffnete sich der Boden und sie fiel aus der Kälte hinaus. Sie seufzte erleichtert auf, als sie die Wärme spürte und ihre gefrorenen Gliedmaßen wieder auftauten. Nach und nach stiegen auch die anderen hinein und ließen sich fallen. Sarah und Fabi rutschten gemeinsam als letztes. Sie war noch so fertig von dem Tod eines erneuten Clashmitglieds, sodass sie Fabi's Geborgenheit brauchte. Selbst seine nasse Kleidung störte sie nicht. Als dann auch die Wärme mit hinzukam,  beruhigte sie sich und fühlte sich bereit, die Trauer beiseite zu schieben, solange sie noch Fabi und ihre restlichen Freunde hatte. Doch sie wusste, dass sie irgendwann so seelisch fertig sein würde, dass sie zusammenbrechen würde, unter der Leere, dich sich langsam nach und nach in ihr ausbreitete.... Sie landeten in der neuen Tube, wo sie ihre Kameraden auf saftigen Gras stehen sahen. Gemeinsam stiegen sie aus und sofort deaktivierte sich die Tube. Angenehme Wärme schlug ihnen entgegen, frische Luft ließ sie aufatmen. Die Baumkronen rauschten in einer sanften Brise, wo einzelne Blätter sich lösten und zu Boden segelten. Vögel zwitscherten, sie hörten das Rauschen von Wasser und eine Rehfamilie ging im Schatten der Bäume an ihnen vorbei. Sie standen mitten auf einer Lichtung, die sehr einladend wirkte, umringt von einem Wald. Langsam begannen die Grillen zu zirpen. Der Himmel färbte sich langsam rot um dann später in das dunkelblau, fast schwarze, überzugehen. Ihre Schatten wurden länger und sie waren froh, dass sie sie nicht erneut angriffen.
"Lasst uns was zu essen machen und dann schlafen gehen" schlug Anna vor. "Für heute ist es zu spät zu der nächsten Aufgabe zu gehen"
"Sarah, hast du noch das Essen?" fragte Coni und sah zu der Angesprochenen, die immerhin die ganze Zeit den Proviant mit sich herumgetragen hat.
Sarah löste sich von Fabi, rieb sich kurz die schweren Augen, lächelte und nickte dann.
"Hier" lächelte sie und schob den improvisierten Beutel von ihrem Rücken.
Sie reichte ihn Coni, der sofort eine Wasserflaschen rauskramte und einen Schluck davon trank.
"Hey, wir müssen hier teilen!" lachte Elly und drückte die Flasche, so,  sodass Conis Gesicht nun nass war.
"Na warte" knurrte er und leerte die Flasche über ihren Kopf.
Da sie ohnehin noch durchnässt von dem Schnee war, interessierte es sie wenig. Doch es interessierte sie, dass sie nur wenig Proviant zur Verfügung hatten, wo sie nicht wussten, woher dieses eigentlich kam.
"Arschkopf" schlug sie ihm gegen die Schulter und lachte.
"Hört auf das Wasser zu verschwenden!" meldete sich Sophia und nahm Coni die leere Wasserflache weg.
"Kannst du nicht neues zaubern, Härri Kotter?" wackelte Janis mit den Augenbrauen. "Außerdem brauchen, wir die Zelte, unsere Kleidung sollte getrocknet werden, damit wir nicht krank werden..." zählte er an den Fingern ab, was noch alles getan werden muss "Oh und ein Feuer wäre nett"
"Noch was, werter Herr?" rollte sie mit den Augen "Was würdet ihr nur ohne mich machen" seufzte sie und holte ihren Zauberstab hervor.
"Wir wären verhungert und verdurstet ohne dich" sagte Lea.
"Stimmt" kicherte Anna.
"Eidotter, Gänsekraut und Sonnenschein... die blöden Zelte sollen hier sein" sagte sie und die weiße Kugel bildete sich wieder an der Spitze des Stabes.
Aus dem Nichts schwebten die Zelte herbei und setzten sich kreisförmig auf dem Boden zusammen. Sie murmelte noch ein bisschen und aus dem Wald kamen Stöcke und Steine gerollt, die sich zu einem Lagerfeuer zusammensetzten und sich entzündete. Das Feuer erhellte ihnen die Lichtung, die langsam von der Nacht verschlungen wurde. Einzelne Sterne blitzten schon am Himmel und das rot verabschiedete sich. Drei Wasserflaschen tauchten noch auf und die Kleidung von allen wurde getrocknet. 
"Danke Härri Kotter" klopfte Coni ihr auf die Schulter und setzte sich an das Lagerfeuer.
Triumphierend lächelte Sophia und schob den Zauberstab in ihren Ärmel.
Sie verbrachten einen entspannten Abend, in dem sie kochten, redeten und lachten. Die Zeit verging hier langsamer, was sich daran zeigte, dass an einem Tag 3 Leute sterben konnten. Als der Mond hell über sie strahlte und die Lichtung mit seinem sanften Schein mit erhellte, gingen sie schlafen und verdrängten all die schrecklichen Dinge von diesem Tag. Sie träumten nichts, trotzdem erholte sie der Schlaf. Elly wachte am nächsten Morgen als erstes auf und verließ das Zelt, das sie mit Sophia geteilt hatte. Die anderen schliefen noch tief und fest. Die Sonne ging gerade erst auf und verdrängte langsam die Nacht. Elly streckte sich ausgiebig und lauschte dann, ob die anderen wirklich noch schliefen, oder ob vielleicht noch jemand wach war. Doch sie hörte nur ruhiges, gleichmäßiges Atmen und das Rauschen des Wassers, dass sie gestern schon gehört hatten. Da sie nichts zu tun hatte, setzte sie sich die Flügel auf den Rücken und hob vom Boden ab. Sie flog über die Bäume hinweg, genoss den kühlen Gegenwind und folgte weiter dem Rauschen. Nicht allzu weit von dem Camp entfernt, entdeckte sie einen Fluss, der durch den Wald verlief. Optimal um sich zu waschen. Das musste sie den anderen erzählen. Mit einem breiten Grinsen, da sie einen schönes Plan hatte, wie sie die anderen weckte, flog sie eilig zurück und landete wieder auf dem Gras bei dem Camp. Sie nahm ihre Flügel ab und legte sie an einen Baumstamm, den sie gestern Abend als Sitzmöglichkeit verwendet hatten. Elly nahm den Topf, der über dem Lagerfeuer hing und einen Löffel (Sponsored by Sophia) und schlug mit dem Löffel gegen den Topf.
"Aufwachen!" rief sie.
Flüche und genervtes Grummeln bekam sie als Antwort. Die ersten sahen müde und zerzaust aus ihren Zelten hinaus, wollten wissen, weshalb Elly so einen Lärm machte. 
"Warum weckst du uns?" grummelte Anna und rieb sich die müden Augen.
"Ich habe einen Fluss gefunden, in dem wir uns waschen können" lächelte Elly breit.
"Waschen?" fragte Sarah mit verschlafener Stimme und fuhr sich durch das zerzauste Haar.
"Richtig. Wir Mädchen können ja zuerst und dann die Jungs" antwortete Elly.
"Gib uns noch 5 Minuten"grummelte Sophia, die auch aus dem Zelt lugte. "Warum im Gottes Namen bist du nur so früh wach?"
"Wegen meinem Schlafrhythmus, der eher pfui als hui ist" antwortete Elly "Ich gebe euch 5 Minuten Zeit"
"Mir noch 3 Stunden" hörte man nur Lea grummeln und das Rascheln einer Decke
"Vergiss es, du kommt jetzt mit" kicherte Helena und verließ das Zelt, das sie mit dem Morgenmuffel geteilt hatte.
"Warum müsst ihr nur so früh alle wach sein?" jammerte Lea und kämpfte sich aus der Decke.
"Die Mädchen gehen sich waschen?" fragte Janis neugierig und kam aus dem Zelt heraus, das er sich mit Coni geteilt hatte. "Da kommen wir mit"
"Oh ja" grinste Coni und schaute ebenfalls aus dem Zelt hinaus.
"Ihr geht nach uns, ihr Spanner" versuchte Sarah streng zu klingen, doch musste dann kichern.
Sie stieg aus dem Zelt hinaus und setzte sich auf den Baumstamm.
"Wir machen Essen" gähnte Fabi und krabbelte ebenfalls aus seinem Zelt.
"Klingt gut" lächelte Elly. "Los, Ladies, wir müssen die Aufgabe heute noch machen" drängelte Elly.
"Ja ja, wir kommen schon" grummelte Anna.
Der Morgen war eindeutig nicht von vielen die Lieblingstageszeit. Die Mädchen liefen müde los, wobei Elly die einzige war, die hellwach war. Nach 5 Minuten kamen sie bei dem Fluss an, wo sie sich zuerst umsahen. Viel zu sehen gab es nicht. Nur Bäume und den Fluss. Sie wollten sich nur vor dem ausziehen drücken.
"Ist das Wasser kalt?" fragte Sophia, kniete sich am Wasser hin und streckte einen Finger hinein. "Es ist angenehm kühl" schlussfolgerte sie.
"Na dann los" sagte Sarah und begann sich auszuziehen.
"Du willst wirklich... nackt da rein?" hob Helena die Augenbrauen hoch.
"Also, ich habe nix dagegen" grinste Elly schelmisch und begann sich ebenfalls auszuziehen.
"Uns gucken die Jungs eh nicht zu, da die Essen machen sollen" zuckte Sarah mit den Schultern und entledigte sich ihres letzten Kleidungsstückes.
Mit heftigem Nasenbluten saßen die Jungs versteckt im Dickicht und schauten den Mädels zu, wie sie sich ihrer Kleidung entledigten und in das Wasser stiegen.
"Wie bei Baywatch, nur das sie nackt sind" flüsterte Coni und sah sehr interessiert weiter zu.
"Also Sarah gefällt mir am besten" murmelte Fabi und schaute auf ihre nicht gerade kleine Oberweite.
Sie sahen noch kurz den Mädchen zu, als Fabi ein Rascheln von hinten vernahm. Irritiert sah er zurück, aber selbst die beiden  Jungs haben nichts mitbekommen.
"Ich gehe mal kurz mir was anschauen" sagte Fabi und schlich in die Richtung, von der er das Rascheln vernommen hatte.
"Du lässt dir das wirklich entgehen?" flüsterte Janis ungläubig und wollte zu Fabi sehen, doch der war schon längst verschwunden.

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