Die Riptide

Kapitel 1

"William Solace wird wegen Piraterie, vorsätzlichen Mordes und Verbrechen gegen die Englische Krone am heutigen Tage zum Tode am Galgen verurteilt"

Dies waren die Worte, die sein Leben beenden sollten. Will wusste allerdings, dass heute noch nicht sein Todestag war. Er war Arzt der Riptide, dem gefürchtetsten Piratenschiff der Weltmeere, und er wusste, dass die Crew, seine Freunde an Bord ihn retten würden.

Percy, der Captain und Sohn des Meeresgottes Poseidon, hatte den Halbgöttern, die von der Gesellschaft aufgrund ihrer Gaben verstoßen wurden, an Bord der Riptide ein neues Zuhause gegeben. Jeder konnte auf dem Schiff helfen und wenn einer geschnappt wurde, so ließ Percy ihn nicht hängen. Der Captain und seine Brüder hatten auf der ganzen Welt ihre Kontakte, und halfen allen Verstoßenen so gut es ging.

Will wurde zum Galgen geführt. Er lächelte. Bald, ja bald würde es so weit sein. Dann würden sie kommen um ihn zu holen.

"Irgendwelche letzten Worte?", fragte Commodore Jason Grace, als Will gerade der Strick um den Hals gelegt wurde.

"Ihr werdet die Riptide und die Crew niemals kriegen. Wir sind zu schnell - zu mächtig."

"Wenn ich mich nicht Irre, so steht Ihr nun am Galgen und wartet auf den baldigen Tod. Also haben wir ein Mitglied der Crew. Der Rest wird auch nicht schwer zu schnappen sein", meinte der Commodore abfällig. "Ihr hättet auch reden können, dann hättet Ihr nur eine Gefängnisstrafe bekommen."

"Und meine Crew verraten? Auch wenn ich ein Pirat bin, so ist mir die Bedeutung der Begriffe 'Ehre' und 'Loyalität' dennoch bekannt. Ich verrate weder mein Schiff noch meine Crew oder den Captain."

"Ihr seid den falschen gegenüber loyal. Ihr solltet der Krone gegenüber loyal sein."

"Ach ja? Dann verratet mir eins, Commodore Grace", Will spie die letzten Worte voller Abscheu aus "Wo ist eure Schwester Thalia?"

Jason runzelte die Stirn. Seine Schwester war tot - bei einem Unfall ums Leben gekommen.

"Sie ist tot. Sie stürzte von der Hafenmauer."

Der zum Tode verurteilte lachte kalt auf. "Eure Schwester lebt. Sie haben sie aus dem Wasser gefischt, als eure Mutter sie ertränken wollte, aus Angst vor ihren Fähigkeiten. Ein Wunder dass sie Euch noch nicht umgebracht hat."

"LÜGE!", brüllte der Commodore. "Hängt ihn endlich!"

"Zu spät", flüsterte eine Stimme, die doch über den ganzen Platz zu hören war. Der Himmel verdunkelte sich und die Temperatur sank um einige Grad. Einige der Damen fielen in Ohnmacht.

Aus den Schatten trat ein dünner, blasser Junge. Er trug schwarze Gewänder, hatte schwarzes Haar und schwarze Augen.

"Der Captain schickt mich", murmelte der unheimliche Fremde und schlenderte auf den Galgen zu. "Er sagte, dass einer seiner Männer hier wäre und Hilfe brauchte."

"Wer seid ihr?" Gouverneur Frederic Chase, der auf der Ehrentribüne gesessen hatte, war aufgestanden. Er versuchte ein Zittern zu unterdrücken, doch es misslang ihm. Kalte Angst ging in Wellen von dem Unbekannten aus.

"Der Geisterkönig" antwortete der Junge "Und ich bestimme, dass William Solace heute nicht sterben wird" Mit diesen Worten klatschte er in die Hände und der Boden öffnete sich. Heraus krochen Skelette.

Die Zuschauermenge verfiel in Panik. Alle wollten dieser Hölle entfliehen. Die Skelette - es waren fünf an der Zahl - drehten sich zum 'Geisterkönig' und erwarteten Befehle.

"Befreit ihn", der Junge in Schwarz zeigte auf Will "und tötet alle, die sich euch in den Weg stellen"

Dann wandte er sich um und verschmolz wieder mit den Schatten. Seine Aufgabe war erledigt.

Das erste Kapitel ist geschafft und ich hoffe es gefällt euch. Die Grundidee dieser Geschichte ist von labello, welche auf Fanfiction.de ihre eigene Geschichte hat.

Ich werde nicht regelmäßig Kapitel hochladen, da mir die Zeit dazu fehlt.

Nathalie