{Chapter 7} ~ Selbstverletzung

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"Summer, Summer... SUMMER!" schrie mich Ava an während mir der Morgenschein in die Augen fiel. "Wasis.." sagte ich verschlafen und rieb mir die Augen. "Ich hab dir was mitgebracht." sagte sie und stellte eine Plastiktüte auf das Bett. Ich drehte mich um und öffnete die Plastiktüte. "Du siehst so dumm aus ohne Brille." sagte sie und grinste mich an. "Ich liebe dich auch." sagte ich ironisch und schaute in die Plastiktüte. Es befanden sich 2 Brote drin. "Wie süss von dir." sagte ich und grinste. "Wo ist überhaupt dein Vater?" fragte ich sie und schaute aus dem Fenster. "Keine Ahnung." sagte sie und wurde monoton. Ava hatte ganz verfilzte Haare und ihre Augen waren ganz verkrustet. "Willst du dich nicht im Badezimmer schön machen?" fragte ich sie und stand auf. "okay." sagte sie und fuhr sich durchs Gesicht. Als sie rausging, setzte ich meine Brille auf und zog mich wieder an. Diesmal entschied ich mich für einen eher farbenfroheren Look. Ich guckte noch auf meinen Laptop um zu sehen ob mir jemanden geschrieben hat. Und tatsächlich schrieb mir Liam. "Was war da los bei euch, gestern Abend?" schrieb er mir. "Eklär ich dir später." schrieb ich zurück und ging aus meinem Zimmer. Im Gang standen jede menge Mädchen die alle um Ava standen. Sie wollten alle wissen was gestern Abend los war. Ava ignorierte sie aber und nach einiger Zeit gingen immer mehr weg von ihr. "Sind die immer so nervig?" fragte mich Ava und machte das Mädchenklo auf. "Und ich dachte schon die Leute aus meiner Nachbarschaft wä-" plötzlich verstummte sie. "Was ist das." fragte sie mich und zeigte auf das Graffiti auf dem Spiegel. "Diese arme Jasmin." sagte sie und versuchte es wegzuwischen. "Es geht nicht, ich habs schon versucht." sagte ich und zog Ava weg. "Ach man. Diese Gesellschaft wird immer schlimmer." sagte sie mit einem angewiederten Blick und ging wieder raus. "Hier, nimm meinem Kamm." sagte ich ihr und gab ihn in ihre Hand. "Danke." sagte sie und fing an ihre Haare zu strählen. "Kennst du diese Jasmin?" fragte sie mich als wir nach draussen gingen. "Nope."  sagte ich. "Sie tut mir so leid." sagte sie weiter. "Hey Summer, wer ist deine Freundin hier?" schrie jemand hinter uns. Wir drehten uns beide fast schon synchron um und erblickten den Hausmeister. "Hey Mr.... wie heissen sie nochmal?" sagte ich. "Nenn mich Carlos." sagte er und stellte sich zu uns. Er war kleiner als Ava und recht pummelig. "Und wer ist das hier?" fragte er mich und schaute zu Ava. "Ich bin Ava und ihre... Kollegin." sagte sie und schaute mich an. "Das ist aber schön, ähm sag mir Summer, was ist gestern Abend passiert?" fragte er mich und knetete seine Hand. Ich wollte schon Ava das Wort geben, doch da sagte Carlos wieder was. "Die Ameisen haben mir es nur teilweise erklärt. Irgendein Vater oder so?" sagte er zu uns. Ava duckte sich langsam zu mir und flüsterte "Ameisen?" zu mir. Ich schaute zu ihr und kreiste den Finger neben meinem Kopf im Kreis. "Oh." sagte sie. Nachdem sie Carlos erzählt hatte, was gestern Abend passierte schaute er uns geschockt an. "Wow, das tut mir l-" "Carlos, kommen sie!" schrie jemand plötzlich rum. Ich schaute mich um und erblickte Jefferson der am Tor zu den Schlafzimmer stand. "Ich komme!" schrie er zurück und winkte zu ihm. "Es tut mir leid, reden wir später weiter." sagte er und grinste uns an. "Bye!" sagte Ava und grinste ihn auch an. Danach ging Carlos richtung Jefferson. Er sah mit seinen zu kurzen Beinen lustig aus beim laufen. Als er bei Jefferson ankam, schaute mich Jefferson an und fing an zu grinsen. Ich fühlte mich unwohl dabei und sah weg. "Komm schon Summer! Begrüss deinen Lehrer!" schrie er und klatschte in die Hände. Ava bemerkte wohl, dass ich mich unwohl fühlte, und sagte Jefferson dass er mich in Ruhe lassen sollte.  Nachdem sich Mr.Jefferson aus dem Staub machte, bedankte ich mich bei Ava für ihre spontane Rettungsaktion. Sie dreht sich zu mir und sagte mit einem leichten Grinsen "Ist schon gut, mach ich doch gerne." Wir liefen noch ein paar Minuten um den Campus, bis wir schliesslich Bea fanden, die grade unter einem Baum meditierte. Ava kapierte ihr meditieren anscheinend nicht und fragte sie was sie grade machte. "Ich meditiere, sieht man doch." sagte sie während sie immernoch ihre Augen geschlossen hatte. "Wollt ihrs auch versuchen?" fragte sie uns und schaute in unsere Richtung. "Wir wollten dich eher fragen, ob du mit uns zum Pool gehst, wir wollten dir Liam vorstellen." sagte ich. "Ähm, ok." sagte sie und stand auf. Gleich darauf suchten wir zu dritt Liam. "Es tut mir immernoch leid dass ich dich gestern umgestossen hatte." sagte Ava nachdem wir eine weile lang stumm durch den Campus liefen. "Ist schon gut, mir ist nichts passiert." sagte sie und starrte zum Himmel.  "Gut zu hören." sagte Ava und schaute ebenfalls rauf. "Und wieso genau willst du mich Liam vorstellen?" fragte mich Bea gleich danach. Ich hatte mir nicht wirklich viele Gedanke gemacht, weshalb ich ihr Liam vorstellen sollte. Ich überlegte zuerst einige Sekunden und sagte dann "Wir können ja vielleicht eine Gruppe machen." Es hörte sich zuerst dumm an, doch je länger ich drüber nachdachte desto cooler kam es mir vor.  "Oh ok." sagte Ava kurz und schien auch etwas zu überlegen. Wir liefen dann zum Hinterhof der Univeristät und erblickten ein Mädchen, das zu heulen schien. Ich war zuerst geschockt und konnte nicht reagieren. Ava schien es genau so. Bea allerdings, reagierte Blitzschnell und rannte zu dem Mädchen, was immer lauter heulte, bis sie schliesslich auf den Boden lag. "Jasmin, was ist passiert!" schrie sie und setzte sich neben sie und nahm sie nach oben. Ich und Ava guckten uns zuerst komisch an und  bemerkten erst nach ein paar Sekunden, dass das Mädchen anscheinend die ist, die an den Spiegel geschrieben wurde. Ava wollte schon zu ihr losrennen, aber ich hielt sie am Arm fest. "Wenn wir jetzt zu ihr losrennen, wird es peinlich für sie, da wir sie nicht kennen." sagte ich und versuchte sie zu mir zu ziehen. "Dann halt, wir warten bis Bea uns ruft." sagte Ava und stand neben mir. Jasmin hatte einen Zopf und schulterlanges Haar, die sehr fest aussahen. Ausserdem hatte sie ein Muttermal und war ziemlich dick angezogen. Sie war extrem dünn und hatte schwarze Klamotten an. Wir warteten noch eine weile und wurden immer ungeduldiger, da Bea so aussah als ob sie auch gleich heulen würde. Nachdem Jasmin angefangen hatte ihre Haare auszureisen, platze uns beiden der Kragen und wir rannten synchron zu ihr. "Hey, hör auf mit dem!" schrie Ava und nahm ihre Hände. "Wer bist du und wer gibt dir das recht, mir zu sagen was ich tun sollte." sagte Jasmin mit einer leisen, piepsigen Stimme. Ich guckte an ihr vorbei und sah Bea wie sie ihr Gesicht zu verdecken versuchte. Trotz alledem sah man wie sie heulte. "Oh Gott." sagte Ava und ging ein paar Schritte zurück. "Was i-" plötzlich sah ich auch was sie meinte. Jasmins gesammter Arm war voller Blut.

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