17. Doch er sprach nicht. #Wattys2017

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Papaoutai- Stromae

"Äh und deswegen bin ich hier?

Definitiv nicht!"

Er schmunzelte. Und gerade das machte mir Angst.

Ich hatte was gegen ihn gesagt und er schmunzelt?

Ich hatte 2 mögliche Gründe dafür.

1. Es kommen gleich Leute die mich für ihn verprügeln, oder 2. er ist von nem beknackten Geist oder was weiß ich besetzt.

Der 1. mögliche Grund kam mir auf jedenfalls sinnvoller vor, weshalb ich mich innerlich schon darauf vorbereitete, dass ich gleich verprügelt werden würde.

"Du bist ganz schön vorlaut, weißt du das?"

Fragte er mich. Und das immernoch schmunzelnd!?

Ich gab von mir nur ein abwertendes 'Tss', weil ich gerade nicht in der Lage war einen vernünftigen Satz zu sprechen.

"Na na na, so wird hier doch nicht geredet" versuchte er lustig zu sein und unterstrich das gesagte noch mit seinem hin und her wackelnden Zeigefinger.

"Ich weiß ja nicht wie es bei dir aussieht, aber ich muss noch zum Unterricht, also wenn ich jetzt gehen kann"

"Du warst die ganzen Tage immer ein Teil nicht anwesend, da wird diese Zeit ja keinen großen Unterschied machen."
Sagte er auf einmal komplett ernst.

"Klar gerade jetzt muss ich doch den verpassten Stoff nachholen.

Schönen Tag noch!"

Wütend stürmte ich aus dem Raum und schlug die Tür hinter mir zu.

Kurz bevor mich dann der Typ von vorhin schnappen konnte, wich ich zu Seite aus und rannte in die Richtung, aus der wir gekommen waren.

Mit einem Blick über die Schulter stellte ich sicher, dass mir der nicht gefolgt war und ich nun hechelnd an der Wand angelehnt stand.

Es war kein langer Weg gewesen, aber ich bin gesprintet, wie noch nie, weshalb icha ich so aus der Puste war.

Noch bevor mich irgendjemand noch sehen konnte, lief ich zu meinem Unterrichtsraum und versuchte so unauffällig wie es nur ging mich hinein zu schleichen.

"Na wen haben wir denn da?"

Unterbrach mich die strenge Stimme der Lehrerin, beim auf mein Platz schleichen.

Ertappt drehte ich mich um und schaute in ihr Gesicht.

"Tschuldigung, aber ich habe verschlafen."

Beichtete ich meine Lüge.

"Das nächste Mal wird sich aber nicht einfach rein geschlichen, okay?

Sagen wir es gibt einfach kein nächstes Mal!"

Damit war das Thema für sie beendet und ich hechtete mich mit ein paar schnellen Schritten auf meinen Platz und ließ mich wie ein nasser Sack auf den Stuhl plumpsen.

Gernervt atmete ich aus. Alles Jack Rivers Schuld!

Ich hatte Lust ihm meine Meinung zu geigen, aber nach dem Vorfall, wollte ich lieber jeglichen Kontakt mit ihm und seinem komischen Freund vermeiden.

Und das klappte auch ganze 2 Tage lang sehr gut.

Mit vollgepacken Einkaufswagen, den ich vor mir her schob, schländerte ich durch die Gänge des Supermarktes.

Ich summte mit der Musik mit, welche aus den Lautsprechern des Ladens ertönte.

Unachtsam schob ich gerade den Wagen um die Ecke, als jemand neben mich trat.

Es war kein geringerer als Jack Rivers.

Ich wusste, dass ich mich ihm irgendwann wieder stellen musste, aber ich hatte es definitiv nicht so geplant.

Erstens nicht in der Situation und zweitens auch nicht so früh.

Als hätte ich ihn nicht bemerkt schob ich den Wagen ganz normal weiter.

Um meine Aufmerksamkeit zu bekommen räusperte er sich.

Um meine Desinteresse noch mehr zu zeigen, schnappte ich mir das nächstbesten aus dem Kühlregal neben mir und stopfte es in den Einkaufswagen.

"Wenn du was von mir willst, dann Rede!"

Sagte ich so gelangweilt wie es nur ging, um meine aufgekommene Nervosität zu über spielen.

"Nun, ich... ich wollte" er räusperte sich "Äh ich wollte"

"Komm zum Punkt, das gestotter ist ja nicht auszuhalten" Unterbrach ich ihn nun.

Mittlerweile waren wir bei der Kasse angekommen, sodass ich meinen Einkauf auf das Band legte. Eins nach dem anderen, schön langsam, um so beschäftigt wie möglich zu wirken, damit ich nicht noch weiter reden musste.

Doch er sprach nicht.

Ich fragte mich mittlerweile ob die Unsicherheit gespielt war, da es keine Selbstverständlichkeit für ihn war, zu stottern.

Erst als wir wieder draußen waren fing er an zu reden.

"Hör mir mal gut zu!"

Ich war mir sicher die Unsicherheit war gespielt gewesen, denn sein leicht angsteinflößendes Auftreten war wieder da.

"Entweder du hälst dich an das was ich dir sage, oder du kommst gewaltigen Stress.

Mir egal ob du noch neu bist oder nicht!"

Schnautzte er mich an.

"Komm mal runter!

1. Blaff mich nicht von der Seite an und 2. wenn irgendwas je sein wird, glaub mir ich ruf die Polizei!"

"Du wirst es nicht wagen!" knurrte er.

"Und ob, schließlich hast du ja nichts zu verbergen, oder?" provozierte ich ihn, da jeder ganz wusste, dass er mit Drogen dealte.

Und auch wenn die Situation ungünstig war, provozierte ich ihn weiter.

"Und wehe du oder einer von deinen komischen Freunden wird mir jeh zu nahe kommen, dann schwör ich dir, landet ihr alle im Knast.

Kannst da ja deinen Vater besuchen!"

drohte ich ihm. Mir war klar ich war zu weit gegangen, seinen Vater da mit rein zu ziehen, aber die Wut die in mir aufkochte, war schwer zurück zu halten.

Dass ich zu weit gegangen war spürte ich auch kurz danach, als ich mit voller Wucht gegangen eine Wand geschubst wurde.

"Lass meinen Vater daraus! Wie kannst du es wagen so etwas über ihn zu sagen, wenn du gerade erst ein paar Tage weißt, dass ich existiere?

Wie kannst du von ihm wissen?

Welches Arschloch hat dir davon erzählt?"

Er spuckte mir regelrecht die Fragen ins Gesicht, doch ich bekam sie gar nicht alle mit, da ich zu beschäftigt war meinen Schmerz, von dem Aufprall an der Wand, zu unterdrücken.

26.06.17
28.06.17

Sry das am Samstag doch kein Kapitel kam, denn so verplant wie ich bin, habe ich es erst angekündigt und dann voll verpennt.

Aber naja, es tut mir leid.

Comeback GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt