7. Lass mich durch!

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Vor meinem Motorrad standen wieder Menschen.

Diesmal waren es zum Glück auch weit aus weniger.

"Lasst mich mal bitte vorbei" sagte ich angenervt und versuchte mir meinen Weg zum Motorrad zu erkämpfen.

Doch genau wir vorgestern ignorierten mich die Meisten.

"Sorry aber ich muss hier durch" sagte ich nun komplett genervt.

Es drehte sich jemand um, musterte mich und zog spöttisch die Augenbrauen hoch.

"Sicher? Was willst du denn bei so einem Motorrad?"

Meine Fresse, checken die das denn nicht, dass das meins ist?

So unglaubwürdig das ein Mädchen ein Motorrad hat?

"Das ist meins also lass mich durch!"

Lachend drehte der Typ sich nun um und ignorierte mein Fluchen.

Arschloch!

Das was ich danach tat, war eigentlich nicht das was ich wollte, aber in dem Moment war es mir egal.

"Junge? Hörst du schlecht?

Lass mich durch!"

schnautzte ich ihn an und schubste in grob nach vorne.

Empört drehte er sich um.

"Was?"

Gereitzt guckte ich ihm direkt in die Augen.

Als ich nicht antwortete, sondern ihn gereizt an schaute, baute er sich vor mir auf.

"Was?"

wiederholte er nun nochmal und versuchte angsteiflößend zu wirken.

Tja, Versuch fehlgeschlagen!

"Wie oft noch, ich muss hier durch!"

genervt rollte ich mit meinen Augen.

So schwer von Begriff?

"Weißt du wer ich bin?"

Gelangweilt zuckte ich mit den Schultern und ging die Gasse entlang, die sich mittlerweile gebildet hatte.

"Weißt du wer ich bin?" knurrte er mir nun direkt ins Ohr, während er mich an meinem Arm zurück hielt.

"Nein! Und ich will es auch gar nicht wissen!

Und lass sofort mein Arm los!"

Höhnisch lachte er auf.

Innerlich sah ich schon den Vortrag, den er mir halten würde, weil ich nicht wusste, wer er war.

Er drückte seinen Griff um meinen Arm fester.

Ich muss sogar zugeben, dass es schon so ein bisschen schmerzte.

"Lass meinen Arm los!"

"Sonst was? Was willst du mir denn tuen?

Du weißt wohl nicht wen du vor dir hast.

Ich meine Liebe bin Nick! Und..."

Ich unterbrach sein gelaber, indem ich mich ruckartig aus seinem Griff wand.

"Sonst kriegst du auf dein vorlautes Maul, Nick!"

Das Nick betonte ich extra spöttisch, einfach nur weil ich ihn provozieren wollte.

Mit schnellen Bewegungen wollte er wiederholt nach meinem Arm greifen.

Doch dem Training sei dank, hatte ich sehr gute Reflexe, weshalb ich ihm gekonnt auswich.

Was wahrscheinlich ziemlich beknackt aussah, aber es war mir relativ egal in dem Moment.

Doch im Gegenzug zu den Ausweich-Reflexen, falls man das so nennen konnte, fand ich den Ich-schlag-in-dein-Gesicht-Reflex nicht so sonderlich toll.

Die Nase haltend taumelte er ein paar Schritte zurück.

Ein bisschen Mitleid mit ihm hatte ich ja schon, er wollte nur seinen Ruf verteidigen, anderseits fand ich es belustigend, dass er vor vielen Zuschauern von mir geschlagen wurde.

"Fass mich nicht an!" zischte ich ihm noch zu, bevor ich mich zu meinem Baby wand und mit knatterndem Motor davon fuhr.

So viel zu, der 2. Schultag sollte besser werden...

Hab ich super hin bekommen.

Den restlichen Tag über machte ich so gut wie nichts.

Aber auch nur so gut wie.

Ich hatte schon etwas länger kein Sport mehr gemacht, genauer gesagt, seit dem ich hier war.

Dies wollte ich ändern.

Ich zog meine Sportsachen an und schloss die Tür hinter mir.

Als ich aus dem Gebäude kam, waren ein paar Menschen auf der Straße.

Es gab Radfahrer, Spaziergänger mit ihren Hunden und herum laufende Kinder.

Allerdings fand ich es recht gruselig, als ich an einem Bushaltestellenhäuschen vorbei kam und darin ein komplett schwarz gekleideter Mann saß.

Er sah so aus, wie ich mir böse Spione vorstellen würde.

Schwarze Hose, schwarzer extrem langer Mantel, welcher komplett zu geknöpft war und ein hohen Kragen hatte, dazu trug er eine blickdichte schwarze Sonnenbrille und einen Hut, welcher ein paar Nummern zu groß war, weshalb er fast die komplette Stirn bedeckte.

Na hoffentlich sah der nur wie ein böser Spion aus und war keiner...

Etwas verwirrt lief ich weiter.

Heute lief ich kein einziges mal am Park lang, davor hatte ich ehrlich gesagt noch zu viel Schiss.

Und ich wusste immer noch nicht, warum ich bewusstlos geworden war.

Mich interessierte es zwar, aber so langsam fing ich an mich mit dem Gedanken, es nie raus zu finden, anzufreunden.

Den gruseligen Mann sah ich zum Glück nicht mehr, womit ich zwar auch nie gerechnet hatte, aber es erleichterte mich.

Verschwitzt kam ich vom joggen zurück und stellte mich sofort unter die warme Dusche.

Das Wasser prasselte auf meinen Körper hinab, während ich mich mit dem Rücken an die kalten Fliesen der Dusche legte.

Es entspannte mich.

Nicht die kalten Fliesen, sondern die Wassertropfen, welche unsanft auf meinen Schultern landeten.

Für manche mochte das komisch klingen, aber für mich war es wie eine Massage.

An die kalten Fliesen lehnte ich mich nur an, weil ich das Gefühlt hatte, ich könnte sonst vor Müdigkeit umfallen.

Ich mein, ich hatte fast den kompletten letzten Tag geschlafen, aber trotzdem fühlte ich mich schlapp.

Warum wusste ich selber nicht.

Mit meinem grauen Bademantel schmiss ich mich auf mein Bett.

Es war weich, weshalb es noch leicht nach federte.

Gerade als ich dabei war einzuschlafen, wurde ich ruckartig wach.

Hatte ich meinen Wecker gestellt?

Wütend über mich selber, dass ich wegen so einer unnötigen Scheiße wieder hell wach war, kletterte ich auf allen vieren aus meinem Bett in Richtung Wecker.

Die Tatsache, dass meine Bettdecke in meinem Bett lag und ich nur in Unterwäsche und einem XXL Tshirt schlief, ließ mich frieren, da der Weg zu meinem Wecker halb durch den ganzen Raum ging und meine Heizung in der Nacht herunter gestellt wird.

5.5.17
6.5.17
Und Leute, ich komm gerade nicht auf mein Leben klar, schon über 100 reads in so kurzer Zeit*-* Danke, an alle die das Buch bis jetzt gelesen haben<3

Comeback GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt