Erinnerungen

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,, Oh gott sei Dank dir geht's gut! Komm rein , ich hab Cupcakes gemacht." , begrüßte mich Mr. Baxter.

Ich sagte nichts, sondern fiel ihm einfach in die Arme.

,, Liz! Ich muss dir jetzt etwas erzählen. Marie... sie ist... seit Gestern verschwunden. Niemand hat sie gesehen. Das Hotel ist zwar groß, aber ich hab fast überall gesucht." erzählte er.

Ich war außer mir. Ich schnappte mir den nächsten Teller und warf ihn auf den Boden. Und noch einen.

Anstatt mich anzuschreien oder mir zu sagen, ich solle aufhören, sagte er einfach gar nichts.

,, Nein! Nein, nein,nein " Das stimmt nich! Sie hat mich doch noch gerettet."

,, Sie ist erst danach verschwunden. "

,, Sie war noch bei mir mit im Zimmer."

,, Dann... war es... jemand anders."

,, Ich... aber..."

Ich verstummte, weil ich erst jetzt begriff, dass ich gestern nicht neben meiner Freundin eingeschlafen war.

,, Du musst vorsichtiger sein!"

Rief mir mein ,,Vater" nach, als ich heulend aus der Tür rannte.

Ich wollte sie finden, sie beschützen, sie nie wieder loslassen! Da mir nichts anderes einfiel, lief ich zu Mrs. Koopers Zimmer. Fest entschlossen riss ich ohne zu klopfen die Tür auf und blickte ins Zimmer. Darin saß Mrs. Kooper auf einem Schaukelstuhl.

,, Was haben sie mit Marie gemacht? Sagen sie es jetzt sonst...!"

Die Frau schien mich gar nicht zu sehen oder zu hören. Sie schaukelte einfach weiter und blickte aus dem Fenster.

,, Mrs. Kooper? Mrs. Kooper hören sie mich denn gar nicht?" , fragte ich sie.

Neben ihr stand auf dem Tisch eine kleine Spieluhr. Sie nahm sie in die Hand und zog sie auf. Die Melodie kannte ich nur zu gut.

,, Na na na la la, na na na la la"

Sie summte dabei mit und fing dann im Takt an einen Text dazu zu singen.

,, Wenn die eine seelich schläft, pack ich die andre und nehm sie mit. Beste Freunde waren sie einst, doch dies ist nun vorbei. Wie sie da liegt, kalt und frierend, blass und stumm. Ich hab 's getan. Ich hab es getan. Mission erfüllt, Mission erfüllt. Niemand tötet miiiiich. Niemand tötet miiiiiiiich."

,,Omg!!!! Wo haben sie Marie versteckt sie krankes Monster??? Antworten sie doch endlich! Ich weiß, dass sie mich hören können!"

Sie beachtete mich aber nicht, also setzte ich mein Glück auf den Liedtext. Es musste ein kalter, dunkler Raum sein! Der Keller vielleicht? Ich rannte die Treppen nach unten.

,, Hallo? Marie? Bist du da ?"

Keine Antwort.

Ich sah mich etwas um, dann entdeckte eine weitere Tür ganz hinten. Ich testete ob sie auf war und das war sie auch. Nochmals viele Treppen. Diese lief ich nach unten. Dann kam ich in einen dunklen Flur. Mit geschlossenen Augen und hängendem Kopf saß Marie auf dem Boden und lehnte an der Wand. Sie war an Händen und Füßen gefesselt und hatte einen Klebebandstreifen auf dem Mund.

Schnell schnitt ich ihr mit einem Tassenmesser die Fesseln auf und riss ihr das Klebeband vom Mund. Ich schlug und rüttelte sie, bis sie langsam und schwach die Augen öffnete. Neben ihr saßen lauter alte Puppen. Sie hatten alle Tassen und ein Stück Kuchen vor sich stehen, wie bei einem Kaffeekränzchen. Einfach nur krank.

,, Marie? Geht's dir gut?" , fragte ich besorgt.










,, Wer... wer sind sie?"



Last summer in Italy ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt