Eine gute Seele

12 0 0
                                    

,, Hier entlang !" , James lotste uns durch den dunklen Wald. Das Laub raschelte unter unseren Füßen. ,, Schneller alter Mann !" , schrie James mr. Baxter an. Ich schenkte ihm einen bösen Blick zu.

Ich hörte ein lautes Stöhnen. Mr. Baxter lag auf dem Boden und rührte sich nicht. Wahrscheinlich war er gestolpert oder so. ,, Weiter, lass ihn liegen" , rief James mir zu, doch ich bügte mich und gab ihm meine Hand. Ganz ruhig saß ich da und sah zu, wie er sich aufrappelte. ,, Spinnt ihr? " James war mir völlig egal und ich ignorierte ihn. Die heulenden Mädchen kamen immer näher an uns heran. Sie kreischten schon richtig vor Hunger.

Ich zog mr. Baxter am Arm weiter und wir folgten James. Er rannte auf einen übergroßen,dicken Baum zu in dem eine Art Gang war. ,, Schnell ,sie können hier nicht hin. Der Gang führte in einen kleinen ,,Raum" Ich kauerte mich in eine Ecke und starrte Löcher in die Wand. Ich weiß nicht wie lange ich dort saß, aber bald wurde ich müde und war dabei einzuschlafen.

,, Was war das ?" , James rappelte sich auf und warf einen Blick in den Gang. Plötzlich schreckte er zurück. Er wurde ganz blass. Und ich auch.

Marie.

Sie flog langsam in den Raum. In ihren Armen hatte sie Toby. Sie legte ihn vorsichtig auf dem Boden ab. In ihren Augen waren Tränen. Sie hatte lauter Wunden. ,, Marie ? Flüsterte ich." Sie legte einen Finger auf ihren Mund und verschwand.

Nach einer Weile wachte Toby auf. Doch er war so müde,dass er nach glrich wieder einschlief. In Gedanken war ich noch bei Marie. Wo wollte sie hin? Was hatte sie vor? Warum hatte sie Toby gerettet und zu uns gebracht? ,, Morgen wird ein anstrengender Tag! Wir sollten jetzt alle schlafen!" , meinte James und das taten wir auch.

Ich wurde von der Sonne geweckt, die leicht in unser Versteck schien. James saß auf dem Boden und sortierte Beeren in einen Korb. Die Schlechten leegte er auf einen Haufen.
Dann bemerkte er, dass ich wach geworden war.
,, Morgen,Liz." , meinte er freundlich.
,,Morgen" , nuschelte ich verschlafen.
Nach kurzer Zeit wurden auch die anderen wach. James und mr. Baxter gingen nochmals nach draußen um ein paar weitere Beeren zu pflücken. James meinte, die heulenden Mädchen wären sowieso nachtaktiv.
So waren Toby und ich allein. ,, Na ?" , fragte ich vorsichtig. Ich hatte keine Ahnung was ich sonst sagen sollte. Ich wollte zwar wissen was ihm passiert war, aber nicht aufdringlich wirken.
,, Hm?" , fragte er so, als ob er gerade erst aufgewacht war.
,, Wie geht's dir sooo?" Okey im nachhinein schämte ich mich für diese Bescheuerte Frage.
,, Im Ernst, Liz? Du kannst mich ruhig fragen was passiert ist."
,, Na dann..."
,, Ich weiß nichts mehr. Ich wachte auf,ihr wart weg, ich sah mich um, wurde ohnmächtig und... ja das wars auch schon."
Er tat mir Leid. Wir waren einfach ohne ihn geflohen, obwohl er hier schon ewig fest saß und niemanden gehabt hatte.
James kam wieder zurück. ,,Leute wir sollten uns auf den Weg machen, sonst schaffen wir es hier nie weg!" Wir schnappten uns alles, was wir bis jetzt gesammelt hatten und machten uns auf den Weg.

Nach vielen Kilometern war ich so erschöpft, dass ich nicht mehr wusste wie lange ich durchhalten würde. Ich stützte mich auf einem Stein ab. Meine Sicht wurde milchig.
,,Liz? Ist alles oke? Was hast du?"
Toby kam besorgt auf mich zu um mir zu helfen. Ich schloss meine Augen und wartete einfach auf den Moment bei dem ich umfallen und auf den Boden sinken würde. Bei dem alle zu mir kamen und sich über mich lehnen würden, so dass ich nichts mehr außer ein paar Köpfe sehen würde. Aber es passierte nichts. Ich stand immernoch mit der gleichen scheiß Sicht an dem genau gleichen Stein mit den gleichen Menschen und dem gleichen Vogelgezwitscher im gleichen Wald.
,, Wir haben keine Zeit für sowas, Liz! Kommt, weiter !" , motzte mich James an. Am liebsten hätte ich ihm den Finger gezeigt doch ich hielt es für unangebracht und ließ es bleiben.
Ich versuchte also mit dem Tempo der anderen mitzuhalten und quälte mich weiter.

Langsam wurde es dunkel und James schlug vor, uns wieder ein Versteck zu suchen. Wir fanden eine alte Weide und hinter ihren langen,hängenden Blättern nesteten wir uns ein. ,, Die heulenden Mädchen verabscheuen Weiden. Hier sind wir erstmal sicher!"
Es war eine kalte,dunkle Nacht. Mr. Baxter war sehr müde und schlief sofort ein. Ob Toby schlief sah ich nicht und James war wach und zwinkerte mir zu. Ein paar Minuten später schlief ich ein.

Am morgen wachten Toby, Baxter und ich zur gleichen Zeit auf. James saß auf einem Stein und zog aufgeregt an seinen Fingern. ,, Morgen!" , rief mr. Baxter in die Runde.

James stand auf.
,, Aufstehen!" , schrie er uns an. Wir wussten nicht was er von uns wollte.
Dann zog er eine Waffe aus seiner Tasche.

Last summer in Italy ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt