Justins sicht~~
Ich weiß nicht was Alaska zum weinen bringt, aber ich weiß, dass ich ihr den Wunsch erfüllen muss.
Schnell stehe ich von meinem Stuhl auf, hebe meine Hand und fahre mir verwirrt und über fordert durch das Haar. Mädchen weinen zu sehen empfand ich schon immer als nicht gerade angenehm und bei Alaska war es auch der Fall.
Klar, ich arbeite als Gärtner auf einem Friedhof, aber dennoch kann ich Trauer und Tränen nicht leiden.Meine Füße laufen wie von selbst über den kalten Boden, machen sich auf den Weg zu der kleinen Gestalt die dort im Türrahmen steht.
"ist, ist alles okay, Alaska?" Frage ich sie etwas ruhiger um sie nicht weiter aufzuwühlen. Sie antwortet nur mit einem Kopfschütteln, was soll ich dazu sagen?
Ich nehme es einfach hin, ich muss es akzeptieren, dass sie nicht sprechen will und ich sie einfach nach Hause fahren soll.Sie hinter mir her winkend gehe ich in den Flur, öffne den großen Schrank wo alle Schuhe verstaut sind und wähle meine aus. Nur Sekunden später stehe ich vollends bekleidet dort und warte darauf, dass auch Alaska endlich ihre Schuhe und ihre Jacke trägt.
Als die braunhaarige Person hinter mir, nach gefühlten Stunden ihre Schuhe trägt, öffne ich die Türe, laufe raus und warte darauf, dass sie an mir vorbei geht. Ein Griff an an den Türknauf und die schwere Holztüre fällt mit einem lauten Knall ins Schloss.
Eigentlich rechne ich damit dass Mama wütend aus dem Haus gestürmt kommt und mich wie jedes Mal anschreit, ich soll doch die Türe nicht knallen, da diese kein Panzer ist. Doch die Türe bleibt geschlossen.
Mit einem Achselzucken und einem Wink in die Richtung von Alaska fordere ich sie auf mir zu meinem Auto zu folgen, was sie auch recht schnell begreift und mir mit schnellen Schritten folgt.
Nicht mal eine Minute später lasse ich mich in die mit Leder bezogenen sitze meines Wagens sinken, ziehe die Türe zu, greife nach dem Gurt und ziehe diesen über meinen Brustkorb nur um das Ende in die Sicherung zu drücken.
Als ich meinen Blick zu Alaska wende merke ich, dass sie noch immer kleine Tränen verliert die sich den Weg über ihre Wangen suchen. Ich würde lügen wenn ich sage sie tut mir nicht leid aber wie soll mich ihr gegenüber verhalten? Meine Erfahrung mit Frauen hält sich eindeutig in Grenzen und das einzige Mädchen welches öfters in meiner Nähe weint ist meine kleine Schwester. Diese lässt sich aber meistens mit einem Besuch auf dem Spielplatz und einem Eis beruhigen bei Alaska wird sich das wohl eher schwieriger gestalten.
~~Alaskassicht~~
Die Fahrt nach Hause zieht sich endlos, Justin spricht kein Wort mit mir und ich kann sehen wie sein Kopf arbeitet. Soll ich das Schweigen brechen und ihm alles einfacher machen? soll ich mit ihm über den Streit meiner Eltern und über meine Sorgen sprechen ich bin? ratlos!
Auf der einen Seite brauche ich eine Person mit der ich sprechen kann, die mir dabei hilft meine Gedanken zu ordnen und mich wieder lebendig fühlen lässt. Auf der anderen Seite brauche ich einfach nur meine Eltern die für mich da sind, die mich in die Arme nehmen und mir sagen dass alles wieder gut wird aber ich weiß auch, dass die sehr unwahrscheinlich ist.
"Gestern" breche ich die Stille, senke meinen Blick auf meine Hände die verschränkt auf meinem Schoß ruhen. sofort spüre ich den Blick von Justin, seine braunen Augen mustern mich, schauen wieder nach vorne und fixieren die Straße. "Gestern als ich nach Hause kam, da haben sich meine Eltern gestritten. Wegen dem Tod meines Bruders und darum, dass meine Mutter nichts mehr im Haushalt tut" mein Blick sucht den von Justin , die Tränen fließen über meine Wange als wäre es wichtig den Weg aus meinen Augen zu suchen um sich zu retten, vor einem Erdbeben oder der gleichen. das bringt ihnen nicht viel, denn mein Körper fängt an zu beben, so wie er nicht mal gezittert hat, als die Polizei vor der Türe stand um die schreckliche Nachricht zu übermitteln.
Meine Hände graben sich von ganz alleine in meine Haut am Knie und suchen einen Grund, einen Grund weiter hier zu sein und nicht das Leben einfach zu verlassen um bei Travis sein zu können, doch sie finden nichts nichts außer Leere und Schmerz welcher sich durch meinen Körper zieht.
von Justin kommt in der Zeit nichts er fährt und scheint überfordert. Wie könnte ich im böse sein? ich bin doch auch einfach überfordert! wie soll es denn für außenstehende sein? doch dann merke ich, dass das Auto hält doch dann merke ich, wir sind vor meinem Haus. der Vorgarten scheint so als wäre er riesig und würde genauso trauern wie ich. Viele Blumen sind verwelkt und halten ihren Kopf stets nach unten gerichtet, aber das liegt wohl nur daran, dass sich die letzten Wochen niemand um sie kümmert, genauso wenig wie um mich.
"ich verstehe dich vollkommen, Alaska" holt mich eine sanfte, tiefe Stimme aus meinen Gedanken und Scheint meine Tränen zu trocknen. Justin löst den Gurt und lässt ihn in die Stellung zurückkehren wie alles war bevor wir eingestiegen sind. Sein Körper dreht sich zu mir, seine Augen suchen meinen Blick und finden diesen nach kurzer Zeit schon. " deine Eltern meinen das sicherlich nicht böse, süße. Ich bin mir sicher dass sie genauso überfordert sind mit der ganzen Sache wie du. Zudem versucht deine Mutter das Geschehene zu verarbeiten und ihre Trauer Leben zu dürfen, dein Vater hingegen versucht sich auf andere Dinge zu konzentrieren. gGenauso wie du deinen Weg suchst um den Verlust von deinem Bruder zu verkraften"
Seine Worte sind wahr. Ich war so doof als ich gegangen bin, es war ein Fehler. Genau jetzt ist mir wieder klar geworden, dass auch meine Eltern jemanden verloren haben und nicht nur ich. Schnell steige ich aus, winke Justin und laufe zum Haus. ich hoffe er kann verstehen, dass ich so schnell wie möglich wieder bei meinen Eltern sein möchte.
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Caught in the Rain || Justin B.
FanfictionJustin, ein 21 Jähriger Junge der seinen Eltern auf dem Friedhof aushilft, erlebt die Story seines Lebens. Durch Briefe die er zufällig an einem Grab findet, lernt er Ariana kennen. Das 19 Jährige Mädchen ist durch den Tod ihres Bruders in ihrer e...