Kapitel 21

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Als der dunkelhaarige Junge auf mich zu kommt, dreht sich mein Magen um ganz 180°.

Was will er von mir?
Warum hält er seinen starren Blick direkt auf mich gerichtet?

Kurz nachdem mir diese Gedanken durch den Kopf gehen sitzt der Typ schon neben mir. Seine schmalen Lippen sind zu einem kleinen lächeln verzogen, ein paar schwarze locken hängen ihm an der Stirn herum.
Seine Jeans verwaschen und durchlöchert, sie sollte schon so um die 5 Jahre alt sein wenn mich nicht alles täuscht.

Alles in einem sieht er gar nicht ganz so schlecht aus, trotz dem komischen Gefühl im Magen lodert ein wenig Aufregung und Neugier in mir auf.

"bist du zum ersten Mal hier?" Fragte mich der große Typ neben mir und lässt seinen Blick nicht einmal von mir. "I-ich" stammel ich los, weiß nicht wohin mit mir und nicke einfach nur als weitere Antwort. "ich bin tyler" stellt er sich vor und ich reiche ihm die Hand.

Nachdem Tyler und ich uns eine Weile unterhalten haben, bin ich zu dem Entschluss gekommen man kann ihm vertrauen. Er hat fast das selbe erlebt wie ich! Seine Eltern haben sich kaum um ihn gekümmert und dann ist er einfach abgehauen und lebt seit 2 Jahren also seit er 17 ist auf der Straße.

Als ich erfuhr wie lange er schon auf der Straße lebt, konnte ich nicht anders und musste Fragen wie man an Essen kommt und wo man am besten Duschen kann. Daraufhin hat er mir versprochen mir ein paar Tipps und Tricks zu zeigen, solange ich bei ihm bleibe.

***

Tyler fordert mich nach ein paar weiteren Minuten der Unterhaltung dazu auf, ihn zu einem geeigneteren platz zu folgen an dem man schlafen kann. Er nahm mir eine Tasche ab und führt mich durch den Park zu einer verlassenen Halle. Sie ist riesig, etwas heruntergekommen aber Wind geschützt. Mit schnellen Schritten folge ich ihm in das Gebäude und muss zum erschrecken feststellen, dass neben uns noch 10 weitere Betten aufgeschlagen waren. Traurig, dass Menschen und ich mal so leben müssen.

Ich räusper mich,nehme tylers Hilfe an und baue mir ein Bett direkt neben seinen Schlafplatz. Mir bleibt nichts anderes übrig als einfach hier zu bleiben und ihm zu vertrauen, denn alles ist besser als unter dieser Brücke schlafen zu müssen.

***********

Am nächsten Tag werde ich etwas früher wach als sonst, einfach weil mich die Kälte gepackt hat und meinen Körper durch schüttelt wie ein kalter Wintertag den Sommer total über rennt.

Als ich dann neben mir schaue, sehe ich Tyler nicht mehr neben mir liegen. Sofort packt mich die Angst, ich stämme meine Hände auf dem Boden ab und raffe mich auf. Wo ist er nur? geht es mir die ganze Zeit durch den Kopf während ich versuche an den schlafenden Leuten vorbei zu kommen.

Meine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen gepresst, stoße ich nach einiger Zeit suchen dann auf einen rauchenden Tyler welcher vor dem Gebäude steht.

"Na süße" spricht er rau und man kann sehen, wie sein warmer Atem in der kalten morgen Luft verdunstet. Sofort muss ich mich schütteln, niemand nennt mich süße, wirklich niemand. Dennoch hebe ich meine Mundwinkel zu einem freundlichen Lächeln an "M-morgen" stammel ich, verschränke die Arme vor meiner Brust. "Ich habe eine Idee wie wir beide an Essen kommen können, Prinzessin" sofort bin ich interessiert an dem was er sagt, ich habe wirklich Hunger und mein letztes Geld möchte ich sicherlich nicht einfach verschwenden, sondern was wärmeres zum anziehen kaufen.

Kurze Zeit später sind Tyler und ich schon unterwegs in den Park, meine Sachen konnte ich in der Halle lassen, auch wenn ich dabei ein schlechtes Gefühl habe, ein wirklich schlechtes.

Irgendwann stoppt der dunkelhaarige Junge, sodass ich auch stoppen muss. "Was ist los?" Frage ich ihn und sehe in die Richtung wo auch er hin schaut. "Siehst du diese Frau?" Spricht er erst nach ein paar Sekunden und deutet mit seinem Zeigefinger auf eine ältere Dame die, die Vögel im Park füttert.
"Ja, die..die sehe ich" sofort durchflutet ein komisches Gefühl meinen Körper und dazu habe ich ein recht, denn es passiert, was passieren muss. "Ich wette darauf, dass sie gerade ihr Geld abgehoben hat und nun alles in ihrer Handtasche hat" fängt er an, stoppt kurz und führt den Satz dann weiter "du wirst jetzt auf sie zu gehen, ihr die Tasche entwenden und weg laufen, wir treffen uns vorne am Spielplatz, Okay? " Fordert er mich auf und ich schüttel nur mit meinem Kopf "das werde ich nicht tun, das kann ich nicht, Tyler" mein Blick wandert zu ihm hoch, ich will das nicht tun und ich werde es nicht tun.

Augenblick dreht Tyler sich zu mir um, legt seine kräftigen Hände an meine Schultern und drückt fest zu, sein Gesicht ist wenige Sekunden später nur ein paar cm von meinem Gesicht entfernt. Meine Augen weiten sich, in seinen nächsten Worten schwingt ein bisschen Aggression mit "Du wirst dich bewegen und ihr die Tasche klauen, sonst werde ich dir alles nehmen was dir lieb ist, ist das klar?" Erwartungsvoll sieht er mich an und ich kann nur nicken, entferne mich mit einem Ruck von ihm und begebe mich auf direktem wege zu der Frau, nicht lange reden, sondern machen.

Der Weg zur Bank auf der die Frau sitzt, kommt mir ewig vor, meine Beine zittern unkontrolliert und ich weiß nicht, ob ich diesen Tag noch überlebe.

Angekommen greife ich sofort nach der Tasche die zu meinem Glück un beobachtet neben der kleinen Person steht, mache kehrt und renne um mein Leben.

******

Was soll ich sagen, gut gefühlt habe ich mich mit dem von vorhin nicht, aber wenigstens habe ich was zum Essen gehabt.

Jetzt sind wir wieder zurück in der Halle, niemand da außer Tyler und ich. Sofort lege ich mich auf mein provisorisches Bett und mache die Augen zu.

Als ich wieder aufwache, ist das Bett neben mir weg. Tyler ist gegangen und hat mich hier alleine gelassen und nicht nur das, zu meinem erschrecken muss ich feststellen, dass auch meine Tasche und mein Portemonnaie weg ist.

Sofort steigen mir Tränen in die Augen und ich fange an, bitterlich zu weinen.

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Hey ihr süßen, hier ist nach der Pause wieder ein neues Kapitel! :*

Caught in the Rain || Justin B.  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt