Arianas sicht-
Nun sind zwei Tage vergangen nach dem schrecklichen Ereignis. Zwei Tage, wo ich das Haus nicht verlassen durfte und mein Vater mein Handy weg genommen hat.
Ich hasse ihn, er war sonst ein guter Vater...einer der immer für mich da war, der mir geholfen hat wenn ich Probleme hatte und jetzt? jetzt ist er in jeder freien Minute am trinken, hasst alles und jeden auf der Welt und wird handgreiflich gegenüber mir und meiner Mutter. Das alles, weil Travis trostlos aus unsere Familie gerissen wurde.Ich möchte so gerne zu Justin, mich mit ihm unterhalten und ihm sagen, dass es mir leid tut und ich mich für das Verhalten meines Vaters schäme.
Keine Ahnung, aber irgendwie vermisse ich ihn.
Niemand ist da, der mir nur ansatzweise zuhören würde, der da für mich ist und mir den Tag irgendwie leichter macht. Nein, ich Sitze hier in diesem Haus, welches nur noch kalt scheint und jegliche Gefühle den Bach runter gehen. Ich hasse es hier, vor nicht einmal 2 Monaten habe ich mich hier noch zuhause gefühlt..Travis war da! Travis..ich möchte meinen Bruder besuchen und ihm zeigen, dass ich ihn liebe und nicht vergessen werde.
Kurz nach diesem Gedanken stehe ich schon im Flur, die laute Stimme meines Vaters hallt durchs ganze Haus und trifft auf mein Trommelfell wie als wäre eine Bombe direkt neben mir gesprengt worden.
Ich realisier erst als er den Namen meiner Mutter nennt, dass er wieder mal mit ihr schimpft, wie so oft in den letzten zwei Tagen.
Mir tut es weh dagegen nichts tun zu können ohne selbst in die Schussbahn zu gelangen, dennoch laufe ich mit meinen nackten Füßen über die kalten Stufen, bis ich unten ankomme nur um zu sehen, dass mein Vater ausholt und seine recht Hand direkt auf die Wange meiner Mutter pfeffert. das reicht denke ich mir und laufe direkt in die Küche in welcher sich meine Eltern befinden und stelle mich schützend vor meine weinende Mutter.
,,Es reicht, Papa! Hör endlich auf Mama zu schlagen, du benimmst dich wie jemand der du nicht bist! komm endlich wieder zu dir, oder du bist nicht länger mein Vater" schreie ich ihm direkt ins Gesicht und meine ernst was ich sage, was man durch meinen deutlichen Gesichtsausdruck sehen kann.Sekunden,
Minuten,
gefühlte Stunden vergehen in denen ich voller Angst meine Arme schützend über den Kopf halte nur um die Hand meines Vaters nicht direkt in meinem Gesicht zu spüren. Mit Erfolg, er schlägt mich nicht ins Gesicht, er schlägt mir einfach in die Seite und ich kann nicht anders als mich sofort vor schmerzen zu krümmen.
Mit verzogenem Gesicht falle ich zu Boden und spüre, dass schon lange nicht mehr gefegt wurde.was soll ich tun? wie geht es weiter, wie bekomme ich Hilfe? frage ich mich während meine heißen Tränen über meine Wange laufen und direkt auf das Laminat tropfen.
Es gilt in Sekunden sich zu entschieden, was ich tue und ob ich es wirklich tun soll.Ich stemme meine Hände an den Boden und drücke mich auf, ich lasse mich nicht weiter von meinem Vater schikanieren, das darf er nicht und ich werde mich nicht so behandeln lassen.
Wie von selbst laufe ich die Stufen nach oben, greife nach meine Tasche und packe diesen wie ein paar Tage zuvor mit den wichtigsten Dingen die ich brauche. Auch mein erspartes darf nicht fehlen. 150€, das dürfe für essen und Getränke reichen. Mir egal wo ich wohnen werde, aber hier bleibe ich auf keinen Fall.
es reicht mir, mein Vater ist einfach zu weit gegangen und ich kann sein verhalten nicht mehr ertragen, warum behandelt er mich so?
Nun stehe ich hier in meinem Zimmer, welches ich erst vor einem halben Jahr neu renoviert habe und extra neue Möbel kaufen durfte. Mir fällt es schwer meine Tasche zu packen, schließlich habe ich mich hier mal wirklich wohl gefühlt und viel Zeit mit meiner Familie und mit meinen Freunden verbracht, jetzt ist alles vorbei.
wird mein Vater überhaupt merken, dass ich gehe?
wird er mich vermissen?
wird er wieder nach mir suchen?
all diese Fragen brennen sich in meinem Gehirn nieder und ich kann sie nicht beantworten, ich weiß nie was mein Vater als nächstes tun wird und das macht mir verflucht viel Angst. Das einzige was ich weiß ist, dass meine Mutter mich vermissen wird und der Gedanke daran, sie alleine zu lassen schmerzt tief in meiner Brust und lässt mich kaum atmen.
Ich ziehe mir in sekunden meine Socken und meine Schuhe an, greife nach meiner Winterjacke und streife sie mir über die Arme nur um sie zu schließen und meinen Schaal um den Hals zu binden. Schnell noch meine Tasche und schon befinde ich mich im Flur, schleichend gehe ich über den knarrenden Boden und hoffe darauf, dass niemand mich bemerkt. Draußen angekommen atme ich einmal tief durch und hüte mich davor noch lange stehen zu bleiben.
Ich laufe, ich weiß nur nicht genau wohin. Wie von alleine tragen mich meine Beine durch die Straßen bis hin in die Innenstadt.
Als ich den Geruch von Pommes wahrnehme, beginnt mein Magen zu knurren und erst jetzt merke ich, dass ich heute noch nichts warmes gegessen habe und etwas vertragen könnte. Ich wende und laufe direkt in den warmen Laden und setze mich auf einen der Stühle in der hintersten Ecke, niemand sollte mich so sehen, aber essen musste ich was.Als ich meine pommes spezial aufgegessen habe, bezahle ich und kaufe mir noch eine Flasche Wasser, damit ich wenigstens was zum trinken haben. schnell verlasse ich den Raum und trete wieder in die Freiheit, welche ich seit 2 Tagen vermissen musste..
Ich weiß noch immer nicht wohin, nicht mal nach dem essen habe ich ideen, aber als ich eine Brücke sehe, merke ich, dass mir keine andere Wahl bleibt als dort zu schlafen.
mit schnellen schritten laufe ich einen kleinen Steg runter und springe auf den kalten Erdboden, niemand soll sehen wie ich hier übernachten muss und deshalb bin ich darauf bedacht schnell zu laufen.
dort angekommen, stelle ich meine Tasche ab und lasse mich darauf sinken, niemals werde ich mich auf den kalten Boden setzen oder gar legen.
Kurz nachdem ich hier angekommen bin, sehe ich einen Jungen ungefähr in meinem alter am anderen Ende des Tunnels und muss feststellen, dass er auf mich zu kommt.
ich habe Angst, wie so oft in den letzten Tagen.
____________________________________Heyo, hier ist das neue Kapitel! 😘
Hoffe es gefällt euch, wir würden uns freuen wenn ihr eure Meinung da lasst und für diese Geschichte votet! 💙
Danke, euch!
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Caught in the Rain || Justin B.
FanfictionJustin, ein 21 Jähriger Junge der seinen Eltern auf dem Friedhof aushilft, erlebt die Story seines Lebens. Durch Briefe die er zufällig an einem Grab findet, lernt er Ariana kennen. Das 19 Jährige Mädchen ist durch den Tod ihres Bruders in ihrer e...