New York, Brooklyn, 21.07.16
Ich hatte Angst.
Angst davor erwischt zu werden und meine Eltern zu enttäuschen, aber noch viel mehr Angst hatte ich davor was auf dieser Party geschehen würde. Ich wusste nicht wie sowas abläuft oder was man dort tut. Musste man sich betrinken um dazuzugehören? Musste man mit irgendwelchen Typen rummachen die man nicht kennt? Wenn ja, dann sind Partys echt nichts für mich, denn das sind bestimmt nicht meine Absichten.
Der Fahrtwind zog zischend an mir vorbei, trotz dem, dass die Fenster des Autos fest verschlossen waren und man konnte fast denken, man würde fliegen, bei dem Tempo, mit dem wir über die Straßen rasten. Ich vertraute Tyran so sehr, dass ich die schnelle Fahrt sogar genießen konnte ohne dass ich auch nur einmal Angst hatte einen Unfall zu bauen.
Wir waren noch ungefähr 10 Kilometer von der Party entfernt und trotzdem dröhnte der Bass durch die Reifen des Autos in meinen Körper, die Aufregung stieg und alles fing an zu kribbeln. Die komplette Fahrt über hatten wir nicht geredet und das änderte sich auch jetzt nicht.
Wir bogen in die Straße in der die Party stattfand ein. Ich wusste sofort aus welchem Haus die laute Musik zu uns drang. Es war ein weißes, relativ großes Haus, aber nicht so groß, dass man es eine Villa nennen könnte. Es wurde von einer Verande umgeben, auf der schon viele Leute standen die alle rote Plastikbecher in der Hand hielten und laut lachten. Man konnte schon jetzt deutlich erkennen wer zu wem gehört. Für alle war es anscheinend klar, nur für mich nicht. Ich wusste nicht wo ich mich hinstellen sollte, bei wem ich willkommen war und bei wem nicht. Ich wusste ja nicht mal was ich tun sollte, ohne dass ich aus der großen Menga herausgestochen hätte.
"Wir sind da.", grinste Tyran. "Ähm, klar.", antwortete ich ohne den Blick von den Haus und den darum versammelten Leuten abzuwenden.
"Ehrlich gesagt sind wir schon seit 10 Minuten da. Ich wollte dich nur nicht aus deinem Starren wecken.", gab er, mit einem Dauergrinsen zu. Er wusste genau wie ich mich fühlte und er fand meine Unerfahrenheit lustig.
"Schön, dass ich zur allgemeinen Belustigung beitrage, aber für mich ist die ganze Sache hier sehr Ernst.", giftete ich ihn an. "Das ist es ja, du nimmst die Sache zu Ernst, als wäre das hier eine wichtige Arbeit in der du mal wieder bestnoten liefern sollst, aber so läuft das hier alles nicht. Vergiss einfach mal wer du bist und hab Spaß. Mach was du für richtig hälst und dräng dich zu nichts und bleib einfach bei mir dann passiert dir nichts.", den letzten Satz unterstrich er mit einem Zwickern und stieg danach, ohne auf meine Antwort zu warten, einfach aus.Ich atmete noch einmal tief durch und stieg dann auch aus. Tyran sah mich an und lief dann einfach voraus. "Lächeln nicht vergessen, Blümchen.", warf er mir im Vorbeigehen noch zu und ich tat was er sagte.
Ich musste rennen um ihn einholen zu können. Meine Beine waren einfach zu kurz um mit seinen langen mithalten zu können.
Das Haus sah von nahmen großer aus und es waren auch gefühlt mehr Leute da. Die meisten die draußen standen rauchten und unterhielten sich. Zu meiner Überraschung schaute mich niemand komisch an, ich dachte meine Unerfahrenheit würde sofort jedem auffallen.
Ich beobachtete die Leute genau und erkannte einige bekannte Gesichter, aber ich viel niemandem auf.
"Wir gehen rein. Hier draußen ist es ja langweilig." rief mir Tyran zu, denn die Musik war schon jetzt zu laut, um sich normal unterhalten zu können. "Okay. Ab in die Hölle.", sagte ich leise zu mir und nickte dann nochmal, denn ich war mir sicher, dass Tyran mich nicht verstanden hatte.
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أدب المراهقينDer Abschluss... 13 Jahre Schule beendet und jetzt frei. Denkt man und dann wird man von jetzt auf gleich in die Realität zurück geschmissen und rafft erst, dass man keinen Plan von irgendwas hat. Niemand der dir sagen kann was du machen sollst und...