2

1.7K 85 5
                                    

Keith's POV:
"Lance! Komm jetzt!" Das grelle Licht der Angebote aus den Läden um sie herum blendete ihn. Seine Laune war auf dem niedrigsten Level und die Verkleidung, die er trug juckte, ausserdem trat er immer wieder auf seinen viel zu langen Umgang.
"Keith! Sieh doch! Ein Erdsupermarkt!" Keith sah in die Richtung in die Lance zeigte- und wirklich, es war ein seven eleven. "Können wir da rein?? Bitte Keith!" Lance sah ihn flehend an, bis Keith schließlich mit den Schultern zuckte und nickte. Es waren bestimmt nette Sachen dabei.

Lance's POV:
Lance rannte in den Supermarkt und sah sich um. Es war kein großer Laden und viel gab es auch nicht, aber es waren tatsächlich Sachen von der Erde. Und es war alles verdammt günstig. Verträumt schweifte er durch die Regale und schaute sich jedes Objekt genau an. Er nahm einen Einkaufskorb und schmiss alles rein, was er vermisste. Kakaopulver, Dosensuppen, verdammt es gab sogar Tiefkühlpizza! Er ging weiter und stopfte mehr Sachen in seinen Korb, bis er in der Ecke mit dem Alkohol ankam. Es gab keine große Auswahl, aber dennoch könnte er hier bestimmt etwas kaufen..
Er hielt suchend nach Keith Ausschau, aber der war mit einem Buch beschäftigt.
Schnell packte er eine Flasche Himbeerschnaps in den Korb und ging weiter, bis er etwas sah, was ihm sofort Tränen in die Augen steigen ließ. Er stand vor einem Regal, voll mit Souvenirs, die wahllos von irgendwelchen Orten auf der Erde stammten. Darunter befand sich ein kleiner Plüschdelfin. 'Cuban Seeworld' stand auf einer Seite in schnörkeligen Buchstaben eingenäht. Die Delfinaufzuchtsstation seiner Familie. Lange hielt er den Delfin in der Hand und drückte ihn an seine Brust, was er nicht bemerkte war, dass Keith ihn beobachtete. Nach einigen Minuten legte er den Delfin genauso schnell zurück wie er ihn genommen hatte und ging zur Kasse um seine Sachen zu bezahlen. Draußen setzte er sich auf eine Bank um auf Keith zu warten. Als sie auch die restlichen Einkäufe erledigt hatten, flogen sie mit dem roten Shuttle zum dazugehörigen Löwen. Sie waren nur mit Ferra geflogen, da sie nicht riskieren konnten zwei zu verstecken.
Sofort rissen sie sich die Verkleidung vom Leib und Keith startete die Monitoren.
Alluras Gesicht erschien auf einem Bildschirm. "Ich öffne ein Wurmloch für euch. Wir sind bereits auf Arus, auf dem alten Standort des Schlosses!" Wenige Minuten später erschien vor ihnen ein bläulicher Kreis und im nächsten Moment rasten sie auf den riesigen Planeten zu. "Keith kannst du mal halblang machen?!"
"Es geht nicht!"
Der ganze Löwe wackelte und wurde immer schneller. Bald würden sie aufprallen.
"Scheiße! Halt dich fest!"
Der Aufschlag tat mehr weh als erwartet. Die Monitoren piepten.
"Fuck."
Fluchend rappelte Keith sich auf. Lance spürte einen ziehenden Schmerz im Nacken. Er öffnete leicht benommen den Gurt und stand auf wackeligen Beinen auf. "Bist du okay?" Fragte er Keith besorgt.
"Ja. Glaub schon. Warum sind wir abgestürzt?"
"Keine Ahnung. Check mal die Monitore."
Als Keith mehrere Knöpfe drückte, passierte immer noch nichts.
"Wie geht es der Löwin?" Fragte Lance
"Wie wie geht es ihr? Wir sind grad abgestürzt also muss sie defekt sein."
Lance verdrehte die Augen und versuchte Ferra zu erreichen. Er nahm schwach ihr Bewusstsein wahr, aber sie schien in eine Art Regenerierungstrance gefallen zu sein. Als er sich vergewisserte das sie mental okay war, teilte er Keith dies mit.
"Ihr geht es gut. Sie regeneriert sich."
Ohne die Fragen abzuwarten verließ er die Löwin und schaute sie sich von aussen an. Auch äußerlich schien alles reparabel zu sein.
"Wir werden wohl zurück laufen müssen." Sagte Keith. Lance nickte. "Aber wir nehmen die Einkäufe mit. Die Pizza muss heute gegessen werden, sonst hab ich sie umsonst gekauft." Als Keith nicht widersprach, holte er die Sachen und stapfte los, so wie es ihm eine Karte aus dem roten Löwen sagte. Es war ein anstrengender Marsch. Die alteanische Sonne brannte den beiden Jungen in den nacken und schon bald waren sie beide komplett durchnässt. Lance wünschte sich nichts mehr als einen See oder etwas eiskaltes zu trinken, und als hätte jemand seine Gebete erhört erreichten sie kurz darauf einen Strand. Coran hatte gesagt das Baden auf diesem Planeten wäre ungefährlich, also lies Lance seine Taschen fallen und zog sich bis auf die Unterhose aus, Es war ihm egal das Keith ihn anstarrte. "Komm schon Keith!" Er rannte auf die Wellen zu, die er so lange vermisst hatte und sprang in das erfrischende Süßwasser. Keith rührte sich nicht. "Komm schon du Weichei!!! Es ist nur Wasser!"
Zögernd zog der schwarzhaarige zuerst seine Schuhe und dann auch den rest aus. 'Nicht übel', dachte Lance bei dem Anblick des trainierten Körpers. Langsam ging Keith auf Lance zu, der im Hüfthohem Wasser auf ihn wartete. "Lance ich-" ehe er den Satz beenden konnte, packte Lance ihn und schmisse ihn in die Wellen. Schreiend verschwand Keith kurz Unterwasser. "LANCE!"
"Was denn? Ist dir etwa kalt?"
Wütend rannte Keith auf ihn zu. Lachend fiel Lance über ihn her. Im Wasser war er unschlagbar.
Nachdem sie aus dem Wasser kamen, beschlossen sie an diesem Strand zu übernachten. Keith sorgte für ein Lagerfeuer über dem sie improvisiert ihre Pizza brieten, was erstaunlich gut ging. Lance war überrascht wie gut die Stimmung zwischen ihnen geworden war. Früher hatten sie sich jede freie Minute gestritten. Jetzt saßen sie friedlich am Lagerfeuer, bei ruhiger Musik von Lance's MP3 player und aßen ihre Pizza. Als die Pizza allen war, holte Lance den Schnaps raus. "Lance! Woher hast du den denn?" Fragte Keith mehr erstaunt als entsetzt. Lance wusste, dass er Alkohol trank, er hatte ihn schon öfter auf einer Kadettenparty gesehen, bevor er rausgeschmissen wurde. "Aus dem Laden." Sagte er. "Ich dachte es wäre vielleicht eine schöne Ablenkung und jetzt wo niemand anderes da ist stört es ja keinen, es sein denn du petzt." Keith zögerte und schüttelte dann den Kopf. Lance nahm einen großen Schluck des süßen Schnapses und schauderte, als dieser warm seine Kehle hinab lief. "Auch was?" Er hielt Keith die Flasche hin, der sie sofort annahm und mehrere Schlucke trank. Vermutlich wollte auch er sich mal frei von allen lasten fühlen. Und Lance wusste das er viele trug. Er hatte Shiro verloren, der für ihn wie sein Bruder war, hatte erfahren das er halb Galra war und musste jetzt wo Shiro weg war den Anführer spielen.
Ehe die beiden sich versahen war die Flasche leer. Schon lange hatte Lance keine Schamgrenze mehr, und als das spanische Lied erklang, das ihm seine Mutter immer Abends vorgesungen hatte als er jünger war, sang er einfach mit
(Folgendes Lied)

Keith lauschte ihm gespannt.
"Ich hab kein Wort verstanden, aber es war wunderschön." Sagte er.
Lance lachte und stand auf. "Komm, wir sollten schlafen." Er breitete schwankend eine Decke aus, auf der es vermutlich eng für die beiden werden würde, aber das machte ihm in seinem Zustand nichts aus. Als Keith auf ihn zuwankte um ihm zu helfen, stolperte er und sie fielen beide hin. Sie kiecherten und glucksten während sie sich richtig hinlegten und in den Sternenhimmel schauten. Alles war ungewöhnlich still, denn auf Arus gab es keine Grillen die Nachts zirpten. "Wir sind nicht einmal in der selben Galaxie wie die Erde." Stellt Lance fest.
"Stimmt."
"Vermisst du die Erde nicht?"
"Doch. Schon." Aber das klang für Lance nicht sehr überzeugend.
"Ich vermisse meine Familie. Mein Hund. Cuba. Einfach alles."
"Ich vermisse meinen Dad ein bisschen. Und Shiro."
"Ja" seufzte Lance. "Ich auch."
Keith's POV:
Noch Stunden später war Keith hellwach, mit dem Rücken zu Lance starrte er auf drei Monde, die sich über der glatten Oberfläche des Meeres spiegelten, als er plötzlich ein leises Schluchzten hörte.
"Lance!"
Er drehte sich zu ihm um und blickte im Dämmerlicht auf sein schönes Gesicht. Ein trauriger Glanz lag in seinen sonst so fröhlichen Augen.
"Nicht weinen, Lance." Keith wusste nicht, ob es der Alkohol war der ihn so weich werden ließ, aber er legte ihm behutsam eine Hand auf die Wange. Lance ergriff diese und hielt sie fest. So verharrten sie einige Minuten, bis Lance sich beruhigt hatte, doch selbst dann ließ er Keiths Hand nicht los und diesem wurde unmittelbar bewusst wie nah sie sich wahren. Er konnte Lance atmen hören.
Lance lies seine Hand los, nur um nach seinem Gesicht zu greifen und ihn näher zu ziehen. Ehe Keith sich versah, spürte er Lance' Lippen auf seinen. Das Blut rauschte in seinen Ohren als er den Kuss erwiderte.

Lance POV (1.Person):
Ich zog Keith zu mir ran und küsste ihn. Keine Ahnung warum, aber ich wollte es. Er erwiderte meinen Kuss sofort und schon bald lag ich über ihm. Meine Hände glitten unter sein T-shirt und mir entfuhr ein wohliges Stöhnen. Unsere Küsse wurden wilder und auch Keith keuchte lustvoll, als ich mich an seinem Hals festsog. Er krallte sich in meinen Rücken und fuhr mit den Händen durch meine Haare.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern eingeschlafen zu sein.
Aber am nächsten Morgen wachte ich mit Keith in meinen Armen auf und wusste, dass es ein riesiger Fehler gewesen war. Als ich meine Arme wegzog und auf die blauen Flecken auf seinem Hals und auf seiner Brust schaute, flatterte mein Herz. Ich stand auf und schaute zum Himmel an dem ein kleiner Punkt sehr schnell auf uns zukam. Als er sich näherte erkannte ich Ran. Erleichterung durchströmte mich. So musste weder Keith noch ich einen peinlichen Heimweg ertragen. "Keith wach auf!" Wir packten unsere Sachen zusammen und als Keith sich sein Shirt wieder überzog stockte er, als er die Flecken sah. Schnell stieg ich in den blauen Löwen und startete ihn, sobald Keith eingestiegen war.
Den ganzen Weg zum Schloss sagte niemand ein Wort.
Es war ein Fehler gewesen.

Lonely in Space - Space is a lonely place Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt