Er ist der erste seiner Art.
Der erste Roboter mit menschlichem Ghost, mit menschlicher Wahrnehmung, mit menschlichen Gefühlen.
Er hat nie hinterfragt, wessen Ghost er in sich trägt, wer er in seinem frühreren Leben eigentlich war, bis er sich plötz...
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Major öffnet die Tür zu Hoseoks Büro mit einem unguten Gefühl im Magen. Die Nachricht des Älteren hat ihn gleichzeitig verwundert und verängstigt, dabei sind es gerade einmal drei dringliche Worte.
Du musst kommen.
Hoseok fasst sich nie kurz. Nicht bei Textnachrichten, nicht beim Reden, nicht bei seinen Berichten. Nirgendwo. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht, das war Major sofort bewusst. Sind sie aufgeflogen?
Die Lichter in dem kleinen Büro sind gedimmt, kreieren eine düstere Atmosphäre, in die der knallige, orangene Haarschopf von Hoseok ganz und garnicht passt. Er zuckt leicht zusammen, als Major den Raum betritt, und lässt beinahe die kleine Flasche fallen, die er in den Händen hält.
"M-major", bringt er hervor und verneigt sich leicht, setzt ein fragiles Lächeln auf. "Gott sei Dank, du bist gekommen. I-ich dachte schon, du würdest mich im Stich lassen."
"Dich im Stich lassen?" Verwirrt runzelt Major die Stirn und kommt auf seinen Freund zu, der sich an seinem Schreibtisch abstützen muss, um aufrecht zu stehen. Erst da fällt ihm auf, dass Hoseoks Gesicht mit blutenden Kratzern übersät ist und seine Kleidung von dunkelroten Flecken geziert wird.
Hoseok kommt ihm zuvor, ehe er erneut den Mund öffnen kann. "S-sie haben Namjoon! Ich weiß nicht, ob er j-jetzt noch am Leben ist, aber er hat noch geatmet, als sie ihn zusammengeschlagen weggetragen haben."
Er stolpert nach vorne, wird jedoch von Major aufgefangen, bevor er zu Boden fallen kann. "Wer hat Namjoon? Warum wurde er zusammengeschlagen?"
Hustend lässt Hoseok den Kopf hängen, beißt sich auf seine Unterlippe. "Der Boss. Der Boss hat mich und Namjoon zusammen mit ein paar Männern im Parkhaus abgefangen. Er weiß, dass du dich wieder erinnerst, und er weiß auch, dass du in deinem vorherigen Leben etwas mit Min Yoongi zu tun hattest."
"Verdammt", murmelt Major, als er Hoseok zu der kleinen Couch führt, die im hinteren Bereich des Raumes steht. "Ich hätte euch nichts erzählen dürfen. Das ist alles meine Schuld."
"N-namjoon", fängt Hoseok an, kämpft gegen Tränen, "Namjoon und ich waren heute zusammen im Kino, auf einem Date, der Tag war so schön..." Er kann nicht weiterreden, muss gegen einen tiefen Schluchzer kämpfen, der ihn überkommt.
"Das tut mir leid, Hoseok, wirklich." Major sieht zu Boden, kann nicht länger den gebrochenen Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes sehen. Zaghaft bewegt er die Hand, die auf Hoseoks Rücken liegt, versucht, ihn ein wenig zu trösten. "Ich werde es wieder gut machen. Ich werde Namjoon retten, egal, was es kosten sollte."
"N-nein!", ruft Hoseok daraufhin panisch und greift nach Majors freier Hand. "W-wenn du dich ihnen nicht kampflos stellst, d-dann werden sie ihn umbringen! Ich bin hier, um dir d-das zu sagen, und um dir diese Flüssigkeit einzuflößen." Zitternd hält er das Fläschchen hoch, das er in seiner rechten Hand hält. "Sie wollten, dass ich es dir heimlich verabreiche, in einem Glas Wasser, und dich damit gefügig mache, zu ihnen bringe, a-aber-" Erneut muss er Inne halten, gegen seine unebene Atmung ankämpfen. "Aber es ist dein Leben. I-ich weiß nicht, was sie mit dir machen wollen u-und ich kann einen Freund nicht einfach so verraten."
