[08] DEAD BOY

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G H O S T
W O R K I N G

Major wird halbnackt in den großen, sterilen, weißen Raum gebracht

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Major wird halbnackt in den großen, sterilen, weißen Raum gebracht. Er kann sich nicht wehren, er kann nur von oben, wie eine Wolke, auf seinen Körper herabsehen und beobachten, wie sie ihn unsanft auf einen Operationstisch drücken.

Am liebsten würde er die zwei Männer anschreien, dass er auch ein Mensch ist und sie ihn nicht wie ein Objekt herumschubsen dürfen, doch er kann nicht. Er ist in seinen Gedanken gefangen, muss sein bitteres Schicksal ertragen.

Man fesselt seine Gliedmaßen mit Lederriemen an den Tisch, bereitet silber glänzendes Werkzeug vor und verlässt daraufhin wortlos den Raum, lässt Major allein zurück. Mit aller Kraft versucht er, sich wieder in seinen Körper zu kämpfen, doch er bekommt es einfach nicht hin. Die unsichtbare Mauer dieses Serums ist einfach zu stark für ihn. Er kann nicht einmal mit den Fingern wackeln.

Könnte ein Gedanke schreien, dann würde er das jetzt sicherlich tun, doch stattdessen bleibt es weiterhin leise im Raum und der bleiche Körper bewegt sich keinen Milimeter. Zumindest hat man seine Augen geschlossen, damit Major nicht die ganze Zeit in seine eigenen, leeren Pupillen starren muss.

Wie eine unsichtbare Wolke schwebt er im Raum herum, sucht weiterhin nach einer Möglichkeit, um seinem mentalen Gefängnis zu entkommen. Was auch immer gleich geschehen wird, was auch immer sie mit seinem Körper und mit seinem Ghost anstellen wollen; er darf es auf keinen Fall zulassen.

Ein paar Minuten vergehen und die Stille wird immer erdrückender, immer bedrohlicher, frisst Major auf, als würde er sich selbst vergessen. Alles fühlt sich so surreal an, er scheint noch immer Arme und Beine zu haben, doch sie sind unsichtbar, nicht erfassbar, genauso wie der Rest seines Bewusstseins, seines Ghosts, seiner körperlichen Wahrnehmung.

Hinter Major wird die Tür geöffnet und er fährt herum, runzelt die Stirn, als er das bleiche Gesicht seines Bosses erblickt. Automatisch tritt er zur Seite, um dem alten Mann Zugang zu seinem eigenen Körper zu gewähren, weil man es ihm so eingedrillt hat. Major soll jeden Befehl beachten, der über diese rissigen Lippen kommt, tagelang hat man ihn auf nichts anderes trainiert, ihn geschlagen und neu programmiert, bis es so reibungslos funktioniert hat, dass Widerstand für Major beinahe unmöglich schien.

Erst nach ein paar Sekunden wird ihm klar, dass er schon wieder diese unterworfene Position einnehmen möchte, stellt sich wieder schützend vor seinem Körper, auch wenn er als Luft nicht viel bewirken kann.

"Park Jimin", beginnt der alte Mann und lässt sich auf einen Stuhl nieder, den man ihm hergebracht hat. "Oh, du hast meinem kleinen Yoongi mit deinem Tod das Herz gebrochen. Er war noch bleicher als du, als er dich leblos in seinen Armen gehalten hat und langsam, so langsam wie das Blut aus den Wunden an deinem Körper floss, seine Menschlichkeit verloren hat. Glaub mir, es war eine faszinierende Szene. Du hättest sie bestimmt gerne mitangesehen."

Ghost In The Shell - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt