Ich machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer. Jeder schlief immernoch tief und fest, jedoch brach das Licht durch die Lücken der Gardinen, was hieß, dasss die Nacht verschwand und der Mond von der Sonne weggedrengt wurde. Mir ging immernoch alles durch den Kopf, was vorhin passiert ist.
Es schien wie eine Ewigkeit und wie ein Traum, obwohl zum Teils der Geschehnisse sich im Traum stattfanden. Ich sah mich im Zimmer um, all die kleinen Mädchen- einsam und verlassen, ohne Familie. Ich bin eine von denen. Einsam und verlassen. Ahnungslos von der Vergangenheit. Warum bin ich hier? Was ist mit meinen Eltern passiert? Als ich daran dachte, wurde mir kalt und eine Gänsehaut ging über meinen Rücken.
Ich war hier in diesem Heim seit ich denken kann. Ich hatte nie die erwähnung gezogen nach meinen Eltern ausgiebig zu wissen. Ich habe damals als ich noch klein war alles hingenommen, denn ich kannte sie nicht. Fremde. Dieser gedanke brannte in Großbuchstaben in meinem Kopf. Fremde. Ich lief leise zu den einzelnen Betten hin.
Zu jung, dachte ich mir, als ich an den Betten vorbei lief und die schlafenden Kinder ansah. Ich lief weiter und blieb bei Annas Bett stehen. Ich kniete micht hin und beobachtete sie. Ihre schwarzen Haare verdeckten ihr zartes und noch so kindliches Gesicht. Anna war sehr jung, sie war ersrt fünf und war hier. Warum Anna, warum haben deine Eltern dich hergebracht. Es tut mir leid Anna.Obwohl sie mich nicht hören konnte, sprach ich die Worte in meinen Gedanken aus.
Ich bin ein Waisenkind, dachte ich mir. Ich bin zwar kein Kind mehr aber dennoch bin ich eine Waisin ohne Familie. Die Schwestern dieses Heims trauten mir die jungen Waisen an, weil ich mit denen gut umgehen konnte und zum Teils mich besser in die Lage hineinversetzen kann, obwohl ich mich an nichts erinnerte. Es kamen viele Waisen und gegangen sind ebenfalls viele.
Es waren Waisen, die ebenfalls Gründe hatten herzukommen, die man nach einem langem Aufenthalt vergaß, doch bei Anna war es anders. Sie war für mich besonders. Sie war das einzige was Platz in meinem Herzen hatte, wie eine Schwester.
Die Schwester dieses Heims übergaben mir die Aufgabe, die Zeit mit ihr zu verbringen. Sie öffnete sich nur mir gegenüber. Und wiedereinmal kam der Gedanke, jedesmal wenn ich sie sah. Wieso? Warum du? Du hast es nicht verdient Anna. Es tut mir leid.
Anna ist hier in diesem Heim, nachdem ihre leibliche Mutte Selbstmord führte, wurde Anna zu ihrem Stiefvater überlasse. Ihr leiblicher Vater lag in einer Nervenheilanstalt, da er den Verlust seiner Familie und den Autounfall bei der Annas einjähriger Bruder ums Leben kam nicht vertrug und nachdem kurze Zeit später die leibliche Mutter Annas die Scheidung traf, war er mental zerstört. Annas Stiefvater gab ihr die Schuld und misshandelte dieses fünfjährige KInd. Ich wurde wütend. Wie kann ein Mensch in der Lage sein, ein Kind zum Leiden zu bringen?! Vorallem so eine wie Anna! Sie ist so unschuldig! Das ist unmenschlich. Ich wünschte ich hätte dir helfen können Anna.
Und schon wieder, aus Wut wandelte sich Leid. Ich hasste Menschen, die anderen Menschen wehtaten. Jedesmal wenn ich an einen Vorfall, wie diesem hier dachte, bekam ich Wutausbrüche und jeder meiner Sinne und Instinkte waren scharf und so darauf fixiert, diese bösen Menschen zu bestrafen. Tränen brachen aus. Beruhige dich Tamra. Anna geht es gut. Du bist bei ihr und beschützt sie. Mit diesen Worten versuchte ich mich zu beruhigen.
Ich hielt es nicht aus ich sah in Annas kindliches Engelsgesicht und dann ging ich raus.Beim vorbeigehen der einzelnen Betten sah ich einen Schatten. Ich drehte mich in die Richtung um und sah meinen Spiegelbild. Ich starrte mich an. Ich strich über meine glatten braunen Haaren auch in der Dunkelheit sah man ein goldbraunen Schimmer.
Langsam näherte ich mich meinem Spiegelbild. Ich blickte auf mich herab. Ich hatte mich einfach angezogen; eine einfache enge dunkle Jeans darüber ein weißes Top. Mein blick schweifte auf mein Gesicht und hielt inne. Augenringe umgaben meine großen braunen Augen. Mein Gesicht war blasser als je zuvor und meine Lippen waren rot, obwohl mir nicht mehr kalt war. Ich starrte diese Person, die mein Spiegelbild war an. Ich kam mir fremd vor. Ich fasste meine fülligen Haare an und dachte nach.
Wem sehe ich wohl ähnlich? Meiner Mutter oder meinem Vater? Hör auf !! Dieser Gedanke riss mich in die realität und wieder kam die Wut. Ich wusste nichts. Garnichts. Ich blieb eine Weile vorm Spiegel jedoch waren meine Augen geschlossen. Zu fremd war diese Person. Ich fing an zu zittern und ich zog schnell meine grüne Strickjacke an und ging raus. Ich musste raus, sonst wäre ich vor Wut ausgerastet.
Als ich die Tür nach draußen aufschloss und die Tore, die den Weg zur Freiheit sperrten öffnete, rannte ich. Ich ging zu meinen Platz an der ich mich seit ich klein war verzog; in den Wald. Ich rannte- nein floh vom Heim weg. als ich mich umdrehte Türmte sich das Heim vor mir hoch. Es kam mir fremd vor. Alles kam mir Fremd vor. Ich war fremd. Mit diesem Gedanken floh ich weiter in Richtung Zuflucht. Ich wusste,dass ich etwas positiver über das Heim denken sollte, denn schließlich war das hier, wie mein Zuhause. Ich rannte bis meine Seiten zu schmerzen begannen und ich eine Pause einlegte.
Ich war da wo ich sein sollte- im Wald. Ich lief durch das hohe Gras und atmete die klare Luft ein. Die Luft im Wald war lebendiger und frisch. Ich bekam einen klaren Gedanken. Ich kniete mich hin und mit einem Mal war jegliche Wut verschwunden und aus dem was einst Wut war, wurde zur Trauer und Reue. Tränen flossen über mein Gesicht. Ich lies es zu, ich lies alles zu.
Wärend meine Tränen flossen, dachte ich an alles. Ungewollt kamen die Gedanken von letzer Nacht. Von dem Traummädchen. Ihre Worte. Die Geschehnisse im Badezimmer. Etwas wurde in meinem Körper zerrissen. Ein haufen Emotionen, die ich zum Teils nicht orden konnte, durchquerten mich. Doch nach dieses Gefühlswahnsinns, blieb ein Gefühl vorhanden. Ein Gefühl in meinem Herzen. Es fühlte sich wie ein Loch an, wie eine Wunde die blutete und sich danach sehnte wieder genäht zu werden. Dieses Gefühl war Sehnsucht. All die Jahre, in der Vergangenheit im Heim, in der mir meine Vergangenheit, Familie oder ich selbst als Person gleichgültig waren. Alles kam raus, all das Leid. Ich wusste nicht warum jetzt, warum genau nach dieser langen Zeit?
Ich weinte und versuchte nicht einmal meinen Gefühlsausbruch zu kontrollieren. Zu lange. Dachte ich mir. Zu lange war mir mein Leben gleichgültig. Und plötzlich unter diesem Gefühlszuflusses und Kopf voller Gedanken und fragen, tauchte ein Bild auf. Ein bild von dem Mädchen aus meinem Traum. Aus den vielen Emotionen wurde Sehnsucht- Ich sehnte mich nach ihr. Ich weinte als hätte ich sie verloren. Als hätte ich sie gekannt wie eine Schwester.
Aus dem Bild von dem Traummädchen wurde das Bild Annas. Und schließlich gewann meine Wut die Oberhand. Ich wurde entschlossener und nahm mir vor alles zu recherchieren. Meine Eltern. Wohnung. Nach meiner Persönlichkeit. Ich hielt die Augen geschlossen. Die letzen Tränen flossen über meine Wangen und dann lag ich da. Ich lag eingerollt im Gras, mittem im Wald- mitten im Nirgendswo.
Es fühlten sich wie Stunden an, in der ich geweint und zusammengerollt auf dem Boden lag, doch ich regte mich kaum. Ich schloss meine Augen und die Lichtstrahlen der Sonne, die durch die Zweige schienen, wirkten so als versuchten diese Sonnenstrahlen mich aufzumuntern und mich mit der Wärme und dem Gefühl von Wohl und Geborgenheit zu umarmen. Ich blieb eine Weile reglos auf dem weichen Bett aus Gras und schloss meine übermüdeten Augen bis ich in die Welt der Träume gelang.
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Teil 2.. ich weis nicht, ob es gut ist :/ und hoffe ihr könnt kommentieren und mir durch positive und negative Kritiks weiterhelfen. Nochmals danke fürs Lesen :)
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The Forgotten
Romance"Nur derjenige ist frei, der sich der Wahrheit über sich und der Welt stellt." Als die 17 jährige Tamra Colton, mitten in ihrem Traum erfährt, dass die Welt in der sie lebt eine Lüge sei, versucht sie ihre Vergangenheit und somit ihre wahre Identit...