Akt XIX: I'm hiding behind false eyes

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„Akt XIX: I'm hiding behind false eyes!"

„Also gehst du jetzt mit ihm aus?", fragte Ivy, als sie mir eine Tattooskizze in die Hand drückte, nachdem ich ihr erzählt hatte, worüber ich und Denis noch geredet haben, als sie sich nach Hause bringen ließ. Ich nickte und nahm das Bild an mich, bevor ich es mir ansah und ihr zufrieden zulächelte. Es war toll, dass Ivy jetzt für uns auch Skizzen anfertigte. So hatte der Kunde, die Wahl zwischen zwei verschiedenen Bildern und, wenn ich keine Lust oder Motivation zum Entwerfen eines Tattoos hatte, brauchte ich mich wenigstens nicht mehr dazu zwingen. „Und, wann trefft ihr euch?", hackte sie weiter nach und ich runzelte die Stirn. Darüber hatten wir uns noch nicht unterhalten. Ich zuckte als Antwort mit meinen Schultern und setzte mich zu Ivy auf ihren Schreibtisch. Sie schloss einige ihrer offen herumliegenden Zeichenblöcke und warf sie in eine geöffnete Schublade. „Ich kann nicht herausfinden, ob du ihn liebst, oder nicht", murmelte sie dann und schüttelte den Kopf. Ich tat so, als ob ich sie nicht gehört hatte und sie sprach das Thema auch kein zweites Mal an. „Hast du eigentlich selbst ein Auge auf jemanden geworfen?", fragte ich, um das Gespräch in eine für mich angenehmere Richtung zu leiten. „Nicht wirklich, Nein. Seit meiner verkorksten Beziehung in Miami hab ich auch nicht mehr wirklich Lust auf einen Mann. Da fällt mir ein, hast du die Nummer von dem Police Department, hier gleich um die Ecke? Ich glaub nämlich, dass ich die einstweilige Verfügung hier auch noch melden muss", plapperte sie und mir blieb dabei die Luft weg. Sie musste gegen ihren Ex eine einstweilige Verfügung durchbringen? Das warf mich echt ein bisschen aus der Bahn. Sie riss wieder einige der Schubladen auf, um schließlich ein Telefonbuch herauszusuchen.

...

„Ich werde demnächst mit Denis ausgehen", erklärte ich Ben, der auf meiner Liege saß. Er war in meiner Mittagspause überraschend hereingeschneit und hatte Essen mitgebracht. Ben sah von seinem Teller hinweg direkt in meine Augen und ich spürte, wie meine Wangen warm wurden, bevor ich seinem Blick auswich und wieder auf mein eigenes Essen hinunterblickte. Ben fing zu lachen an. Ich zog die Augenbrauen zusammen und sah zu ihm hoch. „Das wird Sammy freuen, sie hat damals auf Tour schon angefangen euch zu shippen", lachte Ben und schob einen weiteren Löffel Hühnerfrikassee in seinen Mund. Nun schüttelte ich leise glucksend den Kopf und nahm einen weiteren Bissen Hühnchen süß-sauer. „Sagst du ihr, dass sie mich mal anrufen soll? Alec wollte mal ein Wellness-Wochenende einlegen. Du könntest auch mitkommen, wenn du Lust drauf hast", erklärte ich und stellte meinen nun leeren Teller zur Seite. „Ich wollte dir noch etwas sagen", fing er an und spielte mit einem losen Faden, der aus dem Loch in der Jeans, hing. Ich nickte ihm ermutigend zu und er holte tief Luft, bevor er auf den leeren Teller in seinem Schoß blickte. „Sammy und ich werden demnächst mit einer Paartherapie anfangen, ich habe aber keine allzu großen Hoffnungen mehr", murmelte er, wahrscheinlich eher sich selbst zugewandt, als an mich. Ich nickte nur und presste, ohne einen Kommentar dazu abzugeben, die Lippen zusammen. In seinen Augen konnte ich sehen, dass es ihm weh tat und für einen kurzen Moment schob ich meine eigene Enttäuschung in den Hintergrund, bevor ich aufstand und ihn in meine Arme zog. Ich nahm seinen Teller entgegen, bevor ich mich noch einmal zurück zu ihm drehte. „Und nur, dass du's weißt. Denis braucht ihr übrigens nicht mit dem Mord drohen, aber natürlich nur, wenn euch das nichts ausmacht", zischte ich Ben an und trug unsere beiden Teller dann in die Küche. Ben folgte mir lachend nach vorne und verabschiedete sich dann von mir und Ivy, bevor ich meinen nächsten Kunden mit nach hinten nahm.

...

Ich schloss die Haustür auf und wurde gleich von meinem Kater in Empfang genommen. Er wanderte einige Male um meine Beine herum, während ich versuchte meine Schuhe auszuziehen und machte sich dann auf den Weg in die Küche, wohin ich ihm folgte. Alec stand am Herd, eine Schürze umgebunden und drehe sich kurz zu mir, um mich zu grüßen und zu fragen, wie meine Arbeit war. Ich musste dabei leise lachen, irgendwie erinnerte er mich jedes Mal an eine dieser typischen Vorstradt-Muttis aus einem dieser klischeehaften amerikanischen High School Filmen. Batsy stand vor seinem Napf und machte durch lautes Miauen auf sich aufmerksam, weshalb ich nach einer Dose Katzenfutter in den Schränken wühlte. „Wir sollten mal wieder einkaufen gehen", murmelte ich und kramte schlussendlich doch das letzte Schälchen hervor. Alec nickte zustimmend. 

In Love with the Leadsinger (Denis Stoff FF) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt