Kapitel 6

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Am nächsten Morgen stand Nilay schon früher auf, um nach dem Fohlen zu schauen. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass es Mutter und Sohn gut ging wollte sie wieder umkehren. Doch zwei Gefolgsleute ihres Vaters ließen sie innehalten. Die beiden waren nämlich gerade dabei, die Pferde aus den Stallungen zu holen und aufzusatteln. „Dürfte ich erfahren was ihr hier treibt?", fragte sie. „Gewiss, Mylady. Da euer Vater heute aufbrechen will haben wir den Befehl erhalten, die Pferde fertig zu machen." „Wohin aufbrechen?", Nilay kniff die Augen zusammen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass hier etwas nicht stimmte. „Hat Euer Vater Euch nichts gesagt?", fragte der zweite. „Was gesagt? Nun verratet mir doch was hier vor sich geht!" Nilay spürte, wie sie langsam zornig wurde. „Es tut uns leid, Prinzessin, aber wir haben schon viel zu viel verraten. Wenn das Euer Vater erfährt macht er uns zwei Köpfe kürzer."
Wütend wirbelte Nilay herum und lief in Richtung der Burg. Dort stürmte sie in den Speisesaal, wo schon ihr Vater und Ragnar auf sie warteten. „Vater, ich möchte wissen was hier vor sich geht!" „Nilay nun beruhige dich. Ich weiß doch gar nicht, was dich so erzürnt hat." „Gerade war ich in den Stallungen, um nach meinen Pferden zu sehen. Als ich wieder zurückgehen wollte sah ich, dass zwei Eurer Männer dabei waren, Pferde aus den Ställen zu führen und zu satteln. Ich fragte sie natürlich, was das werden sollte. Darauf antworteten sie, dass Ihr heute aufbrechen wollt. Nun Frage ich Euch, Vater: Stimmt das?"
Ihr Vater seufzte und lehnte sich in seinem Stuhl vor. „Nilay, mein Kind. Du weißt, dass ich dich sehr liebe. Aber es ist an der Zeit für uns beide, uns voneinander zu trennen. Du wirst bald deine eigene Familie gründen und so habe ich beschlossen, auf einen unserer Landsitze zu ziehen. Natürlich kannst du mich so oft wie möglich besuchen kommen und auch ich werde mich ab und zu noch sehen lassen. Wir werden nur vier Stunden voneinander getrennt sein. Du kannst jederzeit kommen, wenn dir irgendetwas am Herzen liegt. Glaube mir, dies zu tun fällt mir nicht gerade leicht, aber es ist besser so."
Nilay merkte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und sie wirbelte herum, um aus dem Saal zu stürmen. Ragnar rief ihr nach, doch Nilay rannte nur noch schneller.
Außer Atem kam sie in ihrem Gemach an und warf sich auf das Bett wo sie dann fürchterlich zu weinen anfing.
Nach kurzer Zeit kam auch Ragnar in den Raum, setzte sich zu ihr und strich Nilay beruhigend über den Rücken.
„Sch, alles wird gut. Du verlierst ihn doch nicht für immer!" „Aber er kann mich doch nicht einfach so verlassen! Ich habe schon meine Mutter verloren. Wenn er jetzt auch noch verschwindet, dann..."
Nilay drehte sich zu Ragnar. Ihre Augen waren gerötet und die Wangen nass von den Tränen. Leise schniefte sie und Ragnar wischte ihr mit seinem Ärmel das Gesicht trocken.
„Ich weiß, dass das alles nicht leicht für sich ist, aber wir schaffen das schon. Du weißt, ich werde immer für dich da sein, egal was passiert und was kommen mag." Nilay nickte und lächelte leicht, woraufhin Ragnar sie zu sich zog und seine Gemahlin umarmte.
Nach wenigen Minuten stand er wieder auf und zog sie mit sich. „Komm, es wird Zeit sich zu verabschieden."
Nilay ging schweren Herzens die Treppe hinab in den Innenhof der Burg. Dort wartete schon ihr Vater auf sie und als er seine Tochter erblickte kam er lächelnd auf sie zu und zog sie in eine innige Umarmung.
„Du weißt, du kannst mich jederzeit besuchen kommen." „Ich weiß Vater. Ich weiß", Nilay seufzte schwer und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Ihr müsst Euch jetzt auf den Weg machen, sonst wird der Schnee schneller sein als Ihr." Sir Richard strich seiner Tochter eine Strähne hinters Ohr und wandte sich dann an Ragnar: „Sobald deine Kinder auf der Burg herumtollen werde ich kommen, um dich zum König zu ernennen. Aber in der Zwischenzeit erwarte ich, dass du immer Acht auf deine Familie gibst, ihnen in schweren Zeiten zur Seite stehst und sie gegen Feinde verteidigst. Kann ich mich darauf verlassen, mein Sohn?"
Ragnar wurde bei den letzten Worten warm ums Herz und so konnte er nur nicken. Von seinem eigenen Vater hatte er sein ganzes Leben lang noch nie so viel Zuneigung und Anerkennung bekommen wie von Sir Richard.
Als sich alle verabschiedet hatten stieg der König auf und ritt in gemächlichem Tempo davon. Nilay jedoch rannte wieder in die Burg, um von einem der drei Türme ihrem Vater nach zu sehen.
Ragnar war ihr gefolgt und blickte mit ihr auf die immer kleiner werdenden Gestalten.
„Wir werden ihn so bald wie möglich besuchen gehen." Nilay nickte bloß. „Ich möchte ihn an Weihnachten bei mir haben. Er sollte das Fest nicht alleine verbringen." „Wenn meine Prinzessin es wünscht, werde ich Ihnen den Wunsch mit Vergnügen erfüllen", scherzte Ragnar und verbeugte sich in ihre Richtung.
„Doch da wir noch über einen Monat Zeit haben würde ich mich gerne dem Geschäftlichen widmen."
Nilay zog eine Braue nach oben, da sie wusste, dass jetzt noch etwas kommen würde. „Was würdest du davon halten, wenn wir mit der Produktion von kleinen Prinzessinnen und Prinzen beginnen würden?", fragte ihr Gemahl mit einem schelmischen Grinsen. „Oh du unersättlicher Lustmolch du!" Nilay begann ebenfalls zu grinsen und beugte sich vor: „Ich wäre aber dafür diese außerordentlich wichtige Angelegenheit in unserem Gemach zu klären, oder was meint Ihr?" Um ihren Gemahl aus der Fassung zu bringen ließ Nilay ihre Finger zufällig über Ragnars Schritt streichen, wo sie schon eine deutliche Erhebung fühlen konnte. Sie sah, dass Ragnar um Beherrschung rang und so wurde sie mutiger, ließ ihre Finger fester über seine Beule wandern und massieren diese gleichzeitig, was ihr einen wohligen Seufzer brachte. Ragnar warf seinen Kopf in den Nacken und umklammerte ihre Schultern, dass es schon beinahe schmerzhaft war. Immer wieder stöhnte er leise auf, bewege leicht seine Hüften und war nach einer Weile kurz davor zu seinem Höhepunkt zu gelangen. Doch genau in dem Moment hörte Nilay auf, ihre​ Hand in seinem Schritt zu bewegen, drehte sich um und machte sich hüftschwingend auf den Weg in ihr Gemach.
„Nilay bleib sofort stehen und beende was du begonnen hast!", rief Ragnar ihr hinterher, doch sie hatte nicht vor, auf ihn zu hören und so lief er ihr schnaubend, die pochende Erektion in seinen Hosen ignorierend, hinterher.


Die Frau des WikingersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt