My Songs Know What You Did In The Dark (Fall Out Boy)

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Mir fällt es gerade wieder so schwer, meine Gedanken zu ordnen. Fakten und Vermutungen sind die beiden Hauptkategorien. Fakt: Sie antwortet nicht obwohl sie online ist. Vermutung: Sie hasst mich. Fakten sind in Ordnung, aber Vermutungen werden zu Befürchtungen und Ängsten und diese ziehen mich in ein dunkles Loch. Deswegen versuche ich, all meine Gedanken zu ordnen. Doch es gibt Momente wie diesen, da habe ich damit Schwierigkeiten. Ich kann mich einfach nicht darauf konzentrieren, was real ist –nichts fühlt sich eindeutig real an.

Wieso stelle ich mich so an? Das kann doch gar nicht sein. Jeder hat diese Gedanken. Jedem geht es mal schlecht. Du musst einfach nur deinen Schweinehund überwinden. Warum schaffe ich das nicht? So viele um mich herum stehen jeden morgen auf, gehen zur Schule oder zur Arbeit, haben Versicherungen abgeschlossen, schreiben Ihre Steuererklärung, gehen zweimal im Jahr zum Zahnarzt. So viele haben ein Leben. Warum bekomme ich es nicht hin?

Das kann einfach nicht wirklich sein, dass ich nachts um halb 3 noch vor meinem Laptop sitze und nicht schlafen kann. Morgen muss ich duschen. Morgen muss ich das Haus verlassen. Ich habe Angst.

Das kann nicht existieren. Ich kann nicht wirklich so kaputt sein. Das geht doch nicht. Warum bekommt es jeder andere hin, seine Gedanken zu ordnen und ich nicht? Ich bin doch nicht dumm. Oder doch?

Alles kommt mir wie ein Traum vor. Wie ein böser Traum.

Warum haben die anderen keine Narben? Warum sind die anderen hübsch? Warum schaffen es die anderen, jeden Morgen aufzustehen? Wie schaffen es die anderen, zu überleben bei dem ganzen Druck?

Jeder hat Probleme. Mir geht es nicht schlechter als anderen auf dieser Welt. Mir geht es sogar besser als einem Großteil der Menschen. Also warum stelle ich mich so an?

Wie bekommen die anderen das hin? Aufstehen, Schule, Arbeit, Essen, Steuererklärung, Freunde, Schlafen, Leben, Lachen.

Wie blenden die anderen das Monster in sich aus, das ihnen sagt sie seien wertlos, sie würden es nicht schaffen. Das ihnen sagt, sich umzubringen, weil doch alles zu anstrengend sei. Das Übelkeit und Zittern hervorruft, wenn man das Haus verlassen will. Das einen einfach nur tieftraurig und verzweifelt werden lässt. Das einen dazu bringt, nur noch schreien und weinen zu wollen. Das einem alle Kraft aussaugt. Wie blenden die anderen dieses Monster aus?

Manchmal frage ich mich, ob das Monster vielleicht gar nicht bei jedem so existiert. Ob vielleicht die meisten Menschen nur ein kleines Monster haben, das alle paar Wochen mal aufwacht.

Aber das kann nicht sein. Jeder muss dieses beschissene Monster jeden Tag in sich haben. Nur wie besiegen die alle das Ding? Mir geht es doch viel besser als einem Großteil der Menschen. Warum schaffe ich es dann nicht wie alle anderen, das Ding einfach zu ignorieren und zu funktionieren?

Warum funktioniere ich nicht?

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